Oribotics

Matthew Gardiner (AU)

Die „Oribotics“ reagieren, wenn sich ihnen jemand nähert. Sie ändern ihre Farbe und öffnen ihre Blüte.

Matthew Gardiner, Artist in Residence des Ars Electronica Futurelabs, arbeitet im Bereich der „Oribotik“, die sich mit der Verbindung von Natur, Origami und Robotik beschäftigt. Seine „Oribots“ entwickelte er im FabLab des Ars Electronica Center in mehr als 1.400 Arbeitsstunden. In jedem Oribot befindet sich ein Näherungsschalter, der erfasst, wenn ein Objekt vor seinem „Mund“ auftaucht. Nähert sich eine Hand, öffnet sich die Oribot-Blüte und setzt 1.050 Falten in Bewegung. Die Makrointeraktionen sind netzwerk- und softwaregesteuert, jede Mikrointeraktion wird an jeden anderen Oribot in der Installation weitergegeben und löst dabei eine Bewegung von 26.250 Falten aus. In einem Oribotmuster zieht die Aktivierung einer Falte die aller anderen nach sich, denn alle Falten sind mechanisch miteinander verknüpft.

Credits:
Artist/Oriboticist: Matthew Gardiner (AU)
Electronic Designer: Ray Gardiner
Produced in partnership with Novamedia and the Australia Council for the Arts, assisted by the City of Port Phillip through the Rupert Bunny Foundation Visual Arts Fellowship.
Developed in collaboration with the Ars Electronica Futurelab and the Institute of Polymer Product Engineering of the Johannes Kepler University.

Biografie
Matthew Gardiner, geboren in Shepparton, Australien
Im Jahr 2003 definierte Matthew Gardiner ein neuartiges Forschungsfeld namens „Oribotics“, um seine Arbeit, die unterschiedliche Disziplinen wie Origami, Biomimetik und Robotertechnik ineinander vereint, zu beschreiben. Diese Arbeit entwickelte sich hauptsächlich aus seiner Faszination für die Ästhetik von beweglichem Origami und wurde bisher über eine Serie von fünf Oriboticsgenerationen (2010/2009/2007/2005/2004) entwickelt. Dabei handelt es sich jedes Mal um Roboterblumen, die sich durch den Namen „Mechaniflorum Quinquiplicaticum“ identifizieren lassen. Gardiners erste Installationen beinhalteten Netzwerke und globale Verbindungen. „Oribotics [laboratory]“ verknüpfte die Oribots mit wechselnden Wettergeschehen und „Oribotics [network]“ mit wechselnden XML-Feeds.

Gardiners neueste Generation „Oribotics [futurelab]“ sind verortet. Sie benutzen Ultraschallsensoren, um sich unmittelbares Bewusstsein über nahe gelegene Objekte zu verschaffen. Dieses Bewusstsein generiert Mikrointeraktionen, die an den Zentralcomputer übermittelt und zum Netzwerk als Makroeffekt kommuniziert werden – wie bei einem ins Wasser fallenden Kieselstein, der Wellen erzeugt. Jede neue Oriboticsgeneration beschäftigt sich grundlegend mit Fragen der Lebensdauer und sucht für jede neue Generation nach Möglichkeiten, diese Lebensspanne durch Innovationen in der Materialauswahl und technische Forschung zu erweitern.