Buzz Swatters, Open Futurelab 2024; photo: Bettina Gangl

Buzz Swatters

Spielerische Pandemie-Prävention

Surren, ein unscheinbares Fenster, tropische Luftfeuchtigkeit und das Gefühl, verfolgt zu werden: Buzz Swatters: Playful Pandemic Prevention thematisiert auf spielerische und innovative Weise die Herausforderungen kollektiven Handelns bei Infektionskrankheiten.

Buzz Swatters: Playful Pandemic Prevention ist das zweite Projekt des Collective Transformation Lab, einer Kollaboration zwischen dem KI-Start-up Godot und dem Ars Electronica Futurelab. Es wurde 2024 in der Ausstellungsfläche Open Futurelab der POSTCITY beim Ars Electronica Festival der Öffentlichkeit präsentiert. Hier waren die Besucher*innen eingeladen, zu spielen und über kollektive Verhaltensänderungen zu nachzudenken – mithilfe mehrerer Handlungsstränge, generativer KI und Sensortechnologie.

By starting the content, you agree that data will be transmitted to youtu.be.
Data Protection Declaration

Am Eingang des Open Futurelab versuchte eine animierte Mücke, die Aufmerksamkeit der Passant*innen zu erregen. Sie verfolgte deren Bewegungen mithilfe von Motion-Tracking mit einem Laser-Tracking-Setup und versuchte, die Besucher*innen in ein Gespräch zu verwickeln. Basis dafür waren vorgegebene Techniken zur Verhaltensänderung. Wenn sich die Besucher*innen nicht vom Spiel überzeugen ließen, passte die Mücke ihre Strategie schnell an. So entstanden dynamische Begegnungen.

Mit dem Betreten des Moskitonetzes wurden die Teilnehmer*innen in ein fiktives Szenario rund um den Ausbruch einer Pandemie in der POSTCITY versetzt. Um die Ausbreitung dieser durch Moskitos übertragenen Krankheit zu verhindern, wurden die Spieler*innen dazu ermutigt, ihr Verhalten zugunsten der öffentlichen Gesundheit zu ändern. So wurden reale Entscheidungsprozesse in ähnlichen Krisenfällen simuliert.

Zahlreiche Handlungsstränge, geschaffen mit KI

Nach der Einführung in die Thematik forderte eine KI-generierte Spielleiterin die Besucher*innen auf, eine Fliegenklatsche als Abstimmungsinstrument zu ergreifen, um demokratische Entscheidungen zu treffen. Die Spielleiterin führte die Besucher*innen durch die fiktive Handlung und erläuterte die notwendigen Maßnahmen, um die Pandemie zu stoppen. Wie im echten Leben hing das Ergebnis von kollektiven Entscheidungen ab – und die Bereitschaft der Teilnehmenden, die vorgeschlagenen Gesundheitsmaßnahmen umzusetzen, beeinflusste die politischen Veränderungen zur Durchsetzung der Maßnahmen.

Um all diese Handlungsstränge mit unterschiedlichen Perspektiven und verschiedenen möglichen Ergebnissen darzustellen, erstellte das Futurelab-Team mit Synthesia mehrere KI-generierte Avatare, die eine schnelle Anpassung mehrerer Erzählversionen ermöglichten. Darüber hinaus wurde die generative Video-KI RunwayML verwendet, um dynamische Videoinhalte für das Spiel zu produzieren.

Die Bedeutung kollektiver Anstrengungen erleben

Buzz Swatters: Playful Pandemic Prevention motiviert Bürger*innen dazu, sich proaktiv für das Gemeinwohl einzusetzen – selbst in Situationen, in denen ein unmittelbarer persönlicher Nutzen nicht erkennbar ist. So werden die Vernetzung individueller Handlungen und ihre weitreichenden Auswirkungen auf das Wohlergehen der Gemeinschaft verdeutlicht.

Die Arbeit wurde von Godot und dem Ars Electronica Futurelab im Rahmen des mehrjährigen Collective Transformation Lab entwickelt, das darauf abzielt, menschliches Verhalten tiefgreifend zu verstehen, um selbstreflektierte, personalisierte Strategien für die sozialen Herausforderungen des fortschreitenden 21.Jahrhunderts zu entwickeln.

Dieses Projekt war Teil des Open Futurelab beim Ars Electronica Festival 2024.

Credits

Ars Electronica Futurelab: Kerstin Blätterbinder, Roland Haring, Denise Hirtenfelder, Susanne Kiesenhofer, Otto Naderer, Hideaki Ogawa
PARTNER: Godot Inc.: Ken Moriyama, Ryo Onizawa, Yusuke Takagi, Masashi Ohtani 
Godot GmbH: Go Suzui, Johannes Heizer