Andy Gracie gewinnt die Randa Art|Science Residency

Credit: courtesy of the artist

Ars Electronica x Institut Ramon Llull x Hac Te x NewArtFoundation

Wir freuen uns, die Randa Art|Science Residency ankündigen zu können, eine vom Institut Ramon Llull organisierte und von Ars Electronica und dem Barcelona Institute of Science and Technology (BIST) in Zusammenarbeit mit dem neuen Zentrum für Kunst, Wissenschaft und Technologie in Barcelona, Hac Te, und der NewArtFoundation durchgeführtes Residenzprogramm. Pere Almeda, der Direktor des Institut Ramon Llull, erklärt: „Das Randa Art|Science Residency Projekt ist das Flaggschiff unseres brandneuen Residenzprogramms. Für das Institut Ramon Llull ist es sehr wichtig, mit Top-Institutionen wie Ars Electronica zusammenzuarbeiten, um unseren Auftrag zu erfüllen.“

„Die generativen und permutativen Ideen der ‚Ars Combinatoria‘ des mittelalterlichen Schriftstellers und Philosophen Ramon Llull gelten als wichtige Vorläufer des Informatikdenkens und als geniales Beispiel und Inspirationsquelle für die Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft. Der Name der Randa Art|Science Residency ist eine Hommage an die Höhle im Berg Randa auf der Insel Mallorca, in der Llull die Eingebungen hatte, die ihn dazu anregten, seine bemerkenswerte und unverwechselbare Methode des Denkens und Experimentierens zu entwickeln, die auf einem interdisziplinären und interkulturellen Dialog durch ein universell gültiges Symbolsystem basiert“, beschreibt Pau Alsina, Professor an der Open University of Catalonia und Co-Direktor von Hac Te.

„Diese Partnerschaft zielt darauf ab, die Unterschiede zwischen diesen beiden „Kulturen“ aufzuheben und eine neue Kultur zu kultivieren, in der fantasievolle Köpfe aus Kunst und Wissenschaft zusammenkommen, um sich den Herausforderungen der Klimakrise zu stellen“, sagt Christl Baur, Leiterin des Festivals Ars Electronica.

Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass Andy Gracie (UK/ES) als Gewinner der Randa Art|Science Residency ausgewählt wurde. Gracies Projekt, Massive Binaries, basiert auf der Idee, Informationen und Wissen aus den Prozessen der Verschmelzung und Kollision zu extrahieren, wobei er sich insbesondere auf Gravitationswellen und Teilchenbeschleuniger und deren Anwendungen in der Kosmologie konzentriert.

Zoila Babot, Leiterin der Kommunikationsabteilung des BIST, erklärt: „Wir freuen uns sehr, Andy Gracie in einem der Forschungszentren der BIST-Gemeinschaft, dem Institut de Física d’Altes Energies (IFAE), zu Gast zu haben, dass sich der theoretischen und experimentellen Forschung im Bereich der Hochenergiephysik widmet. Wir glauben, dass sowohl die Dialoge während des Schaffensprozesses als auch das endgültige Kunstwerk eine große Bereicherung für unsere wissenschaftliche Gemeinschaft und die Öffentlichkeit sein werden.“

Vicente Matallana, Direktor der NewArtFoundation und Partner des Programms, betont die Rolle, die die NewArtFoundation bei der Entwicklung der Randa Art|Science Residency spielt und die über die Produktion des Kunstwerks hinausgeht. Sie ist dafür verantwortlich, das Kunstwerk in ihren Einrichtungen zu bewahren, es Kuratoren und Forschern zugänglich zu machen und seine Verbreitung durch Ausstellungsprogramme zu fördern. Dadurch wird sichergestellt, dass das Kunstwerk erhalten bleibt und ein Vermächtnis für künftige Generationen geschaffen wird.

Astrid Rousse, Geschäftsführerin von Hac Te, bekräftigt: „Die Randa Residency ist ein großartiges Beispiel für eine symmetrische Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wissenschaft und beweist das Interesse an interdisziplinären Projekten, die von den verschiedenen Gemeinschaften gemeinsam durchgeführt werden. Dieses Programm bekräftigt die Rolle von Hac Te, Brücken zwischen Personen und Institutionen aus verschiedenen Bereichen zu bauen, mit dem gemeinsamen Ziel, neue Ausdrucksmöglichkeiten und Wissen zu schaffen,“ da das BIST und die NewArtFoundation Partner der Plattform sind.

Wir möchten Ihnen einen Einblick in das Auswahlverfahren des Gewinners geben. Bei der Ausschreibung für die Randa Art|Science Residency handelte es sich um eine geschlossene Ausschreibung, bei der vier renommierte Beraterinnen mit Expertise in der Medienkunst gebeten wurden, Künstlerinnen aus Katalonien zu nominieren. Aus dem Pool der Nominierten wählte das Partnerkonsortium zehn Kunstschaffende sorgfältig aus und lud sie ein, einen Projektvorschlag einzureichen. Wir waren begeistert, sieben Vorschläge zu erhalten, von denen jeder eine inspirierende Kombination aus Kunst und Wissenschaft darstellte.

Nach einem gründlichen Bewertungsverfahren wurde das Siegerprojekt in einer Jurysitzung ausgewählt. Wir sind stolz darauf, dass die Entscheidung von den Projektpartnern, einschließlich des wissenschaftlichen Partners, einstimmig getroffen wurde. Der Vorschlag von Andy Gracie hat uns mit seinem innovativen Ansatz, die Herausforderungen des Klimawandels durch Kunst und Wissenschaft anzugehen, überzeugt.

Als Teil der Residency erhält Andy Gracie ein Honorar von 20.000 € und ein Produktionsbudget für die Entwicklung und Produktion des Werks. Die Partnerinnen würdigen und danken allen Einreicherinnen, indem sie sie für ihre Zeit und ihre Bemühungen mit 300 € für die Erstellung ihres Beitrags entschädigen.

Wir sind sehr erfreut, Andy Gracie an Bord zu haben und freuen uns auf das Ergebnis dieser spannenden Zusammenarbeit. Wir sind überzeugt, dass sein Projekt einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft leisten und einige der Herausforderungen der Klimakrise angehen wird.

Gewinner

Andy Gracie (UK/ES)

Massive Binaries

Massive Binaries basiert auf der Idee, Informationen und/oder Wissen aus den Prozessen der Verschmelzung und Kollision zu extrahieren. Obwohl das Projekt ein breites Panorama verwandter Konzepte berücksichtigt, wird es sich speziell auf die Beispiele der Gravitationswellen und Teilchenbeschleuniger und ihre Anwendungen in der Kosmologie konzentrieren. Von Interesse sind die Methoden, mit denen wir Informationen über das frühe Universum gewinnen, indem wir die verbliebenen Überreste von verschmelzenden und kollidierenden Körpern durch Gravitationswellen aufspüren – ein Medium, mit dem die tiefe Vergangenheit direkt mit der Gegenwart kommuniziert – und durch die Entdeckung von Phänomenen des frühen Universums durch Teilchenkollisionen. Der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Erkennung von Signalen aus diesen esoterischen und verborgenen Quellen wird ebenso berücksichtigt wie die Frage, wie digitale Informationen greifbar gemacht werden können. Gleichzeitig werden Erzählungen über die Verschmelzung und Kollision von Systemen, Ideologien und Perspektiven als unbeständiger Faktor in der Entwicklung der Gesellschaft aufgezeigt.

Bio

Andy Gracie arbeitet unter anderem in den Bereichen Installation, Robotik, Sound, Video und elektronische Medien. Er setzt wissenschaftliche Theorien und Praktiken ein, um unser Verhältnis zu Erforschung und Experiment zu hinterfragen und gleichzeitig die Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft in den Mittelpunkt zu stellen. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Weltraumforschung, Kosmologie und Deep Time auseinander und befasst sich mit Semiotik, Simulationstheorie und postapokalyptischen Szenarien.
www.hostprods.net

Advisors

Roberta Bosco (ES)

Roberta Bosco ist Journalistin, Ausstellungskuratorin, Forscherin und Lehrerin, spezialisiert auf zeitgenössische, elektronische und digitale Kultur. Seit 1998 schreibt sie für die Tageszeitung El País und seit 12 Jahren verfasst sie eine wöchentliche Rubrik über Kunst und neue Technologien. Sie ist Spanienkorrespondentin von Il Giornale dell’Arte, der wichtigsten italienischen Kunstzeitschrift, und arbeitet an zahlreichen Publikationen mit. Als Expertin für Kunst und Technologie hat sie verschiedene Ausstellungen digitaler Kunst in wichtigen Institutionen und Museen (CCCB, Macba, DHub, Arts Santa Mònica, ARCOmadrid) kuratiert und war Mitglied in zahlreichen Jurys. Unter ihren Projekten sind hervorzuheben: die Ausstellung Orígenes im Rahmen der ISEA 2022, dem 27. internationalen Symposium für elektronische Kunst.
www.arteedadsilicio.com

José Luis de Vicente (ES)

José Luis de Vicente ist ein Kurator und Kulturforscher. Seit Februar 2023 ist er Direktor des Museu del Disseny, des Designmuseums von Barcelona. In seiner Arbeit verwendet er Artefakte, Geräte und Erzählungen, um neue soziale, technologische und politische Szenarien zu erforschen. Zuvor war er Chefkurator bei Sónar+D, dem Sónar Festival, und hat zahlreiche Ausstellungen für Institutionen wie CCCB, Espacio Fundacion Telefonica und viele andere kuratiert.

Lluís Nacenta (ES)

Lluís Nacenta ist Kurator, Schriftsteller, Musiker und Forscher im Bereich des Zusammenwirkens von Musik, Kunst, Technologie und Wissenschaft. Er hat einen Abschluss in Mathematik, ein Klavierdiplom, einen Master in vergleichenden Literatur-, Kunst- und Denkstudien und einen Doktortitel in Geisteswissenschaften mit einer Arbeit über musikalische Repetition. Von 2015 bis 2017 war er Leiter der Postgraduiertenstudien am Eina, Universitätszentrum für Design und Kunst in Barcelona, von 2018 bis 2021 Direktor von Hangar, Zentrum für Produktion und Forschung der visuellen Künste, und seit September 2022 ist er Direktor von Quo Artis.
19preguntes.wordpress.com/perfil/

Wissenschaftliche Partnerinstitutionen

Barcelona Institute of Science and Technology (BIST)

Das Barcelona Institute of Science and Technology (BIST) ist eine Einrichtung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit von sieben katalanischen Spitzenforschungszentren, die sich der Schaffung eines kollaborativen Umfelds für multidisziplinäre wissenschaftliche Spitzenleistungen verschrieben haben. Die Zentren, die die BIST-Gemeinschaft bilden, sind: das Zentrum für Genomische Regulierung (CRG), das Institut für Bioengineering von Katalonien (IBEC), das Institut für Photonische Wissenschaften (ICFO), das Institut für Chemische Forschung von Katalonien (ICIQ), das Katalanische Institut für Nanowissenschaften und Nanotechnologie (ICN2), das Institut für Hochenergiephysik (IFAE) und das Institut für Forschung in der Biomedizin (IRB Barcelona).

https://bist.eu/

Das BIST-Zentrum IFAE wird die wissenschaftliche Partnerinstitution der Residency sein:

Institute for High Energy Physics (IFAE)

Das Institut für Hochenergiephysik (IFAE) ist ein 1991 gegründetes Konsortium aus der Generalitat de Catalunya und der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB). Seit 2012 wurde es zweimal mit dem Titel “ Severo Ochoa Exzellenzzentrum “ ausgezeichnet. Das IFAE betreibt sowohl theoretische als auch experimentelle Forschung im Grenzbereich der Grundlagenphysik (Hochenergiephysik, Astrophysik und Kosmologie) und in verschiedenen Bereichen der angewandten Physik, wie z. B. medizinische Bildgebung und Quantencomputer. Zu diesem Zweck sind mehr als einhundert Forscher aus aller Welt an dem Institut beteiligt.

https://www.ifae.es/

Projektpartner

Institut Ramon Llull

Das Institut Ramon Llull ist für die internationale Verbreitung der katalanischen Sprache und Kultur zuständig. Das Institut vertritt eine kulturelle und sprachliche Gemeinschaft von mehr als zehn Millionen Menschen, die in den Bereichen Kunst- und Kulturproduktion, Literatur und Wissen aktiv an wichtigen kulturellen Debatten und Ereignissen auf globaler Ebene teilnehmen. Das 2002 gegründete Konsortium besteht aus der Regionalregierung von Katalonien, der Regionalregierung der Balearen, der Stadtverwaltung von Barcelona und der Stadtverwaltung von Palma.

https://www.llull.cat/

Hac Te

Die Schnittstellen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie erforschen und entwickeln, um die digitale Transformation der Gesellschaft voranzutreiben: Das ist das Ziel von Hac Te (Art, Science and Technology Hub), das von maßgeblichen katalanischen Institutionen gefördert wird, um Barcelona zu einem globalen Zentrum für Forschung, Ausbildung, Verbreitung, Transfer und Produktion in diesem Bereich zu machen.

https://hactebcn.org/en/

.NewArt { foundation;}

Die .NewArt { foundation;} hat ihren Sitz in Reus, Katalonien. Ihr Ziel ist es, die künstlerische Gemeinschaft bei der Entwicklung neuer technologischer, wissenschaftlicher, konzeptioneller und sozialer Praktiken zu unterstützen. Die Stiftung verbreitet Kunst an der Schnittstelle und Überschreitung von Wissenschaft und Technologie als Strategie für soziale Entwicklung und Empowerment. Sie agiert nicht nur als Beobachter, sondern auch als aktiver Akteur.

https://www.newartfoundation.art/