September 2021: Worauf wir alle gewartet haben

festival_impression_2000x1000-min, Ars Electronica Festival 2021, photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Es findet statt, worauf alle Abteilungen und Bereiche, alle Mitarbeiter*innen gemeinsam mit vielen externen Partner*innen monatelang hingearbeitet haben. Worauf wir uns nicht zuletzt auch freuen, dass es endlich da ist, dass Linz zum Tummelplatz der internationalen Medienkunstszene wird, dass uns Covid eine kurze Atempause verschafft, einen kleinen Moment der (fast) Normalität. Wir meinen natürlich das Ars Electronica Festival!

In den letzten Jahren mussten wir pandemiebedingt allerdings auf viele bekannte Gesichter verszichten oder konnten sie nur auf den Bildschirmen willkommen heißen. Wir haben bemerkt, dass eine Online-Veranstaltung, selbst in einer digitalen Welt, mit allen Möglichkeiten der Technik, nicht dasselbe ist, dass wir reale Begegnungen und Gespräche brauchen, sie uns als Menschen ausmachen. Umso mehr hat es uns gefreut, dass diese zweite Ausgabe der Ars Electronica 2021 von 8.-12. September hybrid stattfinden konnte, mit Veranstaltungen in Linz wie auch online, mit tausenden teilnehmenden Menschen, mit Künstler*innen und Studierenden aus der ganzen Welt. Aber wir hoffen zugleich, dass es irgendwann wieder die Möglichkeit geben wird, wo wir die Welt physisch in Linz empfangen werden können.

Aber beginnen wir von vorne, Anfang September, es sind nur noch wenige Tage bis zum Festival und Folge 13 von Inside Festival gibt Einblicke in die letzten Vorbereitungen hinter den Kulissen, stellt Partner*innen und Programme vor und zeigt, was das Online-Festival zu bieten hat.

Aber bevor wir richtig in das Festival eintauchen, möchten wir euch nicht vorenthalten, dass auch abseits der Kepler Gardens an neuen Formaten getüftelt wird: Anfang September fand im Ars Electronica Center der Pilot des Sustainability Thinking Workshops von Ars Electronica Solutions in in Kooperation mit Michael Friedmann (ICT Impact GmbH) statt. Dieses neue Workshop-Format regt dazu an, das eigene Denken über Nachhaltigkeit zu hinterfragen und so Veränderungen in Unternehmen anzustoßen.

BDO Sustainability Thinking Workshop, credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Jetzt aber zurück zum Festival, denn in Kürze geht’s los. Was das Publikum, das vor Ort sein kann, in Linz erwartet, darauf liefert dieser Trailer einen Vorgeschmack.

Auch die “Digitalen Humanist*innen” bereiten sich auf das Festival vor: Im User Manual for Digital Humanists päsentieren Veronika Liebl, Director of European Cooperation, und Kristina Maurer, Head of European Projects, Highlights aus dem Kontext der European Platform for Digital Humanism, die am Festival zu sehen sein werden.

Nicht zuletzt bereitet sich auch unser Geburtstagskind, das Futurelab, auf die Geburtstagssause im Rahmen des Ars Electronica Festivals vor und wirft als Vorbereitung noch einmal einen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und darüber hinaus.

1 Tag noch, 24 Stunden, dann öffnen die ersten physischen und virtuellen Locations ihre Türen. Grund genug, den Kolleg*innen noch einmal über die Schultern zu schauen, ob die Kabel verkleidet, die Kunstwerke ins rechte Licht gerückt und die Online-Channels bereit sind.

…und da setzen wir uns schon in Bewegung, die Linzer Locations laden am Vorabend der offiziellen Eröffnung zum Pre-Opening Walk durch die Linzer Innenstadt und wir bekommen die ersten Einblicke, wie unsere Schedules und Timelines der kommenden Tage aussehen werden.

Tag 1: Das Festival 2021 ist hiermit eröffnet!

„A New Digital Deal” stellt den Mittwoch unter das Motto „Education Day“ – am Welttag der Alphabetisierung. Um Veränderung herbeiführen zu können, braucht es Handlungsfähigkeit – und um sich diese anzueignen, braucht es vor allem Bildung, schulisch und außerschulisch. Die Tageszusammenfassungen gibt es übrigens am Blog auch immer in schriftlicher Form und auf Flickr gibt es Fotos über Fotos des Festivals.

Der Donnerstag steht dann ganz im Zeichen der Innovation – in einer ganzen Reihe von Gesprächen, Panels, Talks und Symposien treffen sich Expert*innen aus Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft und denken voraus. Gleichzeitig präsentieren die Ausstellungen Werke, die Innovation im 21. Jahrhundert verdeutlichen.

Klimagerechtigkeit, nachhaltige Digitalisierung, Solidarität und Fürsorge, kohlenstoffarmes Design und Bildung – alles wichtige Zutaten für einen neuen Zugang zu den Herausforderungen unserer Zeit. Tag 3 ist New Digital Deal Day!

Anthropozän, Datenkapitalismus und Big Tech Monopole – der Samstag des Ars Electronica Festival geht der Frage nach, wie wir mit Daten umgehen wollen, wieviel Vielfalt in der digitalen Landschaft herrschen soll und auf welche Grundfesten wir unsere Gesellschaft stellen wollen. Er steht unter der Flagge des oben bereits genannten “Digital Humanism”.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sind wir beim Festival-Sonntag angekommen. Der letzte Tag des Festivals hat es aber noch einmal in sich. Der Art Thinking Day rückt die Künstler*innen in den Fokus und hier vor allem die Prämierten des Prix Ars Electronica.

Ein ganz besonderes Projekt innerhalb des heurigen Festivals…

…möchten wir euch nicht vorenthalten: Was braucht es, um tatsächlichen Wandel zu initiieren? Welche Transformation können Studierende für eine bessere Zukunft anstoßen? Die globalen Herausforderungen von morgen erfordern eine neue Herangehensweise – eine, die auf Kreativität und Co-Kreation basiert. Die Festival University, eine gemeinsame Initiative von Ars Electronica und der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), lud Studierende aus der ganzen Welt ein, gemeinsam transformative Strategien zu definieren.

Festival University, photo: tom mesic

Dieses neue Programm fand in einer hybriden Form statt, wobei die Teilnehmer*innen sowohl online als auch persönlich in Linz, Österreich, zwischen 30. August 2021 und 19. September 2021 teilnahmen. Bis zu 100 junge Menschen aus der ganzen Welt mit unterschiedlichen kulturellen und Bildungshintergründen kamen zusammen, um neue Wege zur digitalen Transformation und zum Wandel zu erkunden und zu definieren. Zum Abschluss präsentierten sie schließlich selbst die Ergebnisse dieser ersten Ausgabe der Festival University:

Puh, nach all diesem Programm, diesen für das ganze Team fordernden und vollen Wochen und Monaten müssen wir erstmal kurz durchschnaufen. Viel Zeit bleibt allerdings nicht – kurz darauf geht es in den anderen Abteilungen schon weiter, zum Beispiel steht bei ESERO Österreich das 10-Jahres-Jubiläum des CanSat Bewerbs bevor. Eigentlich markierte bereits 2020 den runden Geburtstag, mit Corona-bedingter Verspätung wird allerdings erst heuer gefeiert – und der nächste Bewerb steht bereits in den Startlöchern. Das 2010 ins Leben gerufene CanSat-Schulprojekt, in Österreich veranstaltet von ESERO Austria, stellt Schüler*innen-Teams vor die Herausforderung, einen Satelliten (Sat) in Getränkedosengröße (Can) zu bauen. Dieser wird mit einer Rakete in eine Höhe von 500 Metern befördert und ausgeworfen. Während des Sinkflugs zurück zum Boden muss der CanSat Missionen erfüllen.

Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Und nicht nur in Linz wird gefeiert, eröffnet und präsentiert: Auch in Wien ist die Ars Electronica an Neuem beteiligt. Zusammen mit dem Naturhistorischen Museum Wien und INSEQ Design hat das Ars Electronica Futurelab Deck 50 geschaffen, eine neue Plattform für Citizen Science im NHM (Naturhistorischen Museum). Sie soll der Vernetzung und dem intensiven Austausch zwischen Gesellschaft und Forschung dienen, am 30.9. wird der innovative, vielseitige und wandelbare Museumsbereich in den traditionsreichen Räumlichkeiten am Wiener Ring eröffnet – und lädt die ganze Bevölkerung gleich zum Mitmachen ein.

Und psssst, zum Abschluss geben wir euch noch einen kleinen Ausblick auf den Oktober und auf ein Projekt, das schon lange vorbereitet und zwischendurch leider auch verschoben wurde: Die EXPO 2020.

Mehr über die Rolle der Ars Electronica, Bilder vom Aufbau und den Entwicklungsprozess könnt ihr im nächsten Monat entdecken!