Haawriya ist eine künstlerische Reproduktion, die eine Form des kulturellen Widerstands darstellt und das Recht des sudanesischen Volkes auf freie Meinungsäußerung unterstreicht. Mit visuellen und akustischen Ausdrucksmitteln wird eine Brückenblockade mit Metallcontainern rekonstruiert und die Spannung zwischen Hoffnung und Enttäuschung der Protestierenden offenbart.
Haawriya
Haawriya ist eine Installation, die aus einem mit verschiedenen Farben und Symbolen bemalten Schiffscontainer besteht. Aus versteckten Lautsprechern ertönen Protestgeräusche als Zeichen des kulturellen Widerstands. Der Begriff „Haawriya“ setzt sich aus den arabischen Wörtern für „Container“ und „Freiheit“ zusammen. Die Verbindung der beiden Wörter spannt einen Bogen zwischen zwei Extremen — dem Container als Mittel der Unterdrückung und der Freiheit als Forderung der sudanesischen Revolution. In dem Container wurden einst Hunderte von nicht identifizierten Leichen deponiert.
Später wurde er benutzt, um Brücken zu blockieren und gewaltlose Demonstranti*nnen daran zu hindern, sich zu versammeln und so ihre Bewegungs- und Meinungsfreiheit einzuschränken. Wie die Sudanes*innen den Metallcontainer in diesem neuen Kontext sehen, zeigt die Installation: Von einem nützlichen Behälter, der Waren um die Welt transportiert, hat er sich in ein Hindernis verwandelt, das Träume von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit zerstört.
Bio
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Said Ahmed Mohamed Alhassan
SD
Said Ahmed Mohamed Alhassan ist ein bildender Künstler, der sowohl Ingenieurwesen als auch bildenden Kunst studiert hat. Sein Studium schloss er mit Auszeichnung ab und er wurde 2016 für das beste Abschlussprojekt am College of Fine Arts der Sudan University ausgezeichnet. In seinen Kunstwerken untersucht er den gesellschaftlichen Wandel aus einer neuen visuellen Perspektive. Des Weiteren war er an mehreren Ausstellungen sowie Mosaikwandgestaltungen im Sudan, in Ägypten und Tunesien beteiligt. Zuletzt wurden seine Werke auf der Biennale von Venedig 2024 im Pavillon „Artists At Risk“ präsentiert.
Credits
Project supported by Goethe-Institut, Khartoum and funded by the German Federal Foreign Office. Installed and displayed at Al Malaz Exhibition NEXT LEVEL within the ART MEETS CULTURAL POLICIES project at Omdurman Cultural Center 2022.
The presentation of the work is funded by State of the ART(ist), a collaboration between the Austrian Ministry of Foreign Affairs and Ars Electronica.