METABOLICA / Thomas Feuerstein (AT)/Photo: vog.photo

METABOLICA

Thomas Feuerstein (AT)

METABOLICA erzählt eine Geschichte über die Kreisläufe des Lebens, die Natur, Wirtschaft, Politik, Kunst und Wissenschaft umfassen. Mithilfe des Stoffwechsels von Mikroorganismen wird ein neues Material für Skulpturen geschaffen, das teilweise wieder zersetzt wird, um neue Formen und Ästhetiken entstehen zu lassen. Während Kunst traditionell auf symbolischer und bildhafter Ebene agiert, erforscht METABOLICA molekulare Prozesse und biochemische Methoden. So geht METABOLICA über reine Symbolik hinaus und erschafft „Metabole“, die nicht nur illustrieren und kommentieren, sondern auch agieren.

METABOLICA öffnet die Werkstatt des Lebens und erzählt eine Geschichte des Wandels, von der industriellen Revolution über den Walfang und die Petromoderne bis hin zu zukünftigen Szenarien der Biochemie. Als künstlerische Akteure fungieren Bakterien, die die in Algen angereicherten Fettsäuren zu PHB (Polyhydroxybutyrat) verstoffwechseln. Wo früher Bildhauer*innen Marmor aus Steinbrüchen wie Carrara bearbeiteten, arbeiten in METABOLICA lebende Organismen als „Steinbruch“ und „Meißel“ zugleich. Sie produzieren nicht nur einen neuen Kunststoff für Skulpturen, sondern verdauen und verändern ihn, um neue Formen zu schaffen.

Die Skulptur MR MOL dient als Bioreaktor für die Kultivierung von Bakterien. Die Bakterien produzieren das Biopolymer PHB (Polyhydroxybutyrat), das erdölbasierte Kunststoffe wie Polypropylen ersetzen kann. Die Kultivierung der Bakterien erfolgt in einem zweistufigen Prozess unter Verwendung unterschiedlicher Nährmedien: In MS MOL werden die Bakterien vermehrt und in MR MOL wird PHB als Speichersubstanz produziert.

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Bio

  • Photo: Günter Kresser

    Thomas Feuerstein

    AT

    Thomas Feuerstein hat Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck studiert. Als theoretisch arbeitender Medienkünstler verwendet er die Methode der „Konzeptuellen Narration“, die Kunst, Architektur, Philosophie und Literatur mit Wirtschaft, Politik und Technologie verbindet. Wesentliche Aspekte bilden dabei das Zusammenspiel sprachlicher, visueller und materieller Elemente, das Aufspüren latenter Verknüpfungen zwischen Fakten und Fiktionen sowie die Verschränkung von Kunst und Wissenschaft. Seine Kunstwerke basieren auf neuronalen Netzwerken, Biotechnologien und Stoffwechselprozessen.

Credit

Microbiological research and biotechnological development:
Department of Microbiology of the University of Innsbruck,
Unit of Environmental Engineering, Biotreat GmbH
Christian Ebner, Livia Hökl, Judith Ascher-Jenull, Rudolf Markt, Thomas Pümpel, Christian Scherfler, 
Christoph Schinagl, Thomas Seppi, Pamela Vrabl
Materials engineering: Valentine Troi
Software: Peter Chiochetti
Mechatronics and 3D printing: Jonathan Hanny, Jan Contala (cera.LAB)
Construction and mechanical engineering: Stefan Göschl, Tobias Hartung von Hartungen

Presented in the context of the STARTS Ec(h)o project. STARTS Ec(h)o is funded by the European Union under Grant Agreement No. 101135691.