habitat

Pig Simulator
Stephan Isermann (DE)
Der Pig Simulator findet in der virtuellen Realität statt, aber auch im realen Raum. Ziel ist es, dem Schlachten in der virtuellen Realität zu entkommen – wie im realen Leben des Schweins ist diese Idee jedoch vergeblich. Die BetrachterInnen leben und sterben wie Schweine. Durch virtuelle Realität erleben sie den Lebensraum des Tieres so nah wie möglich. Es ist ein künstlicher und zugleich grausamer Lebensraum, der von uns Menschen selbst für den Massenkonsum von Fleisch gestaltet wurde. Der Pig Simulator soll die üblichen Erwartungen an das Gaming enttäuschen und die dunkle Ironie bekämpfen, die in der Ungleichheit der Lebensformen auf dem gemeinsamen Lebensraum Erde liegt.

close encounter
Jan Georg Glöckner (DE)
Living sculpture (2019) Die Arbeit zeigt einen Pilz, der in einem 90-Liter-Bioreaktor lebt. Dort wird der Pilz durch ein künstliches Lebenserhaltungssystem mit Wasser, Zucker und Sauerstoff versorgt. Der Pilz passt sich diesem System an und verwandelt seinen Körper in runde Pellets, die in die Flüssigkeit getaucht werden. Die körperliche Präsenz des Pilzes im Bioreaktor bietet dem Menschen die Möglichkeit, so genannte „natürliche“ und künstliche Lebensräume zu beobachten und zu reflektieren.

Humus, Humanity & Humility
Julian Chollet (DE)
Humus ist wichtiger als Kunst, Geld oder Erfolg. Humanität ist auf intakte Ökosysteme und fruchtbare Böden angewiesen. Humilität und Verantwortung werden unserer Spezies helfen, zu überleben.

Shared Habitats
Die Ausstellung Shared Habitats thematisiert den Einfluss von Technologie auf soziokulturelle Prozesse anhand von 14 Arbeiten digitaler, biologischer und interaktiver Natur. Im Fokus der Ausstellung stehen die Verortung von Organismen in ihrer Umwelt, die Auswirkungen des Menschen auf deren Lebensräume und der künstlerische Umgang mit neuen Biomaterialen und -technologien.Viele der gezeigten Kunstwerke basieren auf wissenschaftlichen Experimenten, die in einem kulturellen Kontext analysiert werden.

Species Reclamation Via a Non-linear Genetic Timeline: An Attempted Hymenochirus curtipes Model Induced by Controlled Breeding
Brandon Ballengèe (US)
In diesem Projekt wurden Frösche aus der Familie der Hymenochiren im Kongo selektiv gezüchtet. Dort ist die Biodiversität durch Waldrodung und eine erhöhte Nachfrage nach Holz bedroht. Auch die politischen Turbulenzen im Kongo haben die biologischen Studien und Erhaltungsmaßnahmen begrenzt. In ihrem natürlichen Lebensraum können wilde Hymenochirus-Populationen derzeit im Rückgang oder bereits ausgestorben sein.