Kritisch hinterfragen, aktiv vorgehen. Dies ist das Mantra des Collective Transformation Lab – einer anregenden Plattform zur Selbstreflexion, die in Zusammenarbeit zwischen Godot, einem japanischen Start-up-Unternehmen, das sich auf KI-Technologie konzentriert, die Menschen zu einem Verhaltenswandel anregt, und dem Ars Electronica Futurelab entstanden ist.
Als mehrjährige Sammlung verschiedener Prototypen, zu der jedes Jahr ein neues Werk hinzukommt, ist es das Ziel der Plattform, das menschliche Handeln tiefgreifend zu verstehen und eine kollektive Transformation anzuregen – indem Voreingenommenheit durch den transparenten und humanen Einsatz von KI aus dem Weg geräumt werden.
Anatomy of Nudging ist die erste Installation, die beim Ars Electronica Festival 2023 im Rahmen des Collective Transformation Lab präsentiert wird. Ziel ist es, die Transparenz der Godot-Anwendung NudgeAI zu demonstrieren und den Nutzer*innen einen vertrauensvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz zu ermöglichen, bei dem sie selbst Teil des Prozesses werden.
Collective Transformation Lab: Anatomy of Nudging photo: Markus Schneeberger
Collective Transformation Lab: Anatomy of Nudging photo: Markus Schneeberger
Collective Transformation Lab: Anatomy of Nudging photo: Raphael Schaumburg-Lippe
Collective Transformation Lab: Anatomy of Nudging photo: tom mesic
Collective Transformation Lab: Anatomy of Nudging photo: Bernadette Geißler
NudgeAI ermutigt Einzelpersonen, ihr Handeln in Bezug auf unterschiedliche soziale Themen zu verändern, indem sie mit personalisierten Botschaften angesprochen werden. Diese werden aus Daten generiert, die menschliche Verhaltensmuster aufgreifen. Durch den Einsatz der Technologie können Personen gezielt mit Interventionen angesprochen werden, die ihre Einstellungen nachhaltig beeinflussen und gleichzeitig ihre Entscheidungsfreiheit respektieren.
Anatomy of Nudging lädt die Besucher*innen des Ars Electronica Festivals ein, eine Herausforderung anzunehmen, bei der sie fremde Personen dazu ermutigen sollen, eine Aufgabe auszuführen. Sie selbst sollen als „Nudger“ das sichere Gefühl haben, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und eine andere Person – den „Nudgee“ – durch eine Mikroaktion zu motivieren, ihr Verhalten im Hinblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu ändern. Ziel ist es, dass sich sowohl der Nudger als auch der Nudgee für die Überwindung einer persönlichen Hemmschwelle bestärkt fühlen. Schließlich erhalten die Teilnehmer*innen nicht nur eine persönliche Anerkennung, indem sie ihre Mikroaktion auf der „Wall of Nudge“ der Installation veröffentlichen, sondern tragen auch zu einem gemeinschaftlichen Ziel bei, indem sie Punkte sammeln und Godot selbst antreiben, etwas Neues auszuprobieren und ein soziales Statement abzugeben.
Dieses Projekt war Teil des Open Futurelab beim Ars Electronica Festival 2023.
Credits
Ars Electronica Futurelab: Friedrich Bachinger, Roland Haring, Denise Hirtenfelder, Susanne Kiesenhofer, Nicolas Naveau, Hideaki Ogawa, Cyntha Wieringa
PARTNER: Godot (JP/AT): Ken Moriyama, Arata Shimizu, Mei Sumimoto, Go Suzui