Der Linzer Mariendom feierte 2024 sein 100-jähriges Jubiläum mit einem groß angelegten Digitalisierungsprojekt und einem neuen Besucherzentrum samt Multimedia-Ausstellung. Hier erwarten die Besucher*innen digital erweiterte Vitrinen für sakrale Objekte und Gigapixel-Bilder der Domfenster. Sie können den Dom sogar digital mit ihren Porträts bevölkern.
Die Digitalisierung des Mariendoms sichert die Bestandssicherung und Dokumentation für zukünftige Generationen. Zugleich macht sie den Dom barrierefrei für die Öffentlichkeit zugänglich: Die von Diözese Linz und Ars Electronica Futurelab entwickelte Ausstellung bietet zahlreiche neue Perspektiven auf kulturelles Erbe sowie interaktive Elemente.
Im April 1924 wurde der Linzer Dom nach 62 Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht – 100 Jahre später entsteht am Domplatz 1 das DomCenter. Die Eröffnung wird am 27. und 28. April gefeiert. Der Zubau dient als neuer Treff- und Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Mariendom. Die Inhalte der neuen Ausstellungen, umgesetzt vom Ars Electronica Futurelab, basieren auf dem groß angelegten Digitalisierungsprojekt, welche in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entstand. Damit werden Informationen über dieses Kulturgut bewahrt und auf vielfältige Weise vermittelt.
Digitale Schätze erkunden
Im Zuge des Digitalisierungsprozesses wurden hochaufgelöste Aufnahmen, sogenannte Gigapixel-Bilder, der Domfenster angefertigt, Objekte des Domschatzes dreidimensional erfasst und historische Originaldokumente, wie Architekturpläne und Entwurfszeichnungen der Gemäldefenster, digitalisiert. Um diese Digitalisate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat der Dom gemeinsam mit dem Ars Electronica Futurelab eine besondere Ausstellung erarbeitet. Hier warten auf die Besucher*innen zum Beispiel Objektvitrinen, die per Touchscreen digital erweitert wurden. So lassen sich die Objekte digital drehen und vergrößern, um bisher verborgene Details sichtbar zu machen.
Auch die auf Fernsicht konzipierten Darstellungen der Gemäldefenster des Hochchors bieten in der digitalisierten Fassung die Möglichkeit einer genaueren Betrachtung. Dabei können die Besucher*innen durch eine Fotostation sogar selbst Teil eines Fensters werden und ihre Portraits virtuell im Dom hinterlassen. All diese digitalen Erweiterungen sollen einen Perspektivenwechsel ermöglichen und sowohl Liturgie-Expert*innen als auch Kunst- und Kulturinteressierte dazu anregen, sich mit den zentralen Inhalten des Doms auseinanderzusetzen.
Credits
Ars Electronica Futurelab: Alexander Bezri, Kerstin Blätterbinder, Manuel Dobusch, Marianne Eisl, Otto Naderer, Erwin Reitböck, Simon Schmid
PARTNER: Digilithic (Dominik Juchum)