Die Fassade des Ars Electronica Center prägt mit ihren 38.500 LEDs seit 2009 das Linzer Stadtbild. Nur ein Jahr später konnte die Öffentlichkeit erstmals per Fassadenterminal die Kontrolle über die leuchtende Museumshülle übernehmen, 2022 folgte die Neuauflage – mit dem Fassadenspiel und einer Website voller frischer kreativer Möglichkeiten.
Das in die Jahre gekommene Interaktionsterminal wurde für das Fassadenspiel neu komplett überarbeitet: Statt eines Displays im öffentlichen Raum finden sich dort nun Erklärung und QR-Code für die neue Fassadenspiel-Webapp, denn die Steuerung haben die Entwickler*innen auf das Smartphone der Nutzer*innen verlagert. Per Wlan-Verbindung mit dem Gebäude lassen sich so die 38.500 LEDs des Ars Electronica Center steuern – oder komplett abschalten. Aktuelle Informationen und Öffnungszeiten zum Fassadenspiel neu finden Sie hier.
Für die Webapp wurde eine neue Schnittstelle geschaffen, mit der es möglich ist, Befehle direkt an die Fassadensteuerung zu senden. Die Webseite erlaubt es dabei immer nur einer Person, die Steuerung für zehn Minuten zu übernehmen. Das Terminal an der Donau zeigt mit indirekter farbiger Beleuchtung an, ob gerade ein Zeitfenster verfügbar ist, und ist so als Infopoint wieder Zentrum des Fassadenspiels. Hier wird zudem die Bluetooth-Verbindung aufgebaut, mit der Sound über die Fassade abgespielt werden kann. Wer lediglich Animationen der Fassade steuern möchte, kann über mehrere Wlan-Accesspoints auch auf dem Maindeck die Kontrolle über das Fassadenspiel übernehmen.
Vom Terminal zum Spiel
2010 wurde aus der „Aufhübschung“ des Ars Electronica Center durch 38.500 LEDs etwas Größeres, Innovatives: Das Ars Electronica Futurelab verwandelte die statische Museumshülle mit dem Fassadenterminal in ein gestaltbares Medium für die Öffentlichkeit. Nach längerer Pause war es ein Jahrzehnt später Zeit für ein Remake: Das Futurelab-Team stellte Ende 2022 das neu gestaltete Fassadenspiel vor, das nach einer Testphase im Frühjahr 2023 für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.
Bei der ersten Version des Fassadenterminals 2010 übernahmen die Nutzer*innen direkt über das Terminal mit Touchscreen die Kontrolle über die Fassade des Ars Electronica Center. Dabei standen verschiedene Anwendungen zur Wahl wie ein Pulsinterface, das mittels Pulssensor die eigene Herzfrequenz auf das Gebäude übertrug – mit der Möglichkeit, Farben und Pulsmuster zu ändern. Zudem konnten eigene Bilder und Videos von Handy oder MP3-Player auf das Gebäude übertragen werden oder die integrierte Kamera zur direkten Interaktion verwendet werden. Als dritte Funktion kam ein Audiointerface hinzu, mit der beliebige Musik über die Anlage in der Fassade abgespielt werden konnte – auch hier konnten die Visuals von den User*innen selbst und in Echtzeit gestaltet werden.
Credits
Ars Electronica Futurelab: Friedrich Bachinger, Manuel Dobusch, Stephan Feichter, Roland Haring, Peter Holzkorn, Susanne Kiesenhofer, Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer
Ars Electronica Center: Florian Wanninger