- Pressemitteilung als PDF
- Fotos via Flickr & Best Of
- Ö1-Podcastreihe zum Ars Electronica Festival
- Ars Electronica Blog: Interviews, Hintergrundberichte und Reportagen zum Festival
- Presseakkreditierung bis 31. August 2024
- HOPE – who will turn the tide
(Linz, 26.8.2024) Ars Electronica – das sind 5 Tage voller geballter Kreativität, verteilt auf 10 Locations und 8 Featured Locations, mit fast 1.000 verschiedenen Angeboten. Auch 2024 präsentiert das weltweit renommierte Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft eine Vielzahl von Ausstellungen, Konzerten, Performances, Konferenzen, Workshops und Führungen, die von Kreativen aus aller Welt entwickelt, inszeniert und aufgeführt werden.
Das diesjährige Thema lautet „HOPE – who will turn the tide“. Im Mittelpunkt stehen jene Menschen und Initiativen, die uns trotz aller Krisen Grund zur Hoffnung geben. Nicht, weil sie uns glauben machen wollen, dass alles schon irgendwie gut wird, sondern weil sie mit ihrer Kreativität, Kompetenz und ihrem Engagement zeigen, dass wir aktiv Einfluss nehmen und Veränderungen bewirken können. Und dass es überall in der Welt Menschen gibt, die dies Tag für Tag tun.
Highlights und Premieren
Das Programm der diesjährigen Ars Electronica ist gespickt mit hochkarätigen Angeboten. Dazu zählen Ausstellungen wie die Schau zum Festivalthema, die wieder in den weitläufigen Katakomben der POSTCITY inszeniert wird, und die Ausstellung der Preisträger*innen des Prix Ars Electronica, die erstmals im Lentos Kunstmuseum Linz gezeigt wird. Stichwort Prix Ars Electronica: Die offizielle Überreichung der Goldenen Nicas im Rahmen der Prix Ars Electronica Award Ceremony feiert 2024 Premiere im Design Center Linz. Noch ein Novum ist die Präsentation preisgekrönter Projekte des S+T+ARTS Prize Africa, der 2024 von der EU-Kommission initiiert und federführend von Ars Electronica durchgeführt wurde.
Ebenfalls zu den Highlights zählen Events wie die Weltpremiere am 4. September, dem 200. Geburtstag von Anton Bruckner, an dem eine Symbiose von Quantenphysik und Orgelmusik das Festival offiziell eröffnet. Oder die Große Konzertnacht der Ars Electronica, zu der in diesem Jahr das Cello Octet Amsterdam (NL), Nick Verstand (NL) und Maki Namekawa (AT/JP) laden, sowie das „Mishima“ Concerto for Piano and Orchestra mit Dennis Russell Davies (AT/US) und der Filharmonie Brno.
Hochkarätig besetzt ist zudem das dreitägige Symposium zum Festivalthema (5.-7. September), bei dem beispielsweise Kate Crawford (AU), Vladan Joler (RS), Francesca Bria (IT), Jilian York (US), Paul Nemitz (DE), Agnes Aistleitner Kisuule (AT) (alle am 5. September), Christiane Gerstetter (DE) (6. September) sowie Anil Seth (UK), Hito Steyerl (DE), Hilary Mason (US) und Paul Trillo (US) (7. September) vortragen und diskutieren werden.
Größte Attraktion für Familien aus der Region ist create your world, das als kostenloses „Festival im Festival“ wieder zahlreiche Open Labs zum Experimentieren und Ausprobieren anbietet.
POSTCITY und Festivalmeile quer durch die Innenstadt
Insgesamt 18 Schauplätze in der Linzer Innenstadt werden im Rahmen der Ars Electronica 2024 bespielt. Zentraler Handlungsort ist die spektakuläre POSTCITY, die auf 80.000 Quadratmetern zur Bühne für Ideen, Visionen und Projekte zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft wird. Weitere Spielorte sind der Mariendom, die Kunstuniversität Linz, das Lentos Kunstmuseum Linz, das Atelierhaus Salzamt, das Ars Electronica Center, die Stadtwerkstatt und die Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Neue Locations des Festivals sind der MED Campus der Johannes Kepler Universität Linz und das Design Center.
Besonders erfreulich ist die Beteiligung der freien Szene, lokaler Initiativen und Unternehmen, die das gemeinsame Engagement des Linzer Stadtgeschehens ausdrückt. Als Featured Locations sind der Kulturverein Damen&Herrenstraße (DH5), FIFTITU%, der Innovationshauptplatz Linz PopUp Store, OK Linz, Francisco Carolinum Linz, der KEBA InnoSpace, das Theater Phönix und der Kunstraum Memphis mit dabei.
Unterstützer*innen in aller Welt
Möglich gemacht wird die Ars Electronica 2024 von einer Vielzahl an Fördergeber*innen, Veranstaltungspartner*innen, Sponsor*innen und Kooperationspartner*innen aus aller Welt. Veranstalterinnen sind Ars Electronica und die Stadt Linz.
Als Veranstaltungspartner*innen treten anton bruckner 2024 und die OÖ KulturEXPO, die Anton Bruckner Privatuniversität, das Design Center Linz, die IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria, die Johannes Kepler Universität Linz, die Kunstuniversität Linz, das Lentos Kunstmuseum Linz, die FH Oberösterreich – university of applied sciences upper Austria, das JKU Linz Institute of Technology und die medizinische Fakultät der JKU auf.
Zu den wichtigsten Fördergeber*innen gehören Horizon Europe, Creative Europe, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das Land Oberösterreich und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG.
Mobilitätspartner ist Polestar.
Die wichtigsten Partner*innen der Ars Electronica 2024 sind Hakuhodo, die POST AG, die Wirtschaftskammer Oberösterreich (WK OÖ), Japan Tobacco Inc., das AMS, Pro Helvetia, dynatrace, die Cisneros Fontanals Art Foundation (CIFO), Mitsubishi Electric, RISC Software GmbH, Linz Tourismus, Toyota Coniq, Ton & Bild und Klangfarbe. Weiters sind ARUBA, CCF, Sophos, Security for Business und Viteka & Lorenz zu nennen.
Historisch eng miteinander verbunden, wird das Ars Electronica Festival heute in Kooperation mit dem ORF OÖ durchgeführt.
I Events, Konzerte und Performances
Pre-Opening-Walk 2024
3. September 2024 | 16:00 – 24:00 | JKU MED Campus Linz, Lentos Kunstmuseum Linz, Kunstuniversität Linz, Atelierhaus Salzamt, Ars Electronica Center, Stadtwerkstatt, Mariendom
Der Pre-Opening-Walk ist das inoffzielle Opening der Ars Electronica und erfreut sich stets großer Beliebtheit. Vom JKU MED Campus über das Lentos Kunstmuseum Linz, die Kunstuniversität Linz und das Atelierhaus Salzamt bis zum Ars Electronica Center und der Stadtwerkstatt – zwischen 16:00 Uhr und 24:00 Uhr stehen Dienstagabend, 3. September, sechs Eröffnungen an ebenso vielen Festival-Locations auf dem Programm. Überall empfangen Rektor*innen, Künstlerische Leiter*innen, Kurator*innen und Künstler*innen, geben Einblick in ihre diesjährigen Festivalbeiträge und feiern gemeinsam den Beginn des Linzer Festivals für Kunst, Technologie und Gesellschaft.
Nachtschwärmer*innen ziehen anschließend weiter in den Mariendom, um den 200. Geburtstag von Anton Bruckner (4. September) feierlich zu begehen: Silent Echoes ist eine Soundinstallation zwischen der Notre Dame de Paris und den Eishöhlen am Dachstein – pünktlich ab 00.00 werden die Klänge in den Linzer Mariendom übertragen. Der US-amerikanische Künstler Bill Fontana wird das Event vor Ort selbst begleiten.
Ars Electronica Opening 2024
4. September 2024 | 20:00 – 23:55 | Mariendom
Der 4. September 2024 markiert den Beginn des Ars Electronica Festival und wäre zudem der 200. Geburtstag von Anton Bruckner. Dies ist Anlass genug, dem oberösterreichischen Komponisten bei der Eröffnung des diesjährigen Festivals im Mariendom die Reverenz zu erweisen – jener Kathedrale, deren Votivkapelle 1869 mit Bruckners heute weltberühmtem Locus iste („dieser Ort“) eingeweiht wurde.
Den Auftakt an diesem Abend macht der österreichische Soul-Newcomer Lou Asril am Domplatz, bevor die ELECTRONICOS FANTASTICOS! (JP) mit einer ihrer unnachahmlichen Konzert-Performances die Bühne übernehmen und ausrangierte Elektrogeräte zu klingenden Musikinstrumenten umfunktionieren. Danach geht es in den Dom zu einer Weltpremiere: Mit BruQner – The Sound of Entanglement kreieren Clemens Wenger (AT), Enar de Dios Rodríguez (ES), Martin Ringbauer (AT), Johannes Kofler (AT), Richard Küng (AT), Alexander Ploier (AT), Benjamin Orthner (AT/GH) und Philipp Haslinger (AT), Wolfgang Kreuzhuber (AT) und Gerhard Raab (AT) eine Symbiose aus Quantenphysik und Orgelmusik und bringen Bruckners Perger Präludium auf noch nie dagewesene Weise zur Aufführung. Im Anschluss treten Kammermusiker*innen des Bruckner Orchester Linz auf und spielen Anton Bruckners Symphonie Nr. 7 WAB 107 E-Dur in der Bearbeitung für Ensemble („Schönbergfassung“) von Hanns Eisler (Satz I und III), Erwin Stein (Satz II) und Karl Rankl (Satz IV). Zum Abschluss des diesjährigen Openings ist es an „NoFive“ Bruckners Fünfte Symphonie und das ikonische Riff von „Seven Nation Army“ der White Stripes zu fusionieren – aufgerüttelt und aufgemischt im Stil von Glenn Branca.
Prix Ars Electronica Award Ceremony
5. September 2024 | 19:30 – 22:00 (Einlass ab 18:45) | Design Center Linz
Am Donnerstag, 5. September 2024, findet die Prix Ars Electronica Award Ceremony statt. Im Rampenlicht stehen dabei die Preisträger*innen des Prix Ars Electronica, des S+T+ARTS Prize und ersten S+T+ARTS Prize Africa, des European Union Prize for Citizen Science, des Ars Electronica Award for Digital Humanity sowie des State of the ART(ist) Wettbewerbs. Schauplatz der feierlichen Preisverleihung ist erstmals das Design Center Linz.
Große Konzertnacht
6. September 2024 | 19:30 – 21:45 | POSTCITY | Gleishalle
Claire Bleumer, Esther Torrenga, Genevieve Verhage, Alistair Sung, Rares Mihailescu, René van Munster, Sanne Bijker und Sanne van der Horst bilden das „Cello Octet Amsterdam“. Projekte mit Komponisten wie Philip Glass, Sofia Gubaidulina und Arvo Pärt haben der Formation internationales Renommee beschert. Nick Verstand (NL) wiederum ist Künstler, Performer und Lichtdesigner. Er kreiert außergewöhnliche Bühnen- und Lichtinstallationen, unter anderem gemeinsam mit Künstler*innen wie Björk, Doja Cat, Fatima Yamaha und Suzanne Ciani. Bei der „Großen Konzertnacht“ – die im Rahmen des ACuTe Projekts umgesetzt wird – präsentieren die Cellist*innen und der Künstler mit Cocon eine spektakuläre Live-Performance, die zwischen Schöpfung und Zerstörung pendelt und nach unserer zukünftigen Rolle im irdischen Ökosystem fragt. Die acht Cellist*innen und ebenso viele robotische Arme bilden dabei eine Art Organismus, der sich im Rhythmus der Musik bewegt. Gleich im Anschluss spielen Pianistin Maki Namekawa (AT/JP) und das „Cello Octet Amsterdam“ mit The Hours und Dracula zwei Stücke von Philip Glass (US).
NIGHTLINE
6. September 2024 | 22:30 – 4:00 | POSTCITY | Gleishalle
2024 präsentiert sich die Ars Electronica Nightline als Ausflug in die Clubszene der Schweiz. Den Auftakt bestreitet zunächst aber der kongolesisch-österreichische Musikproduzent, Sänger und Multi-Instrumentalist Kimyan Law und durchquert dabei Genres wie fractal Drum’n’Bass, Hip Hop, Rap, Ambient und Sounddesign.
Danach gehört die Bühne Aïsha Devi, die 2023 ihr neues Studioalbum Death is Home beim britischen Label Houndstooth veröffentlichte. In der Gleishalle nimmt sie das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise durch Hyperpop und Clubmusik.
Musikerin und Rapperin Nathalie Froehlich beeindruckt dann mit ihrem unverwechselbaren Mix aus Rap, Techno und Reggaeton sowie ihren scharfsinnigen Texten.
Die Zürcher Musikerin Belia Winnewisser hat im Juli 2024 ihr neuestes Album The Essence Of beim Frankfurter Label SPA veröffentlicht – ihr Live-Set mit der deutschen Künstlerin Subrihanna verspricht eine erfrischende Mischung aus Clubmusik und gewagtem Future Pop.
Noria Lilt aus Freiburg ist DJ, Produzentin, Klangkünstlerin, im SMEM (Swiss Museum and Centre for Electronic Music Instruments) engagiert und Teil von TRNSTN RADIO. Ihre Debüt-EP The Insiders of the In-Between präsentierte sie auf dem Montreux Jazz Festival und der Bad Bonn Kilbi.
DJ NVST hat ihren charakteristischen Mix aus Breakbeats, Industrial, Techno und Acid schon im Berghain und Tresor in Berlin, Garage Noord in Amsterdam, beim Positive Education Festival, Dekmantel Selectors und Primavera Sound gespielt. Zusätzlich betreibt sie mit Warzou das Label „Big Science“ und ist Resident bei RinseFM und LYLRadio.
Pianographique – Das verbindende Land
7. September 2024 | 16:00-17:20 | POSTCITY | Gleishalle
Pianographique steht ganz im Zeichen von Bedřich Smetana und Adalbert Stifter und ihrer Beschreibung einer Landschaft, die sich von der Donau bis zur Moldau erstreckt und einen gemeinsamen historischen Lebensraum als auch ein grenzüberschreitendes Ökosystem im Zentrum Europas darstellt. In einer Zeit, in der sich zunehmend Angst und Ablehnung gegenüber dem Anderen, dem Fremden breit macht, soll die große verbindende Kraft von Kunst, Musik und Literatur aktiviert werden und dazu anregen, darüber nachzudenken, wo wir eigentlich stehen, wie wir uns als Gesellschaft und Individuen heute definieren wollen.
Die Visualisierungen für Ma Vlast wurden (einige historische Zeichnungen ausgenommen) mit KI-Programmen gestaltet, um die besondere Atmosphäre, die von der vierhändigen Klavierfassung ausgeht, einzufangen und visuell-ästhetisch zu begleiten. Gleichzeitig verstehen sie sich als eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz. Maki Namekawa (AT/JP) und Dennis Russell Davies (AT/US) spielen am Piano, die Visualisierungen steuert Cori O’Lan bei.
Sonic Saturday
7. September 2024 | 11:00-22:00 | Anton Bruckner Privatuniversität Linz
Der Sonic Saturday der Anton Bruckner Privatuniversität Linz ist seit 2016 fixer Bestandteil jedes Ars Electronica Festival. Passend zum Festivalthema „HOPE – who will turn the tide“ begibt sich der Ars Electronica Schwerpunkt „Digitale Musik“ der Bruckner Universität diesmal auf eine Reise in das Reich der klanglichen Erforschung und Inspiration. Im Rahmen des Künstler*innentreffens entsteht ein informeller, praktischer und persönlicher Gedankenaustausch zwischen künstlerischen Forscher*innen, die der Frage nachgehen, wie Musik in Gruppen in Resonanz geht, wie sie Hoffnung begründet und worauf diese Hoffnung beruhen könnte. Durch die dynamischen Klangtexturen elektroakustischer Kunst werden die Feinheiten menschlicher Emotionen und Bestrebungen erkundet und ergründet, wo Musik als Katalysator für Aktionen dient.
Futurelab Night
7. September 2024 | 18:30-20:00; 20:45-22:15 | Ars Electronica Center, Deep Space 8K
Wie können Menschen Avatare in naher Zukunft nutzen? Wie können wir uns in sozialen Situationen engagieren, die nicht nur andere Menschen, sondern auch Avatare einschließen? Und welche Technologie benötigen wir, um solch „hybride“ Räume gemeinsam zu erkunden? Darum geht es beim Horizon-Europe-Forschungsprojekt SHARESPACE, das im Zentrum der diesjährigen Futurelab Night steht. Vorgestellt werden drei konkrete Projekte an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft: die audiovisuelle Anwendung *falcon heavy von Johannes Pöll (AT), bei der die Synchronisation mit anderen zum entscheidenden Moment des kollektiven Erlebnisses wird, das explorative Projekt Converge von Patrick Berger (AT), das sich der dezentralen Interaktion von Menschen und Avataren widmet und State of Play von Tara Habibzadeh (IR), Harriet Davey (GB) und Mati Bratkowski (PL), eine Interpretation der letzten Aufgabe von Rostams 7 Aufgaben im Werk Shahnameh (Persian Book of Kings) als dekonstruierter Videospiel-Bosskampf.
„Mishima“ Concerto for Piano and Orchestra
8. September 2024 | 16:00 – 17:30 | POSTCITY | Gleishalle
Dennis Russell Davies (AT/US) und die Filharmonie Brno laden zum Abschluss des Ars Electronica Festival 2024 noch einmal in die Gleishalle der POSTCITY. Auf dem Spielplan steht Philip Glass‘ „Mishima“ Concerto for Piano and Orchestra. Als Solistin tritt Maki Namekawa (AT/JP) auf.
II Ausstellungen
Prix Ars Electronica Ausstellung
4.-8. September 2024 | Lentos Kunstmuseum Linz
Seit 1987 jedes Jahr in mehreren Kategorien ausgeschrieben, ist der Prix Ars Electronica der traditionsreichste und prestigeträchtigste Medienkunstwettbewerb weltweit. Allein 2024 wurden 2.950 Projekte aus 95 Ländern eingereicht, von einer hochkarätigen Jury gesichtet und herausragende Werke prämiert. Eine exklusive Auswahl daraus wird beim Ars Electronica Festival stets im Rahmen einer Ausstellung gezeigt, die 2024 erstmals im Lentos Kunstmuseum Linz zu sehen ist. Präsentiert werden 13 künstlerische Arbeiten, darunter Smoke and Mirrors von Beatie Wolfe (UK), Nosukaay von Diane Cescutti (FR) und Washed Out „The Hardest Part“ von Paul Trillo (US), die allesamt mit einer Goldenen Nica des Prix Ars Electronica 2024 bedacht wurden. Weitere ausgezeichnete Projekte und die Gewinner*innen der Kategorie u19–create your world sind in der POSTCITY zu finden.
Art & Science Exhibition
4.-8. September 2024 | POSTCITY, JKU MED Campus
Der MED Campus der Johannes Kepler Universität Linz ist heuer erstmals Schauplatz des Ars Electronica Festival – und das genau zum 10-jährigen Jubiläum der medizinischen Fakultät. Im Herzen von Linz präsentiert die dort gezeigte Art & Science Ausstellung faszinierende Einblicke in die Welt der Medizin und Projekte an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst.
PiNAs Spaceship from Hope ist eine mehr als 10 Meter lange aufblasbare Installation, in der eine Vision der interspezifischen Zusammenarbeit zur Erhaltung des Planeten inszeniert wird. Die arc/sec Lab’s Whispering Gardens verbinden historische Gartenästhetik mit futuristischen Themen und lassen Besucher*innen in eine fantastische Klanglandschaft eintauchen. Yuri Tanakas (JP) Transient – Cloud Chamber ist eine faszinierende Interaktion mit kosmischen Partikeln, die die vergängliche Schönheit des Kosmos offenbart, Fiona Smiths (GB) The BOX, präsentiert von Fraunhofer MEVIS, ermöglicht eine interaktive Erkundung der praktischen und ethischen Dimensionen der Integration von KI in das Gesundheitswesen.
Mit innovativen Projekten, die unter anderem vom Linz Institute of Technology (LIT) der JKU gefördert werden, präsentieren JKU Forscher*innen und Künstler*innen einzigartige (interaktive) Installationen, die zum Nachdenken, Mitmachen und Diskutieren einladen. Es geht um Anton Bruckner, Quantenphysik, Künstliche Intelligenz, Alan Turing, Generationenkonflikte und Zauberei. Ob wir die Hilfe von Zauberer Merlin Kepler – wie bei Hack the Hat – brauchen, um letztlich die Wende zu schaffen und unsere derzeitigen globalen Herausforderungen zu meistern, das wird sich zeigen. Sicher ist: Wissenschaft und Kunst können dafür wichtige Impulse geben.
Ein weiteres Highlight ist die Schau „Applied Virtualities: Extended Reality in Practice“ im Kontext des internationalen Kollaborationsprojekts „Realities in Transition“ (co-finanziert von der Europäischen Union). Im Zentrum stehen alternative Extended Reality (XR) Kreationen, Prototypen und Forschungsarbeiten, die die Grenzen traditioneller XR/VR-Erfahrungen verschieben und neue Erzählweisen und kreative Prozesse fördern. Die innovativen Projekte fordern zum Mitmachen auf – so zum Beispiel bei #ALPHALOOP von Adelin Schweitzer (FR). Teilnehmer*innen erleben eine 50-minütige Führung, die 360°-Kinoerfahrung mit einer interaktiven Live-Performance kombiniert. Auch Alison’s Room will entdeckt werden: Die XR-Künstlerin Paula Strunden (DE) verschmilzt ein immersives Erlebnis mit historischer Designanalyse und lädt zum Ausflug an den Arbeitsplatz der Architektin und Autorin Alison Smithson. Insgesamt sind es acht XR-Arbeiten, die erkundet werden können.
Campus Ausstellung
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor, Kunstuniversität Linz; Hauptplatz 6+8; Atelierhaus Salzamt
Bereits seit 2002 feiert die Zusammenarbeit zwischen Ars Electronica und der Kunstuniversität Linz die Erforschung der Medienkunst und -kultur. Die Campus-Ausstellung ist eine Plattform, die Talente von internationalen Hochschulen präsentiert, die einzigartige Ansätze in Lehre und kreativer Praxis verfolgen. Jedes Jahr werden Universitäten aus aller Welt eingeladen, Projekte von Studierenden, Absolvent*innen und Professor*innen zu präsentieren, die ihre Missionen widerspiegeln.
Die diesjährige Gastinstitution ist die Budapester Moholy-Nagy Universität für Kunst und Design. Die für ihr Engagement in interdisziplinärer Forschung bekannte Universität wird Projekte präsentieren, die zeigen, wie zeitgenössische Künstler*innen und Designer*innen unsere sich schnell verändernde Welt navigieren und gestalten. Ihre Beiträge umfassen Themen von Spitzentechnologie und erweiterten Realitäten bis hin zu kritischen Dialogen über gesellschaftliche und ökologische Fragen. Neben der Moholy-Nagy Universität werden weitere 42 internationale Universitäten in Linz zu Gast sein, darunter langjährige Mitwirkende wie die Bauhaus-Universität Weimar, die National Tsing Hua University in Taiwan und das School of the Art Institute of Chicago. Neue Partner wie die Simon Fraser University in Vancouver und die National University of Singapore bringen frische Perspektiven ein und bereichern die Ausstellung mit vielfältigen Sichtweisen und innovativen Ansätzen. Darüber hinaus präsentiert die Kunstuniversität Linz Beiträge von allen vier eigenen Instituten, was die interne Vielfalt und das Engagement der Institution, die Grenzen der Medienkunst und des Designs zu erweitern, widerspiegelt.
Erstmals wird in diesem Jahr auch ein eigener Ars Electronica Campus Award vergeben, der den besten Beitrag zur Campus-Ausstellung auszeichnet. Ziel ist es, aufstrebenden Talenten und den Bildungseinrichtungen, die sie unterstützen, noch mehr Wertschätzung entgegenzubringen und Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zu verleihen.
HOPE: the touch of many
4.-8. September 2024 | POSTCITY, Bunker
Inszeniert in den dunklen, kühlen Katakomben der POSTCITY, ist der Besuch der Ausstellung zum diesjährigen Festivalthema eine konzeptionelle, sinnliche und emotionale Reise in und durch faszinierende künstlerische Welten. Im Mittelunkt stehen Künstler*innen und ihre Fähigkeit, Hoffnung in uns zu entfachen, die uns bewegt und im besten Fall sogar zum Handeln motiviert.
Gezeigt werden 24 Werke, die wie Octavia Butlers „neue Sonnen“ neue Horizonte und andere Landschaften sichtbar machen und uns herausfordern, über das Bestehende hinauszublicken und hinauszudenken. Besucher*innen werden zum Fühlen aufgefordert und zum Handeln gedrängt, sie werden eingeladen, zu berühren und berührt zu werden.
Ein Teil der Ausstellung, die im Rahmen des Projekts European Digital Deal präsentiert wird, wird vom Programm Creative Europe der Europäischen Union kofinanziert.
Präsentiert werden Werke von EMAP (The European Media Art Platform), Projekte, die im Rahmen des European Media Artist in Residence Exchange (EMARE) entstanden sind, die Gewinner*innen der CIFO x Ars Electronica Awards 2024 (unterstützt von der Cisneros Fontanals Art Foundation, CIFO) und eine Kunstinstallation, die vom Institut Ramon Llull gefördert wird. Die Ausstellung umfasst zudem Arbeiten, die mit dem ArTS Production Grant for Swiss Artists (Art, Technology, Society) ausgezeichnet wurden – ein von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstütztes Stipendium – sowie eine Performance, die mit dem Ars Electronica Award for Digital Humanity prämiert wurde, der vom österreichischen Außenministerium unterstützt wird.
Eine weitere Arbeit wurde von Ars Electronica und dem National Taiwan Museum of Fine Arts koproduziert, ein anderes Projekt im Rahmen des TAICCA x Ars Electronica Art Thinking Programms umgesetzt.
Platform Europe: S+T+ARTS Ausstellung
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor
Ars Electronica ist in zahlreiche EU-Projekte eingebunden, die von Konsortien europäischer Institutionen aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft realisiert werden. All diese Initiativen basieren auf disziplinenübergreifender Zusammenarbeit über Länder-, Sprach- und Kulturgrenzen hinweg und wollen ein stärker vernetztes und zukunftsfähiges Europa fördern. Mit der neuen „Platform Europe“ bündelt Ars Electronica diese Projekte, die den technologiegetriebenen Wandel durch die Kunst neu denken und ein Zeichen dafür setzen wollen, wie demokratiebildende Zusammenarbeit am Vorbild der EU auch in Kunst, Forschung und Technologie umgesetzt werden kann. S+T+ARTS ist eine der wichtigsten europäischen Initiativen, in die Ars Electronica federführend eingebunden ist:
Das Dreieck aus „Science“, „Technology“ und „Arts“ (S+T+ARTS) ist ein fruchtbarer Nährboden, auf dem kreative Lösungen für unsere Gegenwart und Visionen für die Zukunft gedeihen. Dies gilt in und für Europa, weshalb die EU-Kommission 2014 die S+T+ARTS Initiative und 2016 den S+T+ARTS Prize initiierte, genau wie in und für Afrika, weshalb die EU-Kommission 2024 die Initiative S+T+ARTS4Africa und den S+T+ARTS Prize Africa ins Leben rief. Beide Wettbewerbe werden federführend von Ars Electronica durchgeführt und ihre Ergebnisse im Rahmen der S+T+ARTS Exhibition beim Festival präsentiert. Gezeigt werden Projekte einzelner Künstler*innen als auch institutionelle Initiativen, die echte Veränderung bewirken. Wie Kate Crawford (AU) und Vladan Joler (RS), die mit ihrem visuellen Manifest Calculating Empires: A Genealogy of Power and Technology, 1500–2025 eine Landkarte unserer technologischen Gegenwart vorlegen und uns auffordern, unsere Beziehung zu den sozialen, politischen und technologischen Systemen von heute zu hinterfragen und unsere nächsten Schritte zu überlegen. Oder die kongolesische Initiative „Balot NFT“, die einen ebenso innovativen wie radikalen Ansatz wählt, um die bis heute wirkenden kolonialen Strukturen und Dynamiken und das daraus resultierende Unrecht zu bekämpfen und gleichzeitig mehr Gerechtigkeit, Transparenz und Inklusivität zu erreichen.
Damit Kunst ihr volles Potential entfalten kann, braucht es aber auch institutionelle Unterstützung, es braucht Raum für Experimente und Dialog. Die Ausstellung zeigt, dass langjährige Programme wie „Arts at CERN“ oder „FUNKEN Academy“ die Zusammenarbeit zwischen Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen etablieren und damit alternative Modelle der Wissensproduktion möglich machen können.
State of the ART(ist)
4.-8. September 2024 | POSTCITY, Roof Top
2022 vom österreichischen Außenministerium und Ars Electronica als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ins Leben gerufen, richtet sich „State of the ART(ist)“ an Künstler*innen, die unter erheblicher Gefahr für Leib und Leben arbeiten. Auch 2024 wurde der Wettbewerb wieder ausgeschrieben und verzeichnete 311 Einreichungen aus 46 Ländern. Eine Fachjury sichtete alle Projekte und vergab zwei mit je 3.000 Euro dotierte Hauptpreise sowie acht mit je 750 Euro dotierte Anerkennungspreise. Im Rahmen des Festivals wird eine Auswahl der Gewinner*innenprojekte aus „State of the ART(ist)“ in einer Ausstellung präsentiert, darunter Haawriya von Said Ahmed Mohamed Alhassan (SD) und Nanna Langa von Indu Antony (IN). Zudem ist The Queer Muslim Project von Rafiul Alom Rahman (IN), Rachita Sai Barak (IN) und Maniza Khalid (IN) zu sehen.
Ars Electronica Features
4.-8. September 2024 | POSTCITY, Bunker
„Ars Electronica Features“ ist der Titel einer Ausstellung, die 30 künstlerische Interpretationen des Festivalthemas präsentiert, die von Partnerinstitutionen aus aller Welt nach Linz gebracht werden. Mit dabei sind Arbeiten von BeFantastic, NewArt {foundation;}, Jiabao Li (CN) von der University of Texas in Austin, Baltan Laboratories, V2_ Lab for the Unstable Media, The Metaverse Alliance aus Taiwan, Kapelica Gallery, das REX|LAB oder Yasuaki Kakehi Laboratory.
IT:U – FOUNDING LAB Exhibition
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor
Inspiriert vom diesjährigen Festivalthema befasst sich die IT:U – Interdisciplinary Transformation University Austria in ihrer Ausstellung mit der Beziehung zwischen gesellschaftlichen Herausforderungen und innovativen digitalen Technologien. Der Fokus liegt dabei auf Medizin und Gesundheitswesen. Präsentiert werden fünf Projekte von Studierenden aus Großbritannien, Österreich, Indien, Australien, Japan und Kanada, die am IT:U x Ars Electronica FOUNDING LAB, dem Fall und Spring Term teilgenommen haben. Die Arbeiten behandeln eine breite Palette sozialer Themen – von Virtual-Reality-Erlebnissen für Menschen mit Behinderungen über Gesundheitsüberwachung mittels maschinellem Lernen und künstlerischer Innovation, das Wiedererleben von Träumen via VR, das Kombinieren von KI-generierten Bildern mit historischen Texten bis hin zur Hinterfragung unserer sozialen Vision von Pflege.
III Die Konferenzen & Talks
IT:U FOUNDING LAB Day: Open Research & Education
4. September 2024 | POSTCITY, Konferenzhalle
Im Mittelpunkt der ganztägigen Konferenz steht die transformative Rolle von KI in der Hochschulbildung. Nach einer Keynote von Joanna Bryson, Professorin für Ethik und Technologie an der Hertie School, geben Expert*innen verschiedener Universitäten und Disziplinen Einblick in ihre aktuellen Ansätze und stellen ihre Strategien für transdisziplinäres und praxisorientiertes Lernen vor. Mit dabei sind Carla Barreiros (PT), Laura Veart (UK), Georg Russegger (DE), Ken Nakagaki (JP, US), Andreas Ingerl (DE), Qian Ye (CN) und Nikoletta Karastathi (UK). Danach gibt es eine Podiumsdiskussion mit Stefanie Lindstaedt (DE), Daniela Jacob (DE), Laura Veart (UK), Georg Russegger (AT), LaJuné McMillian (US) und Joanna Bryson (GB). Moderiert wird die Konferenz von Lauren Vargas (US).
Symposium: Perspektiven der politischen Bildung
4. September 2024 | POSTCITY, Lecture Stage
Wie verhalte ich mich, wenn ich einem fremden Menschen begegne? Welche Ängste und Unsicherheiten fühle ich und warum eigentlich? Wie verhält sich das bei unserem ersten Kontakt mit neuen Technologien? Welche Anziehungskraft übt das Unbekannte auf uns aus?
Begegnungen erzeugen spontane Reaktionen, die man immer wieder aufs Neue bewertet. Sie bilden die Grundlage für das demokratische Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Das Symposium „Perspektiven der politischen Bildung“ will diesmal zeigen, dass Kunst als ein Medium fungieren kann, um solche Momente der Begegnung positiv zu besetzen. Mit verschiedenen Formaten im Spannungsfeld von Politik, Kunst, Technologie und Gesellschaft werden unterschiedliche Begegnungen initiiert. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, einen Rundgang durch das Festival zu unternehmen und dabei über Kunstwerke und ihr Potential für die Bildungslandschaft – und ganz allgemein unsere demokratische Gesellschaft – zu reflektieren.
Ars Electronica Themensymposium (I-III)
5.-7. September 2024 | POSTCITY, Konferenzhalle
Das dreitägige Symposium zum Festivalthema rückt praktische Ansätze und konkrete Projekte in den Mittelpunkt. Im Gegensatz zu den Vorjahren geht es nicht so sehr um theoretische Reflexion, sondern um Unternehmen, Künstler*innen und Initiativen, die disruptive Technologien und Ansätze nutzen, um den notwendigen gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben. Es geht um wirksame Beiträge zum Kampf gegen die Klimakrise und den Übergang zu erneuerbaren Energien, um die Förderung und Weiterentwicklung der Demokratie und eine transparente sowie nachhaltige Implementierung von KI-Anwendungen.
Ars Electronica Themensymposium (I): RECLAIM, RELEARN, RESIST
5. September 2024 | POSTCITY, Konferenzhalle
Zum Auftakt der großen Themenkonferenz beleuchtet die S+T+ARTS-Day-Konferenz die Geschichte des „unvermeidlichen“ technologischen Fortschritts. Erzählt wird von Entscheidungen, die von bestimmten Wünschen, Interessen oder Vorlieben diktiert wurden und werden, präsentiert werden Initiativen und Projekte, die einen anderen technologischen Fortschritt und damit andere soziale, wirtschaftliche und politische Realitäten eröffnen. Es sprechen Frederike Kaltheuner (DE), Paul Nemitz (DE), Francesca Bria (IT), Jillian C. York (US), Christoph Knogler (AT), Petia Niederländer (AT), Rafael Madureira dos Anjos (BR), Agnes Aistleitner Kisuule (AT), Maha Bali (EG), Martin Hollinetz (AT), Martyna Marciniak (PL), Sowjanya Suraj (IN), Karin Gabriel (AT), Kate Crawford (AU), Vladan Joler (RS), Albert Ortig (AT), Apolinário Passos (BR), Thomas Nayer (AT), Claudio Silvestrin (DE), Rita Isiba (AT), Eva Knibbe (NL), Paulien Geerlings (NL) und Peter Friess (DE).
Ars Electronica Themensymposium (II): Going green! Stories of reinvention, disruption and systemic change to reclaim our future
6. September 2024 | POSTCITY, Konferenzhalle
Teil 2 des Themensymposiums ist die Studiotopia-Konferenz. Im Mittelpunkt stehen Projekte von Unternehmen, Start-ups, Initiativen, Künstler*innen und politischen Entscheidungsträger*innen, die das Ziel haben, dass dystopische Zukunftsszenarien eben nicht Realität werden. Es geht um inspirierende und bahnbrechende Ideen, die alte Systeme neu erfinden und dazu beitragen, „Netto-Null-Emissionen bis 2050“ zu erreichen, den „Green Deal“ zu forcieren, den Übergang zu erneuerbaren Energien und die Kostenreduktion der Dekarbonisierung zu beschleunigen, die Hinwendung zu „Öko-Städten“ zu promoten, die Schaffung grüner Mobilitätssysteme zu initiieren und rechtliche Maßnahmen zum Schutz der Natur und der Zukunft unserer Gesellschaften zu ergreifen. Mit dabei sind Denis Azhar (GB), Rachel Donald (GB), Andrei Bacu (BE), Mohamed Sleiman Labat (EH), Dani Ploeger (NL), Katharina Meyer (DE), Jiabao Li (CN), Katja Schechtner (AT), Neda Kostandinovic (RS), Christiane Gerstetter (DE), Beatie Wolfe (US), Konstantin Migutsch (AT), Miha Turšič (SI / NL), Thomas Bürgler (AT) und Pheline Roggan (DE).
Ars Electronica Themensymposium (III): AI and Artistic Creation
7. September 2024 | POSTCITY, Konferenzhalle
Tag 3 des Themensymposiums fragt Künstler*innen, Forscher*innen, Technolog*innen und Aktivist*innen nach ihren Erfahrungen und Ansichten rund um den Einsatz von KI im künstlerischen Schaffensprozess. Reflektiert wird unser Bewusstsein im KI-Zeitalter, präsentiert werden praktische Anwendungen, diskutiert wird die Erforschung neuer Werkzeuge. Hinzu kommt der Austausch zu Strukturen der Zusammenarbeit, die es braucht, um ein Ökosystem für KI-Kreativität zu schaffen.
In einer interaktiven Sitzung werden Expert*innen und Teilnehmer*innen gemeinsam eine zukunftssichere, nachhaltige und integrative Infrastruktur für KI-gesteuertes künstlerisches Schaffen entwerfen. Abschließend wird thematisiert, dass die KI-Revolution Veränderungen hinsichtlich der Bewertung von Kunst, geistigem Eigentum und Geschäftsmodellen mit sich bringt. Es sprechen und diskutieren Micaela Mantegna (AR), Paul Trillo (US), Sasha Stiles (US), Marta Verde (ES), Tamiko Thiel (DE), Thor Magnusson (IS), Felipe Sanchez Luna (CO/DE), LaJuné McMillian (US), Tiara Roxanne (DE), Micaela Mantegna (AR), Hito Steyerl (DE), AC Coppens (FR), Anil Seth (UK), Brigitta Muntendorf (DE), Bettina Kames (DE), Ingrid Kopp (ZA/GB), Hilary Mason (US), Jo Lawson-Tancred (GB), Lisa Käde (DE) und Maria Arnal (ES).
EXPANDED 2024—CONFERENCE ON ANIMATION AND INTERACTIVE ART
5-7. September 2024 | Ars Electronica Center, Sky Loft
Die 12. Ausgabe von Expanded konzentriert sich auf akademische Kunstbeiträge im Bereich der erweiterten Animation und interaktiven Kunst, die audiovisuelle Ausdrucksformen an der Schnittstelle von Kunst und Technologie erforschen. Das Programm umfasst akademische und künstlerische Präsentationen sowie Panels mit spannenden Gästen wie der Animationsfilmemacherin Irina Rubina (RU/DE), dem Indie-Game-Studio Slow Bros und Paul Clarke (GB) vom Kollektiv „uninvited guests“.
Die beim Prix Ars Electronica 2024 ausgezeichneten Künstler*innen Paul Trillo (US), Rachel Maclean (GB) und Nicolas Gourault (FR) geben Einblicke in ihre aktuellen Arbeiten. Im Panel „Kunst & Industrie“ spricht Jan Pinkava (CZ/DE) über die Zukunft des interaktiven Geschichtenerzählens und Bonnie Mitchell (US) über den „Time Tunnel – 50 Jahre SIGGRAPH HISTORY“.
IV Specials
Ars Electronica Animation Festival 2024
4.-8. September 2024 | JKU MED Campus, JKU medSPACE
Das Ars Electronica Animation Festival präsentiert herausragender Animationen, die 2024 in der Kategorie New Animation Art des Prix Ars Electronica eingereicht wurden und von der renommierten Jury des Wettbewerbs ausgewählt wurden. Inhaltlich geht es um die Klimakrise, Datenüberwachung, die unsichtbare menschliche Arbeit, die in das Training von KI-Systemen einfließt, den Verlust der Glaubwürdigkeit von Bildern und die Kommerzialisierung der transnationalen Bildung.
Zu sehen sind die Animationen Smoke and Mirrors von Beatie Wolfe, Gewinnerin der Goldenen Nica 2024, Stained von Jeremy Kamal (US), I’m Feeling Lucky von Timothy Thomasson (CA), Unknown Label von Nicolas Gourault (FR), Thank you for your Souvenir, UK! von Oushi Lin (CN), Fckai? (Famous) von Jordan Clarke (CA), Random Acts of Flyness von Kordae Henry (US) sowie DUCK von Rachel Maclean (GB).
Programm im Deep Space 8K
4.-8. September 2024 | Ars Electronica Center, Deep Space 8K
Der Deep Space 8K im Ars Electronica Center wird in der Festivalwoche zum Schauplatz einer faszinierenden Fülle an Präsentationen, Performances, Live-Musik und interaktiven Programmen. So lädt zum Beispiel WHAT IS REMAINING – eine Kooperation von TANZ LINZ und Kunstuniversität Linz – zum Tanzabend in drei Akten, an dem zeitgenössischer Tanz und interaktive digitale Kunst zu einer gemeinsamen Choreografie finden. Calling for Help: Can ET Save Us? vonDan Tell (US) ermöglicht eine virtuelle Reise in den Weltraum und fordert Besucher*innen auf, über die Geschichte der Menschheit aus ganz neuer Perspektive nachzudenken. Kinder und Jugendliche sammeln bei Peter, Paula & Panini Einblicke in die Entstehung eines neuen Kinderstücks zu den Auswirkungen des Klimawandels – basierend auf der Idee einer Volksschülerin, bebildert mit Kinderzeichnungen und moderner KI-Bildgestaltung. Das Programm im Deep Space 8K wechselt täglich.
Cultural Heritage im Deep Space 8K
4.-8. September 2024 | Ars Electronica Center, Deep Space 8K
Seit Jahren ist Cultural Heritage fester Bestandteil des Programms und Publikumsmagnet jeder Ars Electronica: Ob Gigapixelbilder oder immersive dreidimensionale Modelle, im Deep Space 8K werden Kunst- und Kulturschätze von Weltrang zum einmaligen Erlebnis. 2024 präsentiert das Pariser Startup Iconem ein 3D-Modell der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris, während das Museo Nacional Thyssen-Bornemisza Madrid ein Gigapixelbild von Vittore Carpaccios Junger Ritter in einer Landschaft nach Linz bringt. Gemeinsam mit der Kaiserschild-Stiftung, der Alten Galerie in Schloss Eggenberg in Graz und weiteren Museen werden Werke des niederländischen Meisters und berühmten Stillleben-Malers Pieter Claesz gezeigt. Die Expert*innen des Ars Electronica Futurelab tragen mit einer 3D-Punktwolke des Linzer Mariendoms und Gigapixelbildern seiner Fenster zum diesjährigen Cultural-Heritage-Schwerpunkt bei.
Ars Electronica Solutions@Festival: Towards Hope – Transforming Perspectives
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor; Ars Electronica Center, Deep Space 8K
Ars Electronica Solutions ist Bindeglied und Vermittler zwischen Unternehmen, Kulturbetrieben, wissenschaftlichen Organisationen und der breiten Öffentlichkeit. Was das bedeutet, zeigt das Team mit konkreten Installationen und Prototypen: Die 3D-Applikation Deep Sea etwa bringt Teile der für den Gasometer Oberhausen gestalteten Ausstellung „Planet Ozean“ in den Deep Space 8K nach Linz und entführt in die faszinierende Welt des Ozeans.
Deep Space Community wiederum zeigt, wie Ars Electronica Solutions mit Partner*innen und Aufraggeber*innen rund um die Welt zusammenarbeitet, dabei 8K-Projektionen und Laser-Tracking einsetzt und anhand unterschiedlicher Medienformate interaktives Storytelling entwickelt, um beeindruckende immersive Erlebnisse zu schaffen. Talks und Performances, die sowohl in der POSTCITY als auch im Deep Space 8K stattfinden, runden das Angebot ab.
Open Futurelab
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor
Eine Citizen Science Initiative zur Revitalisierung ländlicher Gebiete, der Einsatz von KI zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, die Verbindung unterschiedlicher Realitäten und neue Formen des Miteinanders, das Engagement für die Demokratie, die Neuinterpretation postglazialer Regionen – die Künstler*innen, Forscher*innen und Entwickler*innen des Ars Electronica Futurelab arbeiten an einer ganzen Reihe von Zukunftsfragen. Im Rahmen des Open Futurelab präsentieren sie interaktive Stationen, künstlerische Installationen und Prototypen – und geben Einblick in ihre Projekte. Besondere Relevanz haben 2024 die Säulen der Demokratie, eine interaktive Installation, die anlässlich der Wahl zum österreichischen Nationalrat am 29. September im Auftrag des Österreichischen Parlaments entwickelt wurde. Als Teil einer großangelegten Kampagne, die Menschen motivieren soll von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, kann jede/r ein eigenes Shadowgram – ein Schattenbild – gestalten und sich dabei zu demokratischen Grundwerten wie Solidarität, Wahlfreiheit, Kompromiss, Vielfalt, Entscheidungsfindung, Mitgestaltung, Toleranz und Solidarität bekennen. Erstmals präsentiert wird das interaktive Projekt im Rahmen des Festivals in Linz, wo alle Schattenbilder in den Deep Space 8K des Ars Electronica Center übertragen werden. Ab 14. September macht man dann in Wien, direkt vor dem Parlament, Station: In einem eigens errichteten Container können Bürger*innen ihre Shadowgrams gestalten, die jeden Abend auf die Säulen des Parlamentsgebäudes projiziert werden.
Art Thinking Lounge
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor
Die „Art Thinking Lounge“ versteht sich als eine „Plattform für Transformation durch Kunst“. Sie schafft einen Raum, in dem Unternehmer*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Bürger*innen und Politiker*innen Zukunftsfragen diskutieren, Lösungen vorschlagen und Visionen präsentieren können. Die Kunst eröffnet hier neue Perspektiven und wird zum Katalysator für gesellschaftliche Weiterentwicklung.
Die „Art Thinking Lounge“ ist in drei Bereiche unterteilt: „Art Thinking ABC“ ist eine spielerische Ausstellung rund um „Art Thinking“, „Art Thinking Inspiration“ präsentiert Projekte, die „Art Thinking“ in der Gesellschaft praktisch umsetzen und „Art Thinking Prototype“ rückt Zukunftsvisionen von Unternehmen in den Mittelpunkt. Die „Art Thinking Lounge“ ist die jüngste Weiterentwicklung einer 2014 von Ars Electronica und Hakuhodo, einem führenden Unternehmen für Kommunikationsdesign und Marketinglösungen in Japan, ins Leben gerufenen Initiative, um künstlerisches Denken für japanische Unternehmen zu erschließen und einen kritischen Dialog über die Herausforderungen der Zukunft anzustoßen.
Young Artist Space
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor
Der Young Artist Space ist ein Open Space und Art Hub für junge Kunst- und Kulturschaffende, die sich hier kennenlernen und vernetzen, experimentieren oder einfach nur chillen können. Als Pop-up-Atelier bietet der Young Artist Space – organisiert von Otelo eGen (AT) – zudem Raum für kreativen Ausdruck. Open Gallery und Open Stage wiederum eröffnen die Chance eigene Werke zu präsentieren und Feedback zu bekommen. In Zusammenarbeit mit dem Team der Ars Electronica und der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 werden auch internationale Künstler*innen eingeladen, ihre Werke, Erfahrungen, Herausforderungen, Visionen und Beiträge für die Zukunftsgestaltung mit den jungen Künstler*innen zu teilen.
create your world
4.-8. September 2024 | POSTCITY, First Floor
Als ein „Festival im Festival“ lädt „create your world“ junge und junggebliebene Menschen zum gemeinsamen Experimentieren ein. In zahlreichen Open Labs können neue Technologien, schräge Ideen und ungewöhnliche Lebensentwürfe studiert, ausprobiert, weiterentwickelt und diskutiert werden. Wieviel Zeit man einem Projekt, einer Station widmen möchte, entscheidet jede/r selbst: Ob fünf Minuten oder einen ganzen Tag – zu erleben und zu entdecken gibt es hier immer und überall etwas.
Was Teenager bewegt, wird im PodcastLab hörbar, wo Jugendliche gemeinsam mit FM4 selbst Podcasts zu Themen gestalten, die sie betreffen und umtreiben. Am Powerplayground geht es um die Energiewende und Klimaschutz: Besucher*innen tauchen mit Virtual-Reality-Inhalten spielerisch in das Thema Energieversorgung ein. Alle, die lieber sofort ins Tun kommen wollen, schließen sich dem Kreativlabor Tinkertank beim Bau einer Kettenreaktionsmaschine an. Aus Elektroschrott, altem Spielzeug und Alltagsgegenständen entsteht eine interaktive Kunstinstallation – die am Sonntag, 8. September um 11:00, in Gang gesetzt wird.
Alle Angebote von create your world können kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden!
WE GUIDE YOU
4.-8. September 2024 | selected venues of the Festival
Eine Ars Electronica eröffnet einen ganzen Kosmos voller Ideen und Visionen, Projekte und Prototypen. Überall gibt es Dinge zu entdecken und Neues auszuprobieren. Allen, die in dieser Fülle etwas Orientierung brauchen, denen sei WE GUIDE YOU ans Herz gelegt. Vom geführten Besuch der Themenausstellung im Bunker der POSTCITY bis zu Rundgängen durch die Prix Ars Electronica Schau im Lentos Kunstmuseum Linz oder die Campus-Ausstellung an der Kunstuniversität – 21 verschiedene Führungsangebote mit insgesamt mehr als 80 Terminen werden angeboten und eröffnen thematisch ausgerichtete und/oder für unterschiedliche Besucher*innengruppen konzipierte Touren durch das Festival.
STATEMENT
„Die Ars Electronica 2024 will mit Hoffnung inspirieren – nicht durch einfache Lösungen oder leere Durchhalteparolen, sondern durch einen klaren Blick auf die Herausforderungen, die vor uns liegen, und das Vertrauen in unsere Fähigkeit, notwendige Veränderungen zu gestalten. Mehr denn je präsentiert sich das Festival als lebendige Plattform für Menschen, Initiativen, Unternehmen und Institutionen, die mit Kreativität, Kompetenz und Entschlossenheit daran arbeiten, positive Zukunftsvisionen Realität werden zu lassen.“
Doris Lang-Mayerhofer, Kulturstadträtin und Beiratsvorsitzende von Ars Electronica
The Brainless Dancer / Passion Asasu (TH)
Photo: Peechana Chayochaichana
Washed Out “The Hardest Part” / Paul Trillo (US)
Photo: Paul Trillo
#ALPHALOOP / Adelin Schweitzer (FR)
Photo: deletere
Notre-Dame Immersive / Ars Electronica (AT), Iconem (FR), Histovery (FR)
Credit: Notre Dame 3D data from Andrew Tallon,
Yann Arthus Bertrand and TSVP
Photo in Deep Space 8K: Ars Electronica / Raphael Schaumburg-Lippe