Der immersive Klangraum Being Anton im Ars Electronica Center in Linz – entwickelt vom Ars Electronica Futurelab – bietet Besucher*innen die Möglichkeit, die Klangwelt des Komponisten Anton Bruckner auf neue Art zu erleben. Basierend auf intensiver historischer Recherche, tauchen sie ein in die Geräuschwelt der Industriellen Revolution, die sich mit Ausschnitten aus Bruckners Symphonien – eingespielt vom Bruckner Orchester Linz – sowie Chor- und Orgelstücken verbinden, umrahmt von historischem Kontext und Einblicken in die Korrespondenz des Ausnahmemusikers.
Being Anton ist Teil der Feierlichkeiten anlässlich des 200. Geburtstags des oberösterreichischen Komponisten Anton Bruckner. Das Futurelab hat zudem Playing Anton entwickelt, eine innovative Anwendung für den Deep Space 8K im Ars Electronica Center, wo Besucher*innen die Instrumentengruppen des Bruckner Orchester Linz selbst formieren können.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Bruckner seine Welt wohl erlebt haben mag – eine Welt, in der die Industrie aufblühte, die Dampflock ungeheure 60 km/h schnell fuhr, der Bau des Suezkanals die Weltwirtschaft befeuerte, die Glühbirne auf den Markt kam und das städtische Leben florierte. Von welchem Klangraum war der Mensch Bruckner selbst umgeben? Was hörte er in seinem Alltag? Die Dampfmaschine, die in Dampfeisenbahnen und Dampfschiffen zum Einsatz kam, veränderte beispielsweise nicht nur die Mobilitätsmöglichkeiten der Menschen in einem noch nie dagewesenen Tempo, sondern brachte auch eine vollkommen neue Klanglandschaft in die Welt.
Individuelles Erlebnis der vielfältigen Klangwelt Bruckners
Being Anton lässt die Besucher*innen in diese Geräusche eintauchen, die Anton Bruckner und seinen Zeitgenoss*innen umgab. Durch die Verknüpfung mit Beispielen aus Bruckners musikalischem Schaffen – zu hören sind etwa Ausschnitte aus Bruckners erster, zweiter, siebenter und achter Symphonie – entsteht eine vielfältige Klangwelt.
Die Dramaturgie der Installation übernimmt jede*r Besucher*in selbst: Das räumliche Trackingsystem von Usomo knüpft Klänge an Punkte im Raum und setzt die Soundlandschaften in Echtzeit individuell zusammen. Je nach Position und Bewegungsrichtung im Raum eröffnen sich neue Klänge – von klappernden Pferdehufen und ratternden Dampfmaschinen über gelesene Tagebucheinträge zu musikalischen Einblicken. Die Soundscapes gehen dabei ineinander über, werden lauter und leiser, lösen sich an bestimmten Punkten ab, verlieren sich aber nie zur Gänze. Abgerundet wird Being Anton durch Infotafeln, Fotografien sowie Originalzitate von und über Anton Bruckner.
Lesen Sie mehr über Being Anton und Playing Anton im Interview mit Arno Deutschbauer, Ali Nikrang und Norbert Trawöger am Ars Electronica Blog.
200 Jahre Anton Bruckner: Musik trifft auf neueste Technologien
2024 feiert Oberösterreich 200 Jahre Anton Bruckner. Im Ars Electronica Center könnt ihr deshalb ab Februar die Welt des berühmten Komponisten auf nie dagewesene Weise erleben!
Credits
Ars Electronica Futurelab: Arno Deutschbauer, Peter Freudling, Ali Nikrang, Gerfried Stocker
PARTNER: usomo, Norbert Trawöger, Lydia Zachhuber
Sounddesign: Julian Pixel Schmiederer
Soundrecordists: Lukas Schönwiese, Tobias Fischbach, Tobias Türk
Recorded on Location at Textiles Zentrum Haslach (Doris Vierlinger, Judith Weger,
Sepp Eckersdorfer, Liese Grusch) & Stift St. Florian (Dr. Sonnleitner)
Vocals: Claus Blochberger, Michael Feichtenberger, Gerald Hartwig, Rahel Kislinger, Marie Treuer
Mixed at Stress Studio