Credit: Mercedes-Benz

Kommunikation mit selbstfahrenden Autos

Die führenden Automobilhersteller und Hightech-Produzenten sind sich einig, dass selbstfahrende Autos in absehbarer Zeit zum Alltag auf unseren Straßen gehören werden. Die Umsetzung der entsprechenden technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen stellt jedoch – noch – eine große Herausforderung dar. Ebenso wichtig wird es sein, Vertrauen bei den zukünftigen Nutzer*innen dieser Technologien zu schaffen. Unverzichtbar dafür ist eine gute Kommunikationsbasis, das heißt ein gut funktionierendes Vokabular für die Mensch-Maschinen-Interaktion.

Von 2013 bis 2015 beschäftigte sich das Ars Electronica Futurelab gemeinsam mit Mercedes-Benz mit der Frage, wie wir Menschen mit den intelligenten selbstfahrenden Autos von morgen kommunizieren können. Dabei geht es vor allem um die Zukunftsvision eines Shared Space – einer von Menschen und Maschinen genutzten Verkehrszone, in der es keine definierten Fahrspuren für Autos oder Fußgänger*innen mehr gibt, sondern gegenseitige Rücksichtnahme unter gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer*innen im Vordergrund steht.

Damit diese Verkehrspartnerschaft funktioniert und nicht zu gefühlter Unsicherheit oder gar zu gefährlichen Situationen führt, muss ein solcher gemeinsamer Raum sozialen Regeln folgen und neue Formen der Interaktion zulassen: einerseits den Umgang der Menschen mit den Autos, andererseits den Umgang der Autos mit den Menschen. Wollen wir mit den selbstfahrenden Autos verbal, durch Gesten, durch die Verwendung von Gegenständen oder auf andere Weise interagieren, etwa indem wir sie spontan herbeirufen oder ihnen die Aufgabe übertragen, selbst einzuparken? Und wie werden diese intelligenten Fahrzeuge wiederum mit uns in Kontakt treten? Letztlich geht es darum, ein möglichst klares und verständliches, wechselseitig verwendbares Zeichenrepertoire für Mensch und Auto zu entwickeln. Jedes Kind muss in Zukunft auf Anhieb erkennen können, ob ein herannahendes Fahrzeug manuell gesteuert wird oder mit Autopilot fährt, und ob es als Fußgänger erkannt wurde und somit sicher die Straße überqueren kann.

By starting the content, you agree that data will be transmitted to youtu.be.
Data Protection Declaration

Als ersten Ansatz zu diesem Themenkomplex veranstaltete Mercedes-Benz 2014 den Future Talk Robotics, eine gemeinsam mit dem Ars Electronica Futurelab konzipierte Konferenz. Das Ars Electronica Futurelab entwickelte seinerseits mit Shared Space Spaxels und Shared Space Bots zwei interaktive Versuchsfelder, um futuristische Gegebenheiten schon heute zu testen: die Simulation von roboterbasierten Mobilitätsszenarien und die Evaluierung von spezifischen Interaktionsansätzen.

Lesen Sie mehr über die Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz im Interview mit Martina Mara und Christopher Lindinger auf dem Ars Electronica Blog:

Hallo, Roboter-Auto!

Roboter am Steuer? Wohl kaum in dieser Form. Das Ars Electronica Futurelab und Mercedes-Benz forschen zur Mensch-Maschine-Interaktion der Zukunft. Bild: Mercedes-Benz

Credits

Ars Electronica Futurelab: Roland Haring, Christopher Lindinger, Martina Mara, Andreas Jalsovec, Florian Berger, Otto Naderer, Peter Freudling, Dietmar Peter, Martin Mörth, Peter Holzkorn

Mercedes-Benz: Sabine Engelhardt, Irene Fuhrmann, Koert Groeneveld, Alexander Mankowsky, Vera Schmidt