mozXR

Open-Source-Software für immersive Kunst

Das X-Reality-Lab der Universität Mozarteum ist ein neuartiger immersiver Raum für Musik, Visualisierung, Interaktion, performative Kunst, Extended Reality sowie künstlerische und wissenschaftliche Forschung. Zur Umsetzung all dieser Experimente wird die kostenlose Open-Source-Software mozXR entwickelt. Künstler*innen, die diese Möglichkeiten ausloten möchten, können sich im Rahmen eines Open Call um eine geförderte Residency bewerben.

Die Universität Mozarteum in Salzburg und das Ars Electronica Futurelab arbeiten gemeinsam am X-Reality-Lab, wo künstlerische Neuheiten – von interaktiven Tanzperformances bis hin zu immersiven Theaterproduktionen – auf höchstem technischem Niveau umgesetzt werden können. Der Raum verfügt über 3D-Projektoren, ein ausgeklügeltes Audiosystem und Lasertracking – zur Steuerung wird das Open-Source-Framework mozXR entwickelt. 

mozXR wird Studierenden, Künstler*innen und Kreativschaffenden frei zur Verfügung gestellt – ein Gamechanger in der Entwicklung immersiver Kunst, die oft mit hohen Kosten verbunden ist. Interessierte können mit mozXR auch komplexe Projekte für das X-Reality-Lab und ähnliche Räume selbstständig und mit möglichst geringen technischen Hürden umsetzen. Erste Demos und die Veröffentlichung der Open-Source-Software mozXR sind für das Frühjahr 2026 geplant. Das X-Reality-Lab wird bereits im Herbst 2025 der Öffentlichkeit präsentiert, im Rahmen der feierlichen Eröffnung des neuen Standorts der Universität Mozarteum am Kurgarten (UMAK).

Open Call

Die Universität Mozarteum hat einen Open Call für eine geförderte Residency zur Erstellung einer interaktiven Multi-User XR-Performance im X-Reality-Lab lanciert. Medienkünstler*innen und Künstler*innen-Kollektive können sich um bis zu 40.000 € für die Produktion ihres Kunstwerks bewerben, das beim Eröffnungsfestival des Lab im März 2026 präsentiert wird. Die Bewerbungsfrist endet am 13. Juli 2025.

Die Technologie des X-Reality-Lab 

Das X-Reality-Lab mit sechseckigem Grundriss und einer Bodenfläche von 165 m² verfügt über stereoskopische 3D-Projektionstechnologie an fünf Wänden und dem Boden. Das 3D-Audiosystem ergänzt diese mit einer Matrix von Lautsprechern und Subwoofern zu einem ganz besonderen audiovisuellen Erlebnis. Durch Sensoren und Trackingsysteme können zudem Menschen und Objekte wie zum Beispiel Roboter erfasst und in die immersive Erfahrung integriert werden. 

Das Projekt greift auf die langjährige Erfahrung des Ars Electronica Futurelab in der Entwicklung des Deep Space 8K im Ars Electronica Center in Linz zurück. Auch das Futurelab-Trackingsystem pharus kommt im X-Reality-Lab zum Einsatz. 

mozXR für unkomplizierte Nutzung 

mozXR wird als Open Source Framework (OSF) zur Verfügung gestellt, mit dem Inhalte für das X-Reality-Lab und andere Projektionsräume – einschließlich des Deep Space 8K – entwickelt werden können. mozXR sorgt nicht nur für die möglichst unkomplizierte Nutzung der im X-Reality-Lab verbauten Technologien, wie z.B. pharus, OptiTrack und stereoskopischem 3D. Es ist darauf ausgelegt, die technischen Hürden für jedes Szenario zu minimieren, in dem mehrere Bildschirme oder Leinwände verwendet werden. Das Ziel ist, dass sich Kreativschaffende ganz auf den Inhalt ihrer Arbeit fokussieren können. 

Für mozXR werden daher Basisimplementierungen und Beispielprojekte, Templates und Lerninhalte wie Tutorial-Videos zur Verfügung gestellt, die den Einstieg erleichtern. mozXR ist für die etablierten Game-Engines Unreal Engine und Unity Engine sowie TouchDesigner verfügbar. 

Ein Raum für Forschung und Kreativität 

Das X-Reality-Lab ist primär für immersive performative Künste und künstlerische Forschung konzipiert, eröffnet jedoch ein breites Anwendungsspektrum, darunter Mensch-Maschine-Interaktion, Kulturerbe, Datenvisualisierung und Sonifikation. Mit diesem Projekt entsteht in Salzburg eine internationale Drehscheibe für immersive Kunst und Forschung, die neue kreative Potenziale freisetzt und die Zugänglichkeit für Kunstschaffende weltweit nachhaltig verbessert. 

Credits

Ars Electronica Futurelab: Patrick Berger, Kerstin Blätterbinder, Manuel Dobusch, Roland Haring, Peter Holzkorn, Otto Naderer, Daniel Rammer, Raphael Schaumburg-Lippe
PARTNER: Universität Mozarteum Salzburg