State of the ART(ist), ein gemeinsames Projekt des österreichischen Außenministeriums und von Ars Electronica, wurde 2022 ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 wurde der Fokus erheblich erweitert: War die Initiative ursprünglich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und dessen komplexe globale Auswirkungen motiviert, befasst sich das Projekt nun mit den umfassenderen Risiken und existenziellen Unsicherheiten, denen Künstlerinnen weltweit ausgesetzt sind.
2024 konzentriert sich State of the ART(ist) auf globale Probleme, die prekäre Bedingungen für Künstlerinnen schaffen, wie etwa
- Konfliktzonen, politische Einmischung und kriegerische Aggression,
- Einschränkungen der Meinungsfreiheit und soziale Repression,
- Naturkatastrophen und die Klimakrise, die zu drastisch veränderten Lebensbedingungen führen.
Der Preis richtet sich an Künstler*innen, die direkt von diesen Gefahren bedroht sind, deren Leben von “Unsicherheit” und “Risiko” geprägt ist. Der Frage “Was ist Risiko?” nachzugehen, ist eine Voraussetzung für die Einreichung, die Jury aber bewertet die Beiträge ausschließlich nach ihrer künstlerischen Qualität.
POSTCITY
MI 4. Sept. – SO 8. Sept. 2024
Der Zugang zu dieser Ausstellung im 1. Stock der POSTCITY ist kostenlos.
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A Woman’s Odyssey
A Woman’s Odyssey ist eine Reise ins Innere, die sich mit der äußeren Welt auseinandersetzt und einen Ausweg aus dem Leiden findet. Vielleicht machen einen jene Leiden und Paradoxe, wie Tod und Leben, Dunkelheit und Licht, Schlechtes und Gutes machen zu dem, was man ist. Dieses Projekt kombiniert Poesie mit visuellen und symbolischen Elementen. Es…
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Design to Live
Dieses Projekt zeigt, wie syrische Geflüchtete im jordanischen Lager Azraq Kunst und Design nutzen, um ihre Umgebung zu verändern und Menschlichkeit inmitten entbehrungsreicher Umstände wiederherzustellen. Anhand von mehr als 20 innovativen Projekten wird Design als Praxis des World-Makings und Instrument um Handlungsfähigkeit und Hoffnung wiederzugewinnen, vorgestellt. Ob vertikale Gärten oder Strukturen zur Verbesserung der Privatsphäre…
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Fertility Performance
Wer sind sie? Wohin und warum tragen sie ihre Steine? Was muss eine Frau durchmachen, um zu gebären? Welche Prüfungen muss die Göttin auf dem Weg zur Schöpfung bestehen? Der Weg verwandelt sich in mädchenhafte Leidenschaft und Besessenheit. Aus zarter Schwesterlichkeit wird erbitterter Kampf. Demut und Ungehorsam. Das Alte muss sterben, denn nur der Tod…
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Heating Season
Heating Season entstand aus der Forschung zu einer besonders kreativen Gemeinschaft in einer Werft in Odessa, wo sich organische und mechanische Solidaritäten überschneiden und neue semantische Verbindungen zwischen industriellen Systemen und der natürlichen Umgebung entstehen.
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Immersive Sky Experience
Immersive Sky Experience ist eine von KI/ML moderierte interaktive öffentliche Plattform, die minutengenaue Wettervorhersagen für bestimmte mikrogeografische Gebiete liefert. Sie soll es klimabedrohten Randgemeinden im indischen Küstenstaat Odisha ermöglichen, ihre Geschichten von und Erfahrungen mit der Umwelt zu teilen. Das Projekt sammelt und analysiert Daten — insbesondere Fotos von Umweltkatastrophen — für die Klimaforschung und…
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Nanna Langa
Nanna Langa (übersetzt aus dem Kannada: „mein Rock“) ist eine transformative Kunstinstallation, die aus einem monumentalen 23 Fuß langen Rock besteht, der mit den intimen Geschichten von Frauen aus Namma Katte, einem inklusiven Freizeitzentrum in Bengaluru, Indien, verwoben ist.
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Poisonous Meadow
Auf vergifteten Feldern, auf denen die Blumen trügerischer Werte gedeihen, verrotten die Träume der Menschen und ersticken an den Wurzeln der politischen Autorität. Diese Autorität trägt die heilige Krone der Religion und versklavt die Menschen. Was im Verborgenen geschieht, bleibt unsichtbar. Die Wahrheit stirbt, damit giftige Blumen blühen können.
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Swimming Lesson
Schwimmunterricht für Beduinenmädchen in einem „Pool“ ohne Wasser, da es in Israel keine Schwimmbäder für Beduinen gibt.
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The Queer Muslim Project
The Queer Muslim Project ist die führende digitale und kulturelle Plattform für queere, muslimische und vielfältige Stimmen in Asien. Das Projekt verfügt über eine wachsende globale Gemeinschaft von mehr als 70.000 Menschen. Die Förderung unterrepräsentierter LGBTQIA+-Talente verfolgt das Ziel, durch die Bereitstellung von Werkzeugen, Ressourcen und Netzwerken langfristige Veränderungen zu erreichen. Zu den Programmen des…
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The Red Macadam
Jeder Tag ist eine Wanderung mit einer Last, die einen niederdrückt. Ein Neuanfang in einem fremden Land, in einer Kultur, die unbekannt und doch tröstlich erscheint. Trotz der Entfernung halte ich an den Fäden fest, die mich mit meinen Liebsten zu Hause verbinden. Sie sind eine Lebensader, eine ständige Erinnerung an den fortwährenden Kampf, auch…
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حاورية) حاوية+ حرية)
Haawriya ist eine künstlerische Reproduktion, die eine Form des kulturellen Widerstands darstellt und das Recht des sudanesischen Volkes auf freie Meinungsäußerung unterstreicht. Mit visuellen und akustischen Ausdrucksmitteln wird eine Brückenblockade mit Metallcontainern rekonstruiert und die Spannung zwischen Hoffnung und Enttäuschung der Protestierenden offenbart.
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寂靜春天來臨前
The Days Before The Silent Spring ist eine Mehrkanal-Videoinstallation, in der die Künstlerin eine Reihe von Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven miteinander verwebt. Es ist eine Hommage an die jahrzehntelange Reise des Landwirtschaftskollektivs Sangwoodgoon, dem die Künstlerin angehört, und reflektiert die Vielzahl miteinander verbundener Welten und Lebensformen, die sich aus der landwirtschaftlichen Praxis ergeben. Die Arbeit…
Jurystatement
Kamya Ramachandran (IN), Oyindamola (Fakeye) Faithful (UK), Marita Muukkonen (FI) und Ivor Stodolsky (DE/FI), Simon Mraz (AT), Christl Baur (DE)
Autokratische Regierungen gewinnen weltweit zunehmend an Macht und schwächen die Menschenrechte. Die Menschheit verliert ihren Weg. Konflikte toben, der öffentliche Raum ist bedroht, und die Medien stehen von allen Seiten unter Beschuss. Die Klimakrise ist eine Menschenrechtskrise, die die Schwächsten und jene, die die ökologische Front in vorderster Linie verteidigen, am härtesten trifft. Während autoritäre Regierungen und viele Weltpolitiker*innen ihr Engagement für Menschenrechte zurückschrauben, sind wir der Ansicht, dass Kunst, ihre Akteur*innen und Institutionen aktiv gegen ungerechte, antidemokratische und antiökologische Entwicklungen vorgehen können. Kunst kann für Widerstand und Wandel stehen. Die Initiative State of the ART(ist) fördert diese künstlerische Handlungsfähigkeit.
In diesem Jahr verzeichnet sie bemerkenswerte 311 Einreichungen aus 46 Ländern. Die Einreichungen decken künstlerisch und thematisch eine große Bandbreite ab: von Softwareanwendungen für kollektives Handeln über Basisbewegungen bis hin zu traditioneller bildender Kunst und zeitgenössischem Tanz. Sie senden deutliche Botschaften zu diversen Themen, von der Gewalt des Terrorismus und Krieges bis hin zur strukturellen Gewalt im Alltag und im häuslichen Umfeld. Im Zentrum des rigorosen Bewertungsprozesses stand die Frage, inwiefern ein bestimmtes Risiko im Zentrum der Einreichung stand. Politische und soziale Kontexte bildeten den Hintergrund dieser Überlegungen. Dennoch basierten die Auswahlkriterien der Jury auf künstlerischer Qualität, auch wenn die Auseinandersetzung mit dieser Frage eine Voraussetzung für die Gültigkeit der Einreichungen war. Wir betonen an dieser Stelle, dass der Preis internationalen Menschenrechtskonventionen die größte Bedeutung zumisst und dass Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Ethnie, Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder anderen Identitätskategorien inakzeptabel ist. Hervorheben möchten wir auch, dass wir die kollektive Diskriminierung von Individuen aufgrund der Handlungen ihres Landes oder dessen Führung ablehnen, unabhängig von der Natur der Verstöße gegen Grundfreiheiten und Menschenrechte seitens ihrer Regierung oder Führung. Individuen stehen für ihre eigenen Gedanken und Handlungen. Wir sprechen allen teilnehmenden Künstler*innen unseren aufrichtigen Dank für ihre Kreativität und ihren Mut aus, ihre Visionen, Geschichten und Perspektiven zu teilen. Während sie wichtige Diskussionen über Menschenrechte, gesellschaftliche Herausforderungen und die große Kraft des künstlerischen Ausdrucks anregen, möchten wir betonen, dass wir Künstler*innen auf Grundlage ihrer Kunst bewerten und die ausgewählten Werke Beispiele für diese Kombination aus politisch engagierter und künstlerischer Exzellenz sind.
