Wie viel Globalisierung vertrÃĪgt der Mensch?

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VortrÃĪge, Workshops und eine große Podiumsdiskussion: Das zweitÃĪgige Symposium der Reihe „Perspektiven Politischer Bildung“ hat wieder viel zu bieten. PÃĪdagogInnen, Politische BildnerInnen und interessierte Studierende werden von der PÃĪdagogischen Hochschule OberÃķsterreich (OÖ) in Kooperation mit der Arbeiterkammer OÖ und Ars Electronica Linz zu zwei Tagen der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der politischen Bildung eingeladen. An den ersten beiden Ars Electronica Festivaltagen, 07. und 08. September 2017, stellen sich ExpertInnen und Vortragende beim Symposium der PÃĪdagogischen Hochschule OÖ die Frage: Wie viel Globalisierung vertrÃĪgt der Mensch?

Stefan Giegler von der PÃĪdagogischen Hochschule OÖ verrÃĪt uns, welche Anforderungen die fortschreitende Globalisierung an politische Bildung stellt und welche Antworten und Impulse uns bei der zweitÃĪgigen Konferenz erwarten.

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Stefan Giegler. Credit: Vanessa Graf

Die diesjÃĪhrige Konferenz dreht sich rund um Globalisierung – warum wurde dieses Thema ausgewÃĪhlt?

Stefan Giegler: Die Zielsetzung der Reihe „Perspektiven politischer Bildung“ ist, dass man sich in Kooperation zwischen PÃĪdagogischer Hochschule, Arbeiterkammer und der Ars Electronica mit gesellschaftspolitisch relevanten Fragen auseinandersetzt. Das Thema „Globalisierung“ ist gerade fÞr PÃĪdagogen und PÃĪdagoginnen, aber natÞrlich in der pÃĪdagogischen Vermittlung auch fÞr Jugendliche ein Thema, das man nicht ignorieren kann. Deswegen haben wir uns entschlossen, dieses Thema in den Mittelpunkt der heurigen Veranstaltung zu stellen. Es werden nach dieser ersten grundsÃĪtzlichen Auseinandersetzung mit der Thematik „Globalisierung“ im Winter- und Sommersemester des kommenden Studienjahres jeweils zwei Fortbildungsveranstaltungen stattfinden, bei denen das Thema noch einmal pÃĪdagogisch-didaktisch aufbereitet wird.

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Impression von der Konferenz 2016. Credit: Tom Mesic

Was bedeutet Globalisierung fÞr die politische Bildung genau?

Stefan Giegler: Man kann Entscheidungen auf lokaler Ebene nicht losgelÃķst sehen von globalen VerhÃĪltnissen. Ökologische, Ãķkonomische und soziale Fragestellungen findet man nicht in einer isolierten Welt wieder, sondern es sind ZusammenhÃĪnge gegeben, mit denen man sich entsprechend auseinandersetzen muss. Insbesondere die Jugendlichen – in Zukunft wird man sich noch viel stÃĪrker mit diesen internationalen Problemen der Ãķkologischen und Ãķkonomischen Art auseinandersetzen mÞssen. In der Konferenz sollen diese Themen daher auch dementsprechend aufbereitet werden.

Die Fragestellung der Podiumsdiskussion lautet „Wie viel Globalisierung vertragen wir?“. Welche Antwort wÞrden Sie geben?

Stefan Giegler: Man muss global denken, es geht gar nicht anders. Ich denke hier an den Begriff des „Glocal“ Handelns, also lokal handeln und global denken. Man muss besonders fÞr die Zukunft dieser Welt Verantwortung Þbernehmen. Die Frage „wie viel“ stellt sich dann eigentlich gar nicht. Globalisierung ist kein neuer Begriff, es existiert schon seit Jahrhunderten. Walter Ötsch wird sich in seinem Vortrag bei der Konferenz zum Beispiel intensiv damit beschÃĪftigen, dass Globalisierung eigentlich kein PhÃĪnomen unserer Zeit ist, sondern eine historische Dimension hat. Ich glaube, man kann sich das einfach nicht aussuchen, wie viel Globalisierung man vertrÃĪgt. Die Globalisierung findet statt und ist Teil unserer LebensrealitÃĪt, man muss sich damit auseinandersetzen. Die Frage ist ja nur, inwieweit wir uns auf diese Auseinandersetzung einlassen. Wie verantwortungsvoll gehen wir zum Beispiel mit Ressourcen, mit der KlimaverÃĪnderung um? Das muss man im grÃķßeren Zusammenhang denken.

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Joseph Herscher. Credit: Fletcher Lawrence

Sie haben mit Walter Ötsch schon die Vortragsreihen bei der Konferenz angesprochen – auf welche weiteren Vortragenden kann man sich schon freuen?

Stefan Giegler: Es gibt insgesamt vier Keynotes: Neben Walter Ötsch werden Ernst Langthaler, Martina Mara und Joseph Herscher sprechen. Letzterer ist ein renommierter KÞnstler aus New York. ZusÃĪtzlich zu diesen Keynotes findet am Donnerstag Abend die schon erwÃĪhnte Podiumsdiskussion statt, mit Walter Ötsch, Thomas SpielbÞchler und Martina Mara. Sie wird von einem Redakteur der OberÃķsterreichischen Nachrichten moderiert. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag werden außerdem Workshops zu den unterschiedlichsten Themenbereichen angeboten.

Martina Mara spricht in ihrem Vortrag darÞber, wie nahe uns Maschinen und KÞnstliche Intelligenz kommen dÞrfen, passend zum Festivalthema „Artificial Intelligence – Das Andere Ich“. Welche Schnittstellen sehen Sie zwischen Politischer Bildung und KÞnstlicher Intelligenz?

Stefan Giegler: NatÞrlich gibt es Überschneidungen zwischen Politik und KÞnstlicher Intelligenz. Ich denke, dass die Auseinandersetzung mit ethischen und sozialen Fragen in diesem Zusammenhang hÃķchst gesellschaftspolitisch sind. Daran sieht man auch die Relevanz des Vortrags, dem ich mit hÃķchster Spannung und Vorfreude entgegenblicke.

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Martina Mara. Credit: Mercedes-Benz

Welche Highlights erwarten die BesucherInnen bei den Workshops?

Stefan Giegler: Ich denke, man kann sich auf jede Veranstaltung freuen. Es wird schwierig sein fÞr die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, hier eine Auswahl zu treffen. Ein schÃķnes Beispiel ist der Workshop „Pizza Globale“ von Thomas Mohrs, bei dem Pizza gebacken wird. Anhand dieses Pizzabackens werden die bereits angesprochenen Ãķkologischen und Ãķkonomischen Fragestellungen aufgezeigt. Das ist durchaus aktionistisch zu sehen.

Stefan Giegler

Stefan Giegler (* 7. Mai 1960 ) ist Linzer Lehrer und Lokalpolitiker (SPÖ). Seit 1994 ist er Lehrer an der PÃĪdagogischen Hochschule OÖ im Bereich der Praxisschule und der Didaktik im Rahmen der Sonderschullehrerausbildung. Von 2001 bis 2013 war er außerdem Direktor der Europaschule (Praxisvolksschule und Praxishauptschule der PÃĪdagogische Hochschule OÖ). Seit 2003 vertritt er die SPÖ im Linzer Gemeinderat.

Das Symposium „Perspektiven Politischer Bildung“ findet an den beiden ersten Tagen des Ars Electronica Festivals 2017 statt (7. Und 8. September 2017). Das diesjÃĪhrige Thema lautet „Die Welt ist meine Welt. Wie viel Globalisierung vertrÃĪgt der Mensch?“. Die VortrÃĪge, Workshops und Podiumsdiskussion werden von der PÃĪdagogischen Hochschule OÖ in Kooperation mit Ars Electronica Linz und der Arbeiterkammer PÖ organisiert. Die Teilnahme ist kostenlos. TeilnehmerInnen erhalten einen Gratis-Festivalpass fÞr Freitag, 08. September 2017. Die Anmeldung erfolgt Þber die Webseite der PÃĪdagogische Hochschule OÖ, wo Sie auch das genaue Programm finden.

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