Dieses kollaborative Kunstprojekt bringt Künstler*innen mit und ohne Behinderung zusammen, um der Frage nachzugehen: Können Geist und Körper „Tinte“ produzieren? Mithilfe innovativer Futurelab-Technologie werden die Einzigartigkeit des individuellen Ausdrucks und die Kraft der Kreativität hervorgehoben – für Zusammenarbeit über angebliche Grenzen hinweg.
LIFE INKlusive ist eine Zusammenarbeit von Ars Electronica Center und Ars Electronica Futurelab mit Künstler*innen mit Behinderungen von Caritas Oberösterreich, Lebenshilfe Linz, KuK – promente Oberösterreich, dem Hartheim-Institut sowie Studierenden der Universität für Kunst und Design Linz. Alle Künstler*innen wurden während des Schaffensprozesses mit der Life Ink-Technologie aufgezeichnet, die vom Futurelab und Wacom im Rahmen einer laufenden Partnerschaft gemeinsam entwickelt wurde.
Life Ink erfasst Gehirnströme und Körpersignale in Echtzeit und übersetzt sie in eine immersive dreidimensionale Tinte. Standbilder der einzigartigen persönlichen Tinte aller Künstler*innen wurden neben ihren Kunstwerken in einer Ausstellung gezeigt, die im Mai 2025 im splace in Linz das inklusive Kulturfestival sicht:wechsel eröffnete. Die Arbeiten werden auch beim Ars Electronica Festival 2025 in Linz gezeigt.


Das Konzept für LIFE INKlusive entstand, als das Ars Electronica Center vom Kreativpool für Individuelle Kunst, einer inklusiven Kunstinitiative in Oberösterreich, angesprochen wurde. Bald entwickelte sich daraus ein praktisches Gemeinschaftsprojekt, das im Rahmen des inklusiven Kulturfestivals sicht:wechsel in Linz Künstler*innen den Zugang zu Technologie und der Welt Zugang zu ihren Werken ermöglichte.
Zur Einführung wurden Künstler*innen mit Behinderung von Caritas Oberösterreich, Lebenshilfe Linz, KuK – promente Oberösterreich und dem Hartheim-Institut zu einer Führung durch das Ars Electronica Center eingeladen. Anschließend besuchte ein Team aus Mitarbeiter*innen des Center und des Futurelab ausgewählte Künstler*innen dieser Einrichtungen sowie der Kunstuniversität Linz, um deren individuellen Life Ink-Ströme beim Malen, Zeichnen und Klavierspielen aufzunehmen.


Die Ergebnisse, darunter Standbilder der „lebenden Tinte“ der Künstler*innen, wurden vom 12. bis 18. Mai 2025 in einer Ausstellung im splace – Teil der Universität für Kunst in Linz, Österreich – als Auftakt zum inklusiven Kulturfestival sicht:wechsel gezeigt. Neben dem Eintauchen in die Kunstwerke hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, Life Ink selbst auszuprobieren. Eine Ausstellung zum Projekt und zur Technologie wird auch im Ars Electronica Center der Öffentlichkeit präsentiert.
Life Ink erfasst verschiedene biometrische Signale wie Gehirnströme, Augenbewegungen, Muskelbewegungen und die Aktivität der Schweißdrüsen. Diese Signale werden dann als konstanter elliptischer Strom aus farbenfroher, sich ständig verändernder virtueller Tinte visualisiert und fangen so die unsichtbaren Aspekte des kreativen Prozesses ein. Futurelab und Wacom arbeiten seit 2022 im Rahmen des umfassenderen Future Ink-Projekts an dieser Technologie und verbessern sie kontinuierlich, um die Wiederverwendbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der Software zu erhöhen.
Credits
Ars Electronica Futurelab: Alexandre Bizri
Ars Electronica Center: Sonja Bailer, Nicole Grüneis, Thomas Schwarz
PARTNERS: Caritas, pro mente, Lebenshilfe, Diakonie, Institut Hartheim