Digitale Daten gelten oft als immateriell und harmlos, losgelöst von der physischen Welt. Tatsächlich benötigen sie jedoch gigantische Infrastrukturen, die enorme Mengen Energie, Wasser und Rohstoffe verbrauchen und dabei Wärme sowie Kohlendioxid freisetzen. Computational Compost nimmt diese verborgenen Auswirkungen zum Anlass, um zu erforschen, wie der Energiebedarf digitaler Systeme so umgeleitet werden kann, dass er ökologische Prozesse fördert, statt ihnen zu schaden.
Das Projekt präsentiert einen Prototypen, der die Abwärme intensiver Rechenprozesse – bei denen der Ursprung des Universums simuliert wird – nutzt, um eine Wurmkompostieranlage zu betreiben. In diesem System verwandeln lebende Würmer und Mikroorganismen mithilfe der entstehenden Wärme organisches Material in fruchtbaren Boden. Neben dem funktionierenden Prototypen erwarten die Besucher*innen drei poetische Filme. Gemeinsam regen sie dazu an, sich neue Zukünfte des Digitalen vorzustellen: solche, in denen technologische Systeme nicht mehr Ressourcen verbrauchen, sondern dazu beitragen, sie zu erneuern.