Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien 2018 geht an Wiener Künstlerin starsky

Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien 2018 geht an Wiener Künstlerin starsky

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(Linz, 14.11.2018) Die Wiener Künstlerin starsky ist Gewinnerin des diesjährigen Marianne.von.Willemer-Preises für digitale Medien. Sie erhält die mit 3.600 Euro dotierte Auszeichnung der Stadt Linz für ihr Projekt „niemand mischt sich ein“. Die offizielle Preisverleihung findet am Donnerstag, 15. November, um 18 Uhr im Sky Loft des Linzer Ars Electronica Center statt. „Ich freue mich, dass wir mit starsky eine Künstlerin auszeichnen dürfen, die durch großformatige Projektionen und Lichtbild-Installationen gesellschaftskritische und feministische Positionen einnimmt und in den öffentlichen Raum trägt“, betont Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

niemand mischt sich ein
niemand mischt sich ein“ ist ein partizipatorisches gesellschafts- und kulturpolitisches Kunstprojekt, das sich für Demokratie, Menschenrechte, Selbstbestimmung, Gemeinwohl und Fairness einsetzt. Vorbereitet und umgesetzt wurde das Projekt zwischen 26. April und 19. Mai 2018 im Künstlerhaus Wien. Hier wurde ein für BesucherInnen offener Arbeitsraum eingerichtet und mit minimalistischen Arbeitsstationen inklusive Papier, Stiften, PCs, Druckern und Projektoren ausgestattet. Böden und Wände wurden sukzessive mit Skizzen, Plänen und Plots bedeckt, immer wieder wurden zudem animierte Textprojektionen aus diversen Guerilla Interventionen von starsky und dem „niemand Team“ gezeigt. Ein variables, offenes Team bot laufend Impulstalks, Workshops und Vermittlungsprogramme an, die sich an AusstellungsbesucherInnen ebenso wie an AktivistInnen, NGOs, zivilgesellschaftliche Organisationen und Schulklassen richteten. Dramaturgischer Höhepunkt war schließlich die „Guerilla Tour“ am 9. Mai 2018. Quer durch Wien wurden an ausgewiesenen Orten der Macht sowie Stätten der Menschenrechte provokante Texte aus Licht auf Architektur, Objekte, Menschen projiziert. Als Artefakte und Dokumente fanden diese flüchtigen Texte anschließend wiederum Eingang in den Ausstellungsraum im Künstlerhaus.
Anmerkung: niemand steht für eine multiple Persönlichkeit, die sich jede und jeder aneignen konnte. Jede und jeder konnte niemand sein und mitmachen. Gleichzeitig stand niemand für all jene, die nicht jemand sind und deshalb keine Stimme, kein Gewicht und keine Sichtbarkeit im öffentlichen Diskursraum haben.

starsky
starsky ist eine Pionierin der Projektionskunst. Ihr vielseitiges Werk umfasst imposante Großbildprojektionen, raumgreifende Lichtbild-Installationen, polymediale Live Performances und urbane Text-Interventionen. Allen gemeinsam ist das Verschmelzen von Bild, Sprache, Kommunikation und Raum zu einem Gesamtkunstwerk, das ebenso plötzliche wie flüchtige Erleuchtungen im emotionalen Gedächtnis der BetrachterInnen bewirken will. Ungeniert überschreitet starsky dabei die Grenzen zwischen Sub-, Pop- und Hochkultur und taucht alles und jedes in Farbe, Form, Wort und Licht: Architektur, Landschaft, Struktur und den öffentlichen Raum. starsky lebt und arbeitet in Wien.

Jury votiert einstimmig für „niemand mischt sich ein“
Nach Sichtung aller Einreichungen für den diesjährigen Marianne.von.Willemer-Preis votierte die Fachjury einstimmig für „niemand mischt sich ein“. Ihre Entscheidung begründete die Jury wie folgt: „Die renommierte Medienkünstlerin starsky erweitert mit der mobilen Projektions-Guerilla Tour in Wien die Inhalte und Dramaturgie einer Demonstration. Mit Texten wie ‚zu den waffeln ! wir worten zurück !!‘ interveniert sie mit Medien-Apparaturen im öffentlichen Raum und verstärkt so die Intensität gesellschaftspolitischer Anliegen.“

50 Einreichungen für Willemer-Preis 2018
Der Marianne.von.Willemer-Preis 2018 zählte insgesamt 50 Einreichungen. Kritisch gesichtet wurden alle eingereichten Projekte von einer Fachjury, der Mag.a art. Dagmar Schink (Vorsitzende der Jury, Geschäftsführerin VALIE EXPORT Center Linz) sowie Prof.in (FH) Mag.a art. Rosa von Suess (PhD, Dozentin an der Fachhochschule St. Pölten, Department IT & Medien) und Univ.-Prof.in Mag.a art. Gitti Vasicek (Professorin für Zeitbasierte Medien an der Kunstuniversität Linz) angehörten.

Offizielle Preisverleihung am 15. November

Am Donnerstag, 15. November, um 18 Uhr findet die Verleihung des Willemer-Preises im Sky Loft des Ars Electronica Centers bei freiem Eintritt statt. Begrüßen werden Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger und Artistic Co-Director Ars Electronica Festival, Dr.in Christine Schöpf. Nach Vorstellung der Jury, Laudatio und Präsentation des prämierten Werkes stehen Interviews mit der Preisträgerin und die Verleihung des Preises am Programm. Moderiert wird der Abend von der Frauenbeauftragten der Stadt Linz, Mag.a Jutta Reisinger, musikalisch umrahmt von DJ La Oona.

Der Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien

Mit dem Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien will die Stadt Linz Frauen unterstützen, die digitale Medien als künstlerisches Ausdrucksmittel nutzen, und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit geben, ihr Werk öffentlich zu präsentieren. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Frauenbüro der Stadt Linz in Zusammenarbeit mit Ars Electronica und mit Unterstützung von dorf TV ausgeschrieben.
Namenspatronin des Preises ist die 1784 in Linz geborene Marianne von Willemer. Als 14-Jährige kam sie mit ihrer Mutter nach Frankfurt am Main, wo sie Johann Wolfgang von Goethe kennen lernte. 1819 erscheint Goethes „Westöstlicher Diwan“ und erst neun Jahre nach Marianne von Willemers Tod erfährt die Nachwelt, dass mehrere der schönsten Gedichte daraus eigentlich aus ihrer Feder stammten. Die Leistungen der Autorin wurden von der Fachwelt kaum bis gar nicht beachtet.

Photo:
niemand guerilla tour durch wien / Fotocredit: Tiana Wirth / Printversion / Album

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niemand guerilla tour durch wien / Fotocredit: Tiana Wirth / Printversion / Album

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niemand guerilla tour durch wien / Fotocredit: Tiana Wirth / Printversion / Album

Photo:
Gruppenfoto mit starsky / Fotocredit: Ars Electronica – Robert Bauernhansl / Printversion / Album

Photo:
Press Conference Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien 2018 / Fotocredit: Ars Electronica – Robert Bauernhansl / Printversion / Album