Art Thinking Initiative

Ars Electronica x Hakuhodo

Die Art Thinking Initiative (ATI) ist ein gemeinsames Beratungsprogramm des Ars Electronica Futurelab und Hakuhodo mit dem Ziel, die Methode des Art Thinking in das Management sowie in die Forschung und Entwicklung von Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und öffentlichen Organisationen einzubringen. Hakuhodo ist ein führendes Unternehmen für Kommunikationsdesign und Marketinglösungen in Japan, dessen Kernphilosophie auf „People Thinking“ beruht. Seit 2014 arbeiten Hakuhodo und das Ars Electronica Futurelab gemeinsam an der Einführung der Art-Thinking-Methode in Japan.

Im Rahmen der Art Thinking Initiative lernen die teilnehmenden Organisationen und Einzelpersonen, wie sie durch künstlerische Inspirationen und kreative Fragen ihren eigenen Kompass erstellen und sich die Zukunft vorstellen können. Das Programm besteht aus drei Elementen – der Art Thinking School, dem Art Thinking Forum und einer gemeinsamen Ars Electronica Festival Initiative – der Transformation Lounge.

Art Thinking School

Die Art Thinking School umfasst ein lehrreiches Angebot an Bildungsformaten und -instrumenten für Start-ups, und etablierten Unternehmen. Die Basis für die Art Thinking School bildet in den Jahren 2014-2019 der Future Innovators Summit (FIS) – ein interkulturelles Workshopprogramm, das während des Ars Electronica Festivals und in Tokyo stattfand. Bei diesem Programm trafen sowohl erfahrene Expert*innen, als auch junge Unternehmer*innen, soziale Aktivist*innen, Techniker*innen, Forscher*innen, Künstler*innen und Designer*innen aufeinander, um durch einen gemeinsamen Dialog gegenseitige Inspirationen, Ideen und Know-how zu Challenges im 21. Jahrhundert auszutauschen.

Auf Grundlage des Future Innovators Summit konnten weitere umfangreiche Formate im Rahmen der Art Thinking School entwickelt werden, wie etwa das People Thinking Lab im Jahr 2016, bei dem Ars Electronica Festival Besucher*innen eingeladen wurden, ihre Gedanken zur Zukunft erst auszudrücken, indem sie eine Pose einnahmen, um diese anschließend als Aufkleber mittels eines Shadowgrams auszudrucken und für einen gemeinsamen Austausch auf eine Wand zu kleben. Eine weitere Entwicklung aus den Ursprüngen des Art Thinking war auch ein ganzjähriges Workshopprogramm bei dem Art Thinking Karten zum Einsatz kommen, die kuratierte Themenbereiche von Ars Electronica Expert*innen umfassen, diese mit unterschiedlichen künstlerischen Impulsen verbindet und durch kreative Fragen in verschiedenen Kontexten auf diese Bezug nehmen. Die Art Thinking Karten sollen Workshopteilnehmer*innen einen neuen Blickwinkel auf ihr Zukunftsvisionen verschaffen, in dem sie diese aus der Perspektive von Kunst betrachten und sich aus ihrer üblichen Position hinauswagen.

Seit der Pandemie im Jahr 2020 hat das gemeinsame Team von Hakuhodo und dem Ars Electronica Futurelab auch neue Online-Formate entwickelt, um die Gemeinschaft zusammenzubringen. Die Creative Question Challenge (CQC) zum Beispiel ist ein Vortragsformat, bei dem Redner*innen und Publikum in einem 30-minütigen Dialog kreative Fragen und Ideen auf der Grundlage des Art-Thinking-Konzepts erkunden. Im Jahr 2021 gestaltete das gemeinsame Team ein hybriden Workshopformat mit umfassenden Vorträgen, inspirierenden Festivaltouren und Tools sowohl online als auch vor Ort, die den Teilnehmer*innen helfen, Ideen zu entwickeln, Konzepte zu entwerfen und sich die Zukunft vorzustellen, um so eine Grundlage für die Entwicklung konkreter Projekte zu schaffen. Bei der Art Thinking Tour während des Ars Electronica Festival 2021 lud ein neues Online-Erlebnis namens GhostDive die Zuschauer*innen ein, in die Live-Cam auf dem Helm der Ars Electronica-Expert*innen einzutauchen, um das Festival auf eine interaktivere und dynamischere Weise zu erleben.

Im Jahr 2023 wurde die Art Thinking School nochmal mit Vortragsreihen von Ars Electronica Mitarbeiter*innen zu den Themenbereichen Art Thinking, Wem gehört die Wahrheit, Smart Citizen & Open Lab, Creative Intelligence, Humanity & Robotinity, und Symbiotic Creativity, erweitert. Die größtenteils in japanischer Sprache gehaltenen Vorträge können online über die Art Thinking School Website erworben werden. Außerdem wurde ein weiterer Brandtransformation und Vision Framing Workshop unter dem Titel „Re-Building the Future(s)“ vom Ars Electronica Futurelab entwickelt, bei dem Unternehmen ihre vorherrschenden Zukunftsvisionen zu ihrer Brandstrategie überdenken und in dreidimensionaler Form als Zukunftsraum umgestalten können.

Art Thinking Forum

Der zweite Teil der Art Thinking Initiative ist das Art Thinking Forum, das 2020 als Plattform zur Diskussion und zum Austausch von Ideen darüber, wie Kunst für eine bessere Gesellschaft genutzt werden kann, ins Leben gerufen wurde. Das Forum erörtert die Rolle der Kunst in der Zukunft anhand innovativer Beispiele kreativer chemischer Reaktionen zwischen verschiedenen Bereichen und der Kunst.

Im Jahr 2023 fand das Art Thinking Forum erstmals als eine Kollaboration mit Nikkei, Japans führende Wirtschaftszeitung, als eine Gemeinschaftsveranstaltung zur kreativen Umgestaltung künftiger Geschäfts- und Wirtschaftsaktivitäten, statt. Ziel dieses Forums war es, die Vorreiterrolle von Art Thinking zu diskutieren, die notwendig dafür ist, die nächste Generation von Führungskräften fit für Herausforderungen des 21. Jahrhundert zu machen, als auch um eine Gemeinschaft zu schaffen, in der Wissen geteilt und gemeinsam an einer besseren Gesellschaft gearbeitet wird.

Transformation Lounge

Seit 2021 gibt es noch einen weiteren Programmpunkt der Art Thinking Initiative zwischen Hakuhodo und der Ars Electronica während des Ars Electronica Festivals: die Transformation Lounge. Ziel der Transformation Lounge ist es vor allem einen leicht zugänglichen Kontakt für Festivalbesucher*innen mit Art Thinking zu gestalten. Die Transformation Lounge ist daher eine Plattform, um auf Inspirationen durch Ausstellungswerke und auf neue Diskussionsformate zwischen Künstler*innen, sowie einfach verständliche, und jedes Jahr neu entwickelte Art Thinking Instrumente, entwickelt vom Ars Electronica Futurelab, zuzugreifen. Das leicht verständliche und nachhaltige Tool, das 2023 geboren wurde, ist der Future Compass, ein Glasuntersetzer, der es den Festivalbesucher*innen ermöglicht, die wichtigsten kreativen Fragen zu formulieren, die ihnen während des Ars Electronica Festivals untergekommen sind. Die Transformation Lounge war in den letzten Jahren auch der Ausgangspunkt für die Art Thinking Tour, bei der Unternehmen jedes Jahr die Möglichkeit haben, einen ersten Kontakt mit Art Thinking herzustellen, oder ihre Future Literacy durch Inspirationen der neuesten kritischen Gesellschafts- und Medienkunstwerke zu erweitern.

Durch die Art Thinking Initiative bauen Hakuhodo und das Ars Electronica Futurelab kontinuierlich ein kreatives Ökosystem des Art Thinking auf. Gespräche, Vorträge und Veranstaltungen werden in Japan und in Linz abgehalten, um gemeinsam die Zukunft als globale Gesellschaft zu entwerfen.

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