Im Zeitalter der Pandemie sind unsere ehemals normalen Erfahrungen menschlicher Berührung und intimer Nähe durch den Bildschirm eher vermittelt als direkt spürbar geworden. Wir können nicht mehr Live-Musik hören und die Klangschwingungen spüren, die Textur eines Gemäldes aus nächster Nähe betrachten, in das Geschehen eines Live-Theaters eintauchen oder uns an einer Debatte beteiligen: Diese Ereignisse sind jetzt durch den flachen, rechteckigen Bildschirm begrenzt und durch die Größe der Pixel in der Auflösung unseres Bildschirms eingeschränkt.
Wie kann uns unter diesen Bedingungen die Animation in Kombination mit Musik oder Audiokunst wieder mit den über die Sinne aufgenommenen Körperempfindungen in Kontakt bringen?
Das diesjährige Symposium Expanded Animation, das in Form einer Reihe von Online-Veranstaltungen stattfindet, setzt den Dialog über die Beziehungen zwischen den Sinnen, insbesondere den auditiven und visuellen, fort. Welches sind die Regeln, Prinzipien und Prozesse, die die Wechselbeziehungen zwischen Ton und Animation bestimmen? Wie können diese verkörperten Empfindungen in unserem Zeitalter der virtuellen Kommunikation, die durch COVID-19 intensiviert wird, erforscht, ausgepackt und neu zusammengesetzt werden?