Diese empirische Studie zeigt, wie die Programmierung von Robotern über reine Automatisierung hinausgeht und neues Wissens freilegt. Sie konzentriert sich auf das generative Potenzial von implizitem Wissen in den Händen von Makern, insbesondere beim Marmorieren, und entwickelt einen computergestützten Arbeitsablauf, der Handbewegungen erfasst und umrechnet. Durch die Verwendung der Kinematik des Roboters werden einzigartige Muster, die durch rhythmische Pinselstriche entstehen, dekodiert und implizites Wissen explizit gemacht.
Bridging Crafts and Technology Through Embodied Knowledge Transfer
Die Integration von Robotik und Handwerk geht über reine Automatisierung hinaus, sie erschließt neue Wissensschichten und vermittelt diese. Diese empirische Studie unterstreicht die generative Rolle des „Denkens mit den Händen“ und untersucht, wie implizites Wissen, das in den Händen der Maker steckt, übertragen werden kann.
Die technologische Untersuchung basiert auf der Entwicklung eines computergestützten Workflows, der Handbewegungen während Interaktionen mit Material und Werkzeug erfasst und in Werkzeugwege für Robotern umrechnet. Die Kinematik des Roboters wird genutzt, um den Prozess besser zu verstehen und implizites Wissen explizit zu machen.
Das traditionelle Handwerk des Marmorierens dient als Fallstudie, um zu zeigen, wie einzigartige Muster durch rhythmische Bewegungen von Pinselstrichen entstehen. Die Untersuchung zeigt, wie Embodied Thinking eine Verbindung zu visuellen Outputs herstellt und dabei neue Einblicke in den kreativen Prozess bietet.
Bios
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Begüm Hamzaoglu
TR
Begüm Hamzaoglu ist Doktorandin im Programm für Architekturinformatik an der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Istanbul, wo sie als Forschungs- und Lehrassistentin an der Fakultät für Architektur tätig ist. Ihre Doktorarbeit beschäftigt sich mit der Überbrückung von Wissen über historisches Handwerk und Fertigungstechnologien. Hamzaoglu ist derzeit Gastwissenschaftlerin an der Abteilung für Kreative Robotik an der Kunstuniversität Linz.
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Johannes Braumann
AT
Johannes Braumann ist Professor für Creative Robotics an der UfG Linz und leitet ein interdisziplinäres Forscherteam, das Roboter als Schnittstelle zwischen der digitalen und der physischen Welt erforscht. Als Mitbegründer der Association for Robots in Architecture ist er sowohl mit der Robotik- als auch der Design-Community eng verbunden. Braumann ist der Hauptentwickler des zugänglichen Robotersimulations- und Programmierwerkzeugs KUKA|prc, das heute von mehr als 100 Universitäten und 50 Unternehmen weltweit eingesetzt wird.
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Karl Singline
AT
Karl Singline ist ein diplomierter Architekt und Robotiker aus Australien. Er betreibt einen beliebten YouTube-Kanal, der auf Tutorials zur visuellen Programmierung und Robotik spezialisiert ist. Als leitender Forscher bei Creative Robotics arbeitet Singline sowohl an eigener Forschung als auch an der Zusammenarbeit mit externen Partnern aus der Industrie, um neue Wege der Anwendung von Robotertechnologien in der Architektur und anderen kreativen Branchen zu erforschen.
Credits
Creative Robotics, University of Arts Linz (AT): Johannes Braumann, Begüm Hamzaoglu, Karl Singline, Martin Schwab, Mika Brandhofer, Hanif Haghtalab
The project is realized by the University of Arts Linz and is part of the DigitalWerk Initiative. DigitalWerk is an Initiative within “Digital and Social Transformation in Higher Education (DX)“ initiated and funded by the Federal Ministry of Education, Science, and Research (BMBWF).
Presented in the context of the Label4Future project. Label4Future is funded by the European Union (European Innovation Council and SMEs Executive Agency EISMEA) under grant agreement No. 101133162.