Zwei Projekte, eine Handschrift

, Photos: Garamantis; Ars Electronica Solutions

Mit der Eröffnung des Museums NAWAREUM in Straubing (D) und dem Eröffnungsevent im Hotel DAS MORGEN in Vitznau (CH) wurden zwei Großprojekte abgeschlossen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während im Museum der Nachhaltigkeit zwei interaktive Spieltische mit viel Liebe zum Detail entwickelt wurden, entstand im weltweit ersten Neuro Campus Hotel ‚DAS MORGEN‘ am Vierwaldstättersee ein vielseitig nutzbarer Multimediaraum, der gleichzeitig als Foyer für den angrenzenden einzigartigen Kammermusiksaal dient. In ihrer Divergenz haben beide Projekte jedoch eines gemeinsam: Sie tragen die Handschrift von Ars Electronica Solutions.

Das Mitmachmuseum NAWAREUM soll Kindern ab dem Grundschulalter, aber auch Erwachsenen Nachhaltigkeit und Klimaschutz interaktiv näherbringen. Auf drei Etagen werden verschiedene Themen rund um Natur und Technik begreifbar und vor allem erlebbar gemacht. Ars Electronica Solutions entwickelte zwei multimediale Spieltische, die sich mit erneuerbaren Energien beschäftigen und spielerisch verschiedene Möglichkeiten der Energieversorgung aufzeigen. Das Spiel ‚Gemeinsam zur Energiewende‘ befasst sich mit den verschiedenen Energieformen, wie Wasserkraft, Windenergie und Biogas und zeigt auf, welcher Typ unter gewissen Bedingungen am effizientesten eingesetzt werden kann. Das Spiel ‚Energie pflanzen für ‚Gründorf‘ thematisiert die Versorgung eines Dorfes mit nachwachsenden Rohstoffen. Hier erfahren die Spielteilnehmer*innen auf interaktive und strategische Weise, welche Materialien am effizientesten und nachhaltigsten sind. Ohne erhobenen Zeigefinger sollen Möglichkeiten und Alternativen aufgezeigt werden. Biodiversität steht dabei im Vordergrund. Spielereignisse aus Politik, Gesellschaft und Umwelt stellen die Spieler*innen vor immer neue Herausforderungen.

„Ziel der beiden Spiele ist es, Informationen nachhaltig zu vermitteln, das heißt, sie werden nicht schnell konsumiert, sondern bleiben dauerhaft im Gedächtnis.“

Michaela Fragner, Project Manager Ars Electronica Solutions

Die Mitarbeiterin von Ars Electronica Solutions war als Projektleiterin sowohl für die interaktiven Tische im NAWAREUM als auch für das Projekt Multimedia-Saal in DAS MORGEN verantwortlich.

Letzterer wurde im Rahmen eines viertägigen spektakulären Eröffnungsevents Anfang Februar der Öffentlichkeit vorgestellt. Der von Ars Electronica Solutions geplante und entwickelte Multimedia-Saal ist mit modernster Technik ausgestattet und dient als Foyer zum Kammermusiksaal. Der Raum mit zwei begehbaren Galerien verfügt über einen bespielbaren Boden im Format 16:9 und eine Hauptwand, auf die sechs (von insgesamt 19) Projektoren gerichtet sind. Zusätzlich können alle Seitenwände im Erdgeschoss bespielt werden. Ein 3D-Audiosystem ermöglicht ein immersives Hörerlebnis für die Besucher*innen.
Als technologische Basis wurde auf die im Ars Electronica entwickelte Deep Space 8K Technologie zurückgegriffen, die ganz spezielle und einzigartige Funktionalitäten für immersive Räume bietet. So entstand nach dem ‚Cubo Negro‘ in Mexiko ein weiterer Deep Space 8K, bei dem auf Kompatibilität mit dem Deep Space 8K im Ars Electronica Center geachtet wurde, um Inhalte austauschen zu können. So ist z.B. die Reise ins Universum nicht mehr nur in Linz, sondern auch in Vitznau zu sehen.
Die Deep Space Technologie wurde jedoch von Ars Electronica Solutions technisch und inhaltlich entscheidend erweitert, um weitere Nutzungsszenarien mit zusätzlicher AV-Medientechnik im Multimedia-Saal zu ermöglichen.

Ars Electronica Solutions entwickelte auch zwei maßgeschneiderte Anwendungen für den Multimedia-Saal. ‚Ruf zum Widerhall‘ ist eine audiovisuelle Komposition, bei der die Visualisierung in Echtzeit auf einen künstlerisch interpretierten Jodelgesang reagiert, der eigens für das Projekt an der Musikhochschule Luzern aufgenommen wurde. Die Visualisierung und Komposition ist eine Hommage an die musikalischen Traditionen des Kantons Luzern und an die ‚blaue Stunde‘ am See. Eine weitere interaktive Anwendung widmet sich dem Vierwaldstättersee. Der See und die angrenzenden Landschaften und Orte wie Luzern, Küssnacht, Horw und Brunnen werden großflächig auf den Boden des Multimedia-Saals projiziert. Die Besucher*innen können aus der Vogelperspektive durch den Raum wandern und die Umgebung erkunden, wobei projizierte Hotspots mittels automatisierter Positionserkennung aktiviert werden. So können die Besucher*innen Informationen über Kultur, Geschichte und Kulinarik erfahren.

Am Eröffnungswochenende wurden der Multimedia-Saal und die Anwendungen der Öffentlichkeit präsentiert, wobei insbesondere die Multifunktionalität des Raumes deutlich wurde. Einerseits diente der Multimedia-Saal als Foyer, das mit einer variablen Echtzeit-Visualisierung bespielt wurde, in dem die Besucher*innen bei Konzertveranstaltungen im Kammermusiksaal mit ausgesuchter Gastronomie verwöhnt werden. Zum anderen wird der Multimedia-Saal künftig Ort für Veranstaltungen und Events aller Art sein. Die Eröffnung war nur ein Vorgeschmack auf die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Michaela Fragner ist seit 2018 Projektleiterin bei Ars Electronica Solutions. Durch ihre Auslandserfahrungen betreut sie viele internationale Kunden und Projekte. Ihre Leidenschaft für neue Medien macht sich besonders durch die Vermittlung von innovativen Installationen in Konzeptpräsentationen bemerkbar. Privat interessiert sie sich sehr für das Thema Psychologie, weshalb sie die Aspekte dieser gerne in Visionen, Konzepte und Kundenberatung einfließen lässt.

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