Nosukaay / Diane Cescutti (FR)/Photo: tom mesic

Nosukaay

Diane Cescutti (FR)

Die interaktive Installation Nosukaay ist eine Maschine, die einen westafrikanischen Webstuhl mit einem Computer kombiniert. Durch sie können Betrachter*innen mit einem gewebten Mandjak-Stoff als Tastatur ein Videospiel erkunden, das Text, 3D-Bilder und Aufnahmen von Aïssa Dione Tissus Studio sowie dem Freiluft-Web-Studio Boulevard Canal4 in Dakar, Senegal miteinander verbindet. Die Maschinengottheit Nosukaay erzählt von einer alternativen Geschichte der Datenverarbeitung und beleuchtet die Verbindungen zwischen Computern, dem Wissen der Mandjak-Weberei und der Mathematik.

Nosukaay erforscht verschiedene Themen, von Datenverarbeitung über volkskundliche Wissenschaften und Algorithmen bis hin zur Bewahrung des traditionellen Handwerks. Nosukaay präsentiert einen vergessenen Zweig der Computergeschichte, der bis in die Zeit vor der Entdeckung der Elektrizität in der Geschichte der Weberei reicht.

By starting the content, you agree that data will be transmitted to www.youtube.com.
Data Protection Declaration

Im Kern geht es bei Nosukaay um Systemdenken. Durch die Interaktion mit dem System des Kunstwerks erfährt das Publikum seine eigene Wirkung. „Du bist Teil eines Systems, das durch deine Anwesenheit geschlossen wird“: Diese Metapher beschreibt buchstäblich die Funktionsweise der interaktiven Tastatur, die sich auf die elektrische Leitfähigkeit des menschlichen Körpers verlässt. Wird die Tastatur mit beiden Händen betätigt, schließt sich der offene Stromkreis, und das Kunstwerk wird funktionsfähig. Das Publikum ist also notwendig.

Nosukaay existiert in einem Kontext, in dem traditionelles Textilhandwerk verschwindet, Technologien und Computer immer leistungsfähiger und undurchsichtiger werden und deren Gestaltung nur wenigen Menschen zugänglich ist und von homogenen Gruppen getragen wird. Nosukaay ist auch eine Möglichkeit zu sagen, dass sie zu uns gehören.

Bio

  • Photo: Ayomide Tejuoso

    Diane Cescutti

    FR

    Diane Cescutti, geboren 1998, ist eine französische Transmedia-Künstlerin aus Saint Etienne, Frankreich. Mit einem „histo-futuristischen“, spekulativen und narrativen Ansatz erforscht sie die historischen, technologischen, mathematischen und ästhetischen Verbindungen zwischen Weben, Textilien und Computern. Sie versucht, unser Verständnis von Technologie und Textilien durch Weberei, Skulptur, Installation, Video und 3D neu zu definieren. Sie untersucht auch die Rolle von Technologie und Textilien als Träger von Wissen, Daten, Traditionen und Spiritualität.

Credits

Video: Sarah Maupin / Photos: Blanche Lafargue / Woven Manjak Loincloth: Edimar Rosa / Shooting Location : Aïssa Dione Tissus’ and Boulevard Canal 4’s outdoor weaving studio, both in Dakar, Senegal

With support from: École nationale supérieure des beaux-arts de Lyon (ENSBA Lyon); Post-diplôme Art; Labo NRV; Raw Material Company, Centre d’art image/imatge ; Villa Saint-Louis Ndar de l’Institut français du Sénégal, le 19M