ExpertInnenstudie des Ars Electronica Futurelab
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Beitrag am Ars Electronica Blog
(Linz, 18.07.2019) Wie arbeiten VerkehrspolizistInnen in einer Welt, in der Autos selbst fahren? Was erwartet FahrlehrerInnen, wenn für ein selbstfahrendes Auto kein Führerschein mehr gebraucht wird? Diese Fragen und mehr erforschte das Ars Electronica Futurelab in einer Expertinnenstudie für das österreichische Kuratorium für Verkehrssicherheit, KFV. Im Fokus standen dabei Verkehrsberufe der Zukunft, besonders im Straßenverkehr in den Bereichen Verkehrssicherheit, Logistik und Mobilität. Das Hauptanliegen: Wie verändern sich verkehrs(sicherheits)- und mobilitätsbezogene Berufsgruppen und Berufe im Zuge der zunehmenden Automatisierung der Mobilität, Digitalisierung und Sharing Economy? Und: Welche neuen Berufsbilder können entstehen?
Trends, die aus der Studie abgelesen werden können, deuten auf eine steigende Wichtigkeit digitaler Grundkenntnisse sowie sozialer Kompetenzen hin. Personen, die Wissen aus unterschiedlichen Bereichen miteinander kombinieren, sind im Vorteil. Ständiges Fortbilden und Dazulernen stehen in der Prioritätenliste der Zukunft ebenfalls sehr weit oben.
„Moderne Fahrerassistenzsysteme und automatisches Fahren können und werden wohl auch auf weit mehr mobilitätsbezogene und verkehrssicherheitsrelevante Bereiche als das Thema Lenkerausbildung Auswirkungen haben“, erklärt Klaus Robatsch, Bereichsleiter für Verkehrssicherheit am KFV. „Die Durchführung der Studie Berufe der Zukunft ist die logische Konsequenz dieser Überlegungen.“
Vier Szenarien, 60 Berufe
Ausgehend von gegenwärtigen technologischen Entwicklungen im Verkehrsbereich entwickelte das Ars Electronica Futurelab vier Zukunftsszenarien für das Jahr 2050, in denen mehr als 60 verschiedene Berufsbilder, Lebensläufe, Kompetenzkompasse und Aktivitäten-Logs vorgestellt werden. Zwei grundlegende Prämissen ermöglichen dabei das Gedankenspiel: Erstens ist Level-5-Automatisierung 2050 ohne Probleme machbar und zweitens sind CO2-Emissionen in einem Maße kontrollierbar, das immer noch Verkehr in größerem Ausmaß ermöglicht.
„Diese Szenarien sind nicht als Entweder-Oder gedacht“, verrät Maria Pfeifer, verantwortliche Forscherin am Ars Electronica Futurelab. „Sie helfen uns, die Vielfalt an Möglichkeiten abzubilden, und zeigen, wie sich Berufe mit wechselnden Rahmenbedingungen ändern können.“ So treibt jedes der vier Szenarien einen möglichen Aspekt der Zukunft auf die Spitze: Von teilautomatisierten Strecken mit hoher Kontrolle von Menschen bis hin zur Vollautomatisierung und totalen Überwachung, um die Umwelt nicht zu sehr zu belasten ist alles dabei.
Erste Prognosen: Digitale Grundkenntnisse und lebenslanges Lernen
Trends, die sich in der Studie klar zeigen, sind die steigende Wichtigkeit digitaler Grundkenntnisse sowie sozialer Kompetenzen. Auch sogenannten Hybrid Skills, also Mischkompetenzen, wird in Zukunft immer mehr Bedeutung zugemessen – wer Wissen aus unterschiedlichen Bereichen miteinander kombinieren kann, ist im Vorteil. Ständiges Fortbilden und nie endendes Dazulernen stehen in der Prioritätenliste der Zukunft ebenfalls sehr weit oben. Das bringt Konsequenzen mit sich: Die Studie zeigt vor allem, dass die Zukunft viele Herausforderungen für den Bildungssektor, gängige Unternehmenskulturen und unseren Umgang mit neuen Technologien in der Gesellschaft mit sich bringt.
Kuratorium für Verkehrssicherheit
Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) wurde 1959 als unabhängiger Verein gegründet und setzt sich seit mehr als 60 Jahren für Unfallverhütung und die Erhöhung der Sicherheit in Österreich ein. Dabei stehen heute die körperliche und die sachliche Unversehrtheit des Menschen im Mittelpunkt der Tätigkeiten. Die Tätigkeitsbereiche des KFV umfassen die Präventionsgebiete Unfallprävention im Straßenverkehr, Haushalts-, Freizeit- bzw. Sportunfälle sowie Eigentumsschutz.
Ars Electronica Futurelab
Das Ars Electronica Futurelab wurde 1996 als Atelier und Labor gleichermaßen initiiert. Seither ist es der künstlerisch-wissenschaftliche Think-Tank, Forschungs- und Entwicklungsmotor der Ars Electronica. Das Team entwickelt hier innovative prototypische Zukunftsskizzen, die sich sowohl als Diskussionsgrundlage wie Einladung verstehen, an einem breiten Diskurs über zukunftsrelevante Themen teilzunehmen. Das Ars Electronica Futurelab arbeitet mit Partnern aus Industrie, Kreativwirtschaft, Kunst sowie aus dem akademischen bzw. Bildungsbereich auf der ganzen Welt zusammen.
Photo:
Study for the KFV / Fotocredit: rawpixel, Ars Electronica Futurelab / Printversion
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Study for the KFV / Fotocredit: rawpixel, Ars Electronica Futurelab / Printversion
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