Das Projekt nutzt künstlerische Prozesse, um die ökologischen Auswirkungen und Menschenrechtsverletzungen bei der Herstellung von Eisenwaren zu beleuchten. Ziel ist es, Bewusstsein und Wissen über alternative Lieferketten in der Hardwareproduktion zu schaffen. Inspiriert von den Prinzipien des „De-Growth“ (Postwachstum) setzt es sich für dezentrale, ethische und nachhaltige Produktionsmethoden bei Elektrogeräten ein. Aufbauend auf ihrer Expertise im Bereich von Queering Technology wollten die Künstlerinnen die Technologie durch feministisches Hacking dekolonialisieren.
Eco-feminist decolonial hardware
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Hardware unserer Smart Devices nicht nur Kunststoffe, sondern auch Konfliktmineralien enthält. Aus einer öko-feministischen Perspektive haben wir alternative Hardware aus lokaler Produktion untersucht, um die globalen Lieferketten zu entmystifizieren. Wir nennen sie „Feministische Hardware“! Diese Hardware wird ohne schädlichen Bergbau, umweltfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen entwickelt. Sie besteht aus überall verfügbaren Materialien, produziert keinen Elektroschrott und wird mit Zustimmung, Liebe und Sorgfalt hergestellt.
Wir recherchieren zu fair gehandelter, ethisch vertretbarer und biologisch abbaubarer Hardware und bauen Schaltkreise, die traditionelle, gemeinschaftsbezogene Handwerkstechniken nutzen, um dekoloniales Denken zu fördern.
Unser Projekt Clay PCB bietet ein ethisches Hardware-Kit mit einem PCB-Mikrocontroller als Herzstück. Die Leiterplatte besteht aus wildem Lehm, der in Österreich aus dem Wald geholt und über einem Lagerfeuer gebrannt wird. Die Leiterbahnen bestehen aus Silber, das aus urbanem Bergbau gewonnen wird, und alle Bauteile stammen aus Elektroschrott. Der Mikrocontroller kann verschiedene Interaktionen berechnen und ist komplett Open Source.
Bios
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Patrícia J. Reis
PT
Patrícia J. Reis ist Medienkünstlerin und Forscherin, deren Praxis verschiedene Formate und Medien umfasst, um die menschliche Beziehung zur Technologie zu untersuchen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Feminismus, Sinnlichkeit und Haptik. Derzeit leitet sie das Projekt Hacking the Body as the Black Box an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
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Stefanie Wuschitz
AT
Stefanie Wuschitz ist eine künstlerische Forscherin, die Strategien zur Dekolonisierung von Technologie untersucht. Ihre Publikationen beschäftigen sich mit feministischem Hacking als Form einer Basisorganisation, gegenseitiger Selbsthilfe und künstlerischer Praxis. Ihre Animationen und Installationen wurden international ausgestellt und präsentiert. Ihre gegenwärtige künstlerische Forschung konzentriert sich auf den digitalen Kolonialismus in Indonesien. Sie ist Mitglied der Akademie der bildenden Künste Wien.
Credits
Scientific research/concept: Patrícia J. Reis, Taguhi Torosyan & Stefanie Wuschitz
PCB Design: Patrícia J. Reis & Daniel Schatzmayr
3D Printing: Klemens Kohlweis
Clay manufacturing and research: Patrícia J. Reis
Textile work: Erika Farina
Ethical Hardware kit contributors: Melanie Steinhuber, Petra Francesca Weixelbraun, Florian Winkler and Alba from Media Design class at the University of Art and Design Linz, Hannah Perner Wilson, Maria Antonia Gonzales Valerio and Saad Chinoy.
With support from: FWF – Austrian Science Fund (PEEK AR 580); Academy of Fine Arts Vienna; Mz* Baltazar’s Lab
Presented in the context of the STARTS Ec(h)o project. STARTS Ec(h)o is funded by the European Union under Grant Agreement No. 101135691.