Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen

corona_center2_web, Photo: Ars Electronica / Hana Oprešnik

Nach der Covid-19 bedingten Schließung im März diesen Jahres, hat das Ars Electronica Center seit Juli wieder geöffnet. Vieles ist gleich, vieles ganz anders. Das geht einher mit vielen Fragen unserer Besucher*innen, aber auch der Mitarbeiter*innen selbst.

Noch komplexer wird das Thema, wenn man in den kommenden Wochen und Monaten veranstalten möchte. Das Eventservice des Ars Electronica Center stellt nicht nur Räumlichkeiten für jeden Anlass zur Verfügung, sondern steht in allen Fragen, die sich besonders in Bezug auf Covid-19 stellen, mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben mit Andreas Bauer, der gemeinsam mit Christoph Kremer das Ars Electronica Center leitet, und Lisa Brandstötter, Leiterin des Eventservice der Ars Electronica, über alle Fragen gesprochen, die uns und unseren Besucher*innen im Moment unter den Nägeln brennen. Eins ist dabei klar geworden: Ars Electronica tut alles dafür, einen Besuch im Museum oder einer Veranstaltung so sicher wie möglich zu gestalten.

Das Ars Electronica Center ist seit Juli wieder geöffnet. Wie sieht aktuell ein Museumsbesuch aus?

Andreas Bauer: Da die Gesundheit unserer Besucher*innen und Mitarbeiter*innen für uns an oberster Stelle steht, werden derzeit täglich von Dienstag bis Freitag Führungen für maximal 10 Personen angeboten, wobei die Teilnahme nur nach Voranmeldung möglich ist. Zusätzlich und ergänzend gibt es unser neues Format Ars Electronica Home Delivery. In Form von Livestreams werden Führungen durch die Ausstellungen und Labs angeboten und besondere Programmpunkte wie Konzerte mit Echtzeitvisualisierungen oder Deep Space LIVE-Sessions gezeigt. Auch hier steht der partizipatorische Ansatz unserer Vermittlung im Vordergrund: Teilnehmer*innen können sich über Videokonferenz oder Chat aktiv an den Programmpunkten beteiligen, Fragen stellen und mitdiskutieren.

Welche Schutzmaßnahmen wurden im Museum getroffen?

Andreas Bauer: Die Schutzmaßnahmen beginnen schon vor der eigentlichen Führung: Vor jeder Führung werden die Besucher*innen über die wichtigsten Schritte zum Infektionsschutz informiert. Bei den Führungen gilt der Mindestabstand zu anderen Besucher*innen und unseren Mitarbeiter*innen und es muss natürlich ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Zusätzlich gibt es vermehrt Desinfektionsmittelspender in den Ausstellungsbereichen. Das gesamte Museum unterliegt einer verstärkten Reinigung. Unsere Hygienebeauftragten sind dafür verantwortlich, dass sämtliche Oberflächen, insbesondere Gegenstände, die häufig berührt werden, regelmäßig desinfiziert werden. Auch im Deep Space 8K gibt es spezifische Schutzmaßnahmen. Um den Mindestabstand von einem Meter gewährleisten zu können, dürfen aktuell 40 Personen die Präsentationen besuchen. Im Anschluss an jede Vorstellung werden die 3D-Brillen selbstverständlich von unseren Hygienebeauftragten desinfiziert.

Photo: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Im Ars Electronica Center kann man Räumlichkeiten für Veranstaltungen mieten. Welche allgemeinen Regelungen gelten aktuell für Veranstaltungen und bis wann sind diese gültig?

Lisa Brandstötter: Seit Ende Mai können Veranstaltungen – unter der Einhaltung der jeweiligen Sicherheitsvorgaben und Personenobergrenzen – wieder durchgeführt werden. Laut der aktuellen COVID-19 Lockerungsverordnung gelten diese Bestimmungen vorerst bis zum 31. Dezember 2020.

Zu den allgemeinen Regelungen zählen die uns bekannten Grundregeln wie die Einhaltung des Mindestabstands und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz beim Betreten und Verlassen des Veranstaltungsortes. Die Maske kann aber am jeweiligen Sitzplatz abgenommen werden, sofern der Mindestabstand von einem Meter gegeben ist. Bei Veranstaltungen ohne zugewiesene und gekennzeichnete Plätze besteht in geschlossenen Räumen grundsätzlich weiterhin Maskenpflicht.

Wie viele Personen dürfen an einer Veranstaltung teilnehmen?

Lisa Brandstötter: Grundsätzlich wird unterschieden, ob es sich um Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen oder um Veranstaltungen mit freier Sitzplatzwahl handelt. Es gelten außerdem unterschiedliche Publikumsobergrenzen in geschlossenen Räumen und im Freiluftbereich. Aktuell dürfen Indoor bis zu 50 Personen und Outdoor bis zu 100 Personen an Veranstaltungen ohne gekennzeichneten Sitzplätzen teilnehmen. Veranstaltungen mit zugewiesenen und gekennzeichneten Sitzplätzen sind mit bis zu 1500 Personen in geschlossenen Räumen und bis zu 3000 Personen im Freiluftbereich erlaubt. Natürlich ist auch hier immer der Mindestabstand von einem Meter zu beachten. Neu ist auch, dass bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit über 50 Personen und bei Veranstaltungen im Freien mit über 100 Personen ein COVID-19-Beauftragte/r zu bestellen ist.

Photo: Ars Electronica / Hana Oprešnik

Wie sieht so ein COVID-19-Präventionskonzept aus?

Lisa Brandstötter: Mit dem Ziel der Minimierung des Infektionsrisikos bei Veranstaltungen beinhaltet ein Präventionskonzept Informationen, die dabei helfen, Veranstaltungen mittels Risikoanalysen, Besucher*innenstromlenkung, spezifischen Hygienemaßnahmen oder Verdachtsfallmanagement erfolgreich und vor allem für alle Anwesenden sicher umzusetzen.

Ab wann muss ein COVID-19-Präventionskonzept bewilligt werden?

Lisa Brandstötter: Das COVID-19-Präventionskonzept muss für Veranstaltungen mit mehr als 250 Personen von der für den Veranstaltungsort örtlich zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde genehmigt werden. Es muss auch beachtet werden, dass die Entscheidungsfrist für die Bewilligung vier Wochen dauert.

Photo: Ars Electronica / Hana Oprešnik

Welche Aufgaben hat man als COVID-19-Beauftragte*r?

Lisa Brandstötter: Zu den Hauptaufgaben des/der COVID-19-Beauftragten zählen unter anderem die Umsetzung, Kontrolle und Dokumentation des jeweiligen COVID-19-Präventionskonzepts, sowie alle Sicherheits- und Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit COVID-19. Diese Person fungiert auch als Ansprechperson innerhalb eines Unternehmens, direkt vor Ort bei einer Veranstaltung, und für Behörden in Bezug auf das Kontaktpersonenmanagement. Zudem ist man auch für die Schulung von Mitarbeiter*innen zuständig.

Welche Sicherheitsmaßnahmen werden bei Veranstaltungen im Ars Electronica Center getroffen?

Lisa Brandstötter: Die Sicherheitsmaßnahmen beginnen bereits beim Einlass. Hier wird darauf geachtet, dass der Mindestabstand gewährleistet ist. Zudem achten wir darauf, dass an den entsprechenden Zugängen genügend Platz für Warteschlangen zur Verfügung gestellt wird, der sich nach der zu erwartenden Besucher*innenanzahl richtet. Die Veranstaltungsräume werden je nach Setup so gestellt, dass immer hier immer der Mindestabstand eingehalten wird. Zusätzlich werden vermehrt Desinfektionsmittelspender aufgestellt und die Reinigungsintervalle von Kontaktflächen und sanitären Anlagen werden erhöht. Wir bieten auch Hybridveranstaltungen an, die den Vorteil haben, dass Veranstaltungen an einem Ort und zeitgleich live im Internet stattfinden können. So bleibt ein Veranstalter unabhängig und macht zugleich die Veranstaltung auch all jenen zugänglich, die auf Grund von Einschränkungen nicht vor Ort sein können.

Lisa Brandstötter studierte Musikwissenschaft und ist seit mehreren Jahren im Bereich des Kultur- und Veranstaltungsmanagements tätig. Seit gut einem Jahr ist sie für das Eventservice im Ars Electronica Center verantwortlich.

Andreas Bauer leitet gemeinsam mit Christoph Kremer das Ars Electronica Center. Hier ist er für den organisatorischen Betrieb & die Zusammenarbeit mit u.a. internationalen Forschungseinrichtungen wie z.B. eSA (europäische Weltraum Agentur) verantwortlich. 2016 brachte er das European Space Education Ressource Office nach Linz.

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