Faust VR

Im Herbst 2023 feierte die Theaterwelt den 150. Geburtstag von Max Reinhardt, einem der bekanntesten deutschsprachigen Theatermacher des 20. Jahrhunderts. Die Salzburger Festspiele erinnerten an den Theaterzauberer, indem sie eines seiner berühmtesten Projekte nachstellten: die gefeierte Inszenierung von Goethes „Faust“ (1933-1937) in der einmaligen Felsenreitschule in Salzburg mit „FAUST 2023 – Eine performative Führung“. Die Salzburger Festspiele entwarfen eine einzigartige Dramaturgie, während das Ars Electronica Futurelab die Virtual-Reality-Anwendung Faust VR entwickelte: ein einzigartiges Erlebnis dank einer aufwendigen digitalen Rekonstruktion des berühmten Bühnenbilds.

Wenn Sie den Inhalt starten, sind Sie damit einverstanden, dass Daten an www.youtube.com übermittelt werden.Datenschutzerklärung

Die Felsenreitschule wurde vor 330 Jahren nach einem Entwurf des Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach im Auftrag von Erzbischof Johann Ernst Thun in den Mönchsberg gehauen. Reinhardts Faust-Inszenierung verblüffte das Publikum im Sommer 1933 mit einer „Faust-Stadt“, die der Architekt und Bühnenbildner Clemens Holzmeister in und um die vielen Arkaden der Felsenreitschule inszenierte – die Wirkung einer Bühne mit mehreren Ebenen.

Mit dem Projekt des Ars Electronica Futurelab betraten die Besucher*innen der Ausstellung Die zauberhafte Wirklichkeit des Theaters mittels VR-Brille eine Rekonstruktion der Fauststadt in der Felsenreitschule, direkt vor Ort auf der Bühne. Sie nahmen dort einzigartige Positionen ein: zwischen Zuseher*innen und Schauspieler*innen reisten sie entlang einer zehnminütigen Interpretation des Stücks durch die von Clemens Holzmeister entworfene Stadt. Margarethe Lasinger von den Salzburger Festspielen hatte hierfür eine Dramaturgie entwickelt, die Besucher*innen zu prägenden Elementen des Stücks führte, an Schlüsselpositionen im virtuellen Bühnenbild von vor mehr als 100 Jahren.

Die Rekonstruktion der Stadt erfolgte auf Basis von Plänen, Aufnahmen und anderen Aufzeichnungen aus dem Archiv des Salzburger Festspielfonds. Eine Vielzahl von Fotos wurden perspektivisch entzerrt und teils mit KI-Unterstützung qualitativ verbessert, so kamen die Original-Aufnahmen als Texturen auf der manuell erstellten Geometrie zum Einsatz. Auf diesem Weg wurden Detailtreue zum damaligen Bühnenbild und die technischen Einschränkungen von VR-Brillen in Einklang gebracht.

Wenn Sie den Inhalt starten, sind Sie damit einverstanden, dass Daten an youtu.be übermittelt werden.Datenschutzerklärung

Dieses Projekt war Teil des Open Futurelab beim Ars Electronica Festival 2023.

Ähnliche Projekte

Tauchen Sie ein in unsere Arbeit

Interesse an ähnlichen Projekten? Folgende Projekte des Ars Electronica Futurelab stehen in Verbindung zu den Ideen und Konzepten dieser Arbeit. Einen Überblick über alle unsere Produktionen, Kooperationen und Projekte finden Sie in unserem Projektarchiv.