Durch die digitale Rekonstruktion von Gewebeproben und die Darstellung räumlicher Daten als 3D-Objekte bieten wir den Besucher*innen einzigartige Einblicke in die mikroskopische Welt der menschlichen Anatomie und Pathologie. Die Arbeit regt zum interdisziplinären Dialog an und ermutigt die Öffentlichkeit, sich auf neue und sinnvolle Weise mit wissenschaftlicher Forschung auseinanderzusetzen. Dabei wird das Potenzial von Kunst und Technologie hervorgehoben, medizinische Bildung und wissenschaftliche Entdeckungen zu bereichern.
touching thoughts / kicking cancer ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Klinischen Institut für Pathologie und Molekularpathologie sowie dem Institut für Anatomie und Zellbiologie der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität und der Linzer Netzwerkinitiative servus.at.
Das Projekt liegt an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und digitaler Kultur und beschäftigt sich mit fortschrittlichen bildgebenden Verfahren wie Lichtscheibenmikroskopie, Konfokalmikroskopie und Expansionsmikroskopie. Es untersucht den Einsatz dieser Techniken bei der Erstellung großer 3D-Datensätze neuronaler Netzwerke und von Krebsgewebe.
Die digitalen Künstler*innen Błażej Kotowski, jiawen, kamo und Simone C Niquille wurden eingeladen, die digitale Natur solcher Bildgebungsverfahren zu erforschen. Die Begegnung mit künstlerischer Forschung erweitert wissenschaftliche Protokolle, denn durch sie werden Bedingungen und Methoden beleuchtet, die die Entstehung solche Bilder in der digitalen Welt ermöglichen und beeinflussen.
Bios
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Błażej Kotowski
PL
Błażej Kotowski ist Forscher und Klangkünstler, dessen Arbeit an der Schnittstelle von Klang und künstlicher Intelligenz angesiedelt ist. Mit einem spekulativen Ansatz untersucht er in seinen Arbeiten die epistemischen Implikationen prädiktiver Technologien. Mit besonderem Augenmerk auf das Konzept des Cyber-Sublimen untersucht er die Natur des Klangs, verschiebt Grenzen und hinterfragt traditionelle Vorstellungen von Klangerfahrungen. Mit verschiedenen Mitteln schafft er Umgebungen, die das Publikum auf mehreren Sinnesebenen ansprechen.
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Chaeyoung Kim & Francesco Luzzana
You are looking at a Venn diagram with the following sets: software, performance, drawing, documentary, birds, drawing again, coloring, hosting, publishing, humor and intimacy. In some of their intersections you read the name Kamo. In others you will see the name Chae. They collaborate under the alias DIWO working group, exploring drawing as an open source practice. They host workshops, develop situated software and participate in different networks with a focus on free and open source technology. Their publications are distributed by the Blob Shop Collective.
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Eva Maria Dreisiebner
AT
Eva Maria Dreisiebner ist Filmemacherin, Animatorin und Künstlerin und lebt in Linz. Sie absolvierte das Masterstudium Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz und war Mitglied des Künstlerkollektivs qujOchÖ. Dreisiebner lebte in Berlin und Porto und realisiert sowohl Auftragsprojekte als auch freie künstlerische Arbeiten in den Bereichen Film und Medienkunst.
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Francesco Luzzana
IT
Sie sehen ein Venn-Diagramm mit den folgenden Kategorien: Software, Performance, Zeichnung, Dokumentarfilm, Dokumentation, Vögel, Tiere, Verlagswesen, Bergamo, „ein sehr spezifischer Humor“, viele Freund*innen, viel Geld, MA in Experimental Publishing am Piet Zwart Institute in Rotterdam, zeitgenössischer Tanz, BA in New Media an der Kunstakademie Brera in Mailand und eine unstillbare Neugier auf Klatsch und Tratsch. In einigen der Überschneidungen werden Sie den Namen Francesco Luzzana finden, in anderen nicht. Versuchen Sie herauszufinden, in welchen.
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Jan Maximilian Janssen
DE
Jan Maximilian Janssen ist Leiter der Arbeitsgruppe am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Johannes Kepler Universität Linz. Er ist außerdem Assistenzarzt in der Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/Kopf- und Halschirurgie am Kepler Universitätsklinikum Linz.
Nach Abschluss seines Medizinstudiums an der Universität Heidelberg arbeitet er seit 2021 im Labor von Maren Engelhardt an der JKU und spezialisiert sich auf superauflösende Mikroskopie zur Untersuchung neuronaler Plastizität und der strukturellen Zusammensetzung von Nanodomänen im Axon-Initialsegment.
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jiawen uffline
CN
jiawen verbringt die meiste Zeit ihres Lebens als Userin. Da sie als Standardbenutzerin sowohl technisch als auch politisch wenig Handlungsspielraum hat, sucht sie nach Möglichkeiten, die vorgegebene Identität des Benutzer*innenstatus zu verändern. Jiawen arbeitet als Forscherin und Designerin in Bremen, Deutschland. Ihr Forschungsinteresse gilt der (Gegen-)Geschichte von Technologie, Materialität, Poetik und Politik. Sie betrachtet Leaks als integralen Bestandteil der digitalen Realität und als Methode des gemeinsamen Überlebens.
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Sabina Köfler
AT
Sabina Köfler ist Universitätsassistentin und Leiterin der Arbeitsgruppe am Institut für Pathologie und Molekularpathologie der Johannes Kepler Universität Linz. Sie hat einen MSc in Molekularbiologie von der JKU und der Universität Salzburg und einen Master of Arts in Fotografie von der Kunstuniversität Linz. Ihre Expertise als Gewebeforscherin umfasst biomedizinische Bildanalyse, digitale Histopathologie und KI in der Pathologie.
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Simone C Niquille / technoflesh Studio
CH
Simone C. Niquille ist eine Schweizer Designerin und Forscherin. Mit ihrem Studio technoflesh produziert sie Filme und Schriften, die sich mit dem Berechnen als neuer Optik auseinandersetzen. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Bildverarbeitungstechnologien, den Bildern, die sie erzeugen, und den Welten, die sie erschaffen – von Computer Vision, 3D-Animation, Computerfotografie bis hin zu synthetischen Trainingsdatensätzen. Ihre Arbeit ist ein Plädoyer für nicht-binäre Technologien und gegen maschinelles Lernen als Werkzeug zur Validierung und Instrumentalisierung von Mutmaßungen und zur Reduktion der Realität.
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Sofia Talanti
IT
Sofia Talanti is an Italian digital artist and 3D designer based in Linz, Austria. Their practice is developed through the study of new technologies for manipulation of sculptural forms of digitally conceived objects that always have an impact on reality. In 2018 they graduated in sculpture at the Academy of Fine Arts in Carrara and worked as an assistant for the artist Rob Voerman in the Netherlands. In 2019 they got a master’s degree in Exhibit Design at the Institute for Art and Restoration of Palazzo Spinelli in Florence. They are currently studying in the master’s degree program Interface Cultures at the University of Arts Linz.
Credits
Sabina Köfler, Department of Pathology and Molecular Pathology, JKU Linz / Jan Maximilian Jannsen, Institute of Anatomy and Cell Biology, JKU Linz / Davide Bevilacqua, servus.at – Kunst und Kultur im Netz / Andreas Roschger, FB Chemistry and Physics of Materials, MorphoPhysics Group, University of Salzburg / Serge Weis, Department of Pathology and Molecular Pathology, Neuropathology / Joachim Smetschka, Department of Time-based and Interactive Media, University of Arts Linz
This project is supported by the State of Upper Austria.