Tangible Link

photo: Michael Mayr

Wie können wir eine engere Verbindung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft gestalten?

Marianne Eisl, Key Researcher & Artist; photo: vog.photo

Der Schwerpunkt des Forschungsbereichs Tangible Link liegt auf der Erschaffung von Objekten und emotionalen Triggern, die als greifbare Anknüpfungspunkte zwischen (wissenschaftlichem) Wissen und der alltäglichen Erfahrungswelt der Gesellschaft dienen. Solche Tangible Links werden dringend benötigt, denn manche Probleme erfordern es, den Blickwinkel zu öffnen und die Außenwelt miteinzubeziehen, um nicht nur Antworten jenseits des Offensichtlichen zu finden, sondern auch die richtigen Fragen zu stellen.

Obwohl Wissenschaft allgegenwärtig ist und unser tägliches Leben unbewusst beeinflusst, basieren die zugrundeliegenden Forschungsprioritäten oft auf dem Input und dem Feedback einer ausgewählten Gruppe von Wissenschaftler*innen und nicht wirklich auf den Erfahrungswerten der davon betroffenen Menschen. Einer der Hauptgründe für diesen Umstand ist, dass wissenschaftliche Publikationen meist in einer Sprache verfasst sind, die ein sehr spezifisches Vorwissen erfordert, was es für die breite Öffentlichkeit schwierig oder sogar unmöglich macht, aufzuschließen bzw. effektiv daran teilzunehmen. Wie aber können wir den Höhenunterschied zwischen dem viel umschriebenen „Elfenbeinturm“ und der Gesellschaft überbrücken und Möglichkeiten schaffen, gemeinsam Anknüpfungspunkte an wissenschaftlichen Themen zu formen?

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Angesichts der Schwierigkeit einer angemessenen Informationsvermittlung und der daraus resultierenden mangelnden Einbeziehung der Öffentlichkeit, beschäftigt sich Tangible Link mit der Transformation schwer greifbarer Inhalte in ein erlebbares Format, welches an den jeweiligen Lebensrealitäten der Gesellschaft anknüpft. Mit Hilfe dieser Auflösung des Komplexitätsgrades wird der Inhalt nicht nur einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Er erzeugt auch einen länger anhaltenden Eindruck, der die Möglichkeit eröffnet, sich tiefer mit der wissenschaftlichen Materie auseinandersetzen, in Dialog mit den Inhalten zu treten und Teil der Inhalte selbst zu werden.

Manuact; photo: Ars Electronica Futurelab / Michael Mayr
NHM Deck 50; photo: Birgit Cakir

Die Herausforderung in diesem Transformationsprozess besteht darin, Minds-on-Erlebnisse zu schaffen, die einerseits einen signifikanten Teil des Wissens repräsentieren und andererseits genug Freiraum lassen, um das Wissen in die eigene konstruierte Wirklichkeit mit aufzunehmen. Wenn genau dieser Punkt getroffen wird und Wissen plötzlich an Bedeutung gewinnt, können wir die Öffentlichkeit dazu ermutigen, aktiv zu werden, sich zu beteiligen und mit diesem Perspektivenmix gemeinsam unsere Zukunft zu formen.

Zentrale Arbeiten

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