Ars Electronica Center
DO 28. November 2019, 19:00 – 20:00 / SO 1.12., 8.12. und 15.12.2019, 11:00 – 12:00
(Linz, 25.11.2019) „Kunst im Advent“ heißt es bei Deep Space LIVE am Donnerstag, 28.11.2019, im Ars Electronica Center. Der Fokus dieses Abends liegt auf einer rund 13 cm großen, aus Manganstahl gefertigten Skulptur, die BetrachterInnen sofort in ihren Bann zieht: „Menschheitszukunft“ von Michael Blümelhuber, dem bedeutendsten Vertreter der Stahlschnittkunst, zeigt ein Kind, das den Riss der Welt schließen will, der durch den ersten Weltkrieg entstanden ist. Mittels eines Gigapixelfotos des Linzer Fotografen Florian Voggeneder kann das Kunstwerk bis ins kleinste Detail erkundet werden. Den fachkundigen Kommentar dazu liefern der Theologe Dr. Michael Zugmann vom Pastoralamt der Diözese Linz und der Kunsthistoriker Dr. Lothar Schultes vom Oberösterreichischen Landesmuseum. An den Adventsonntagen, 1.12., 8.12. und 15.12.2019, wird „Kunst im Advent – Menschheitszukunft“ wiederholt.
Über Michael Blümelhuber
Michael Blümelhuber wurde 1865 in Christkindl bei Steyr geboren. Er entstammt einer alten Schwertfegerfamilie, war zuerst als Messerschmied tätig und wandte sich später der künstlerischen Bearbeitung des Stahles zu. Seine entscheidende handwerkliche und künstlerische Leistung war, dass er erstmals in der langen Geschichte des Eisenschnittes Werke aus dem vollen Material schnitt. Blümelhuber kreierte Jagdmesser, Bestecke, Scheren, Brieföffner und Schmuckstücke, seine Hauptwerke waren aber in erster Linie symbolische Plastiken. Er gilt heute als größter Meister des Eisen bzw. Stahlschnitts. Nach seinem Tod im Jahr 1936 wurde in Wien eine Gasse nach ihm benannt.
Die Technik des Stahlschnitts
Der Stahlschnitt – oder auch Stahlgravur genannt – ist im weitesten Sinn eine Weiterentwicklung der Handgravurtechnik. Das Hauptaugenmerk dabei liegt auf der plastischen, dreidimensionalen Gestaltung des Stahls. Diese Arbeitstechnik nahm ihren Ursprung in der Entwicklung der Werkzeugstahltechnologie im 17. Jahrhundert. Gearbeitet wird mit Meißeln und mit einem Ziselierhammer; die Feinarbeit geschieht mit Handgraviersticheln und Punzen, mit denen die Oberfläche geglättet und die Kontur ausgearbeitet wird. Zu Beginn wurden mit dieser Technik Gebrauchsgegenstände und Waffen gefertigt und veredelt. Michael Blümelhuber war der erste, der in dieser Technik auch Kunstgegenstände fertigte.
Deep Space LIVE
Jeden Donnerstag, 19 Uhr (ausgenommen Feiertage) lädt das Ars Electronica Center zu einem Deep Space LIVE. Hochauflösende Bildwelten im Format von 16 mal 9 Metern treffen dabei auf fachkundigen Kommentar, unterhaltsame Doppel-Conférencen oder musikalische Improvisation. Ob nun kunsthistorische Spurensuche, Weltraumflug, Entdeckungsreise in die Nanowelt oder LIVE-Konzert – Deep Space LIVE steht für aufschlussreiche Unterhaltung inmitten beeindruckender Bildwelten. Der Eintritt kostet 3 €. Mit einem gültigen Museumsticket ist der Besuch kostenlos.
Photo:
Mankind’s Future / Fotocredit: Ars Electronica – Robert Bauernhansl / Printversion
