Der Titel Emotional.exe evoziert die Vorstellung von Emotionen als Systemprozess – ein Programm, das im Hintergrund läuft und oft solange unbemerkt bleibt, bis es sich manifestiert. Ein Großteil unserer inneren Welten wird zunehmend durch Bildschirme, Algorithmen und Interfaces gefiltert, sodass unsere Emotionen mit der kalten Präzision von Code kollidieren. Von dieser Arbeitshypothese ausgehend hinterfragt das Projekt die Rolle der Technologie bei der Visualisierung und Aufrechterhaltung von Emotionen und bietet gleichzeitig auch einen Raum, in dem diese Gefühle auf individueller wie kollektiver bzw. gesellschaftlicher Ebene externalisiert und verarbeitet werden können.
Panik, eine der sichtbarsten und tiefgreifendsten emotionalen Reaktionen, wird hier nicht nur als menschliche Erfahrung verstanden, sondern als eine Störung in unserem digitalen Rhythmus – besonders dann, wenn Emotionen das System überlasten. Die gezeigten Installationen nähern sich diesem Thema durch interaktive, animierte Visualisierungen, generative Klanglandschaften und die Einbindung von Echtzeitdaten mittels KI. Die Arten der Interaktion – haptisch, verbal und durch Gesten – stehen dabei im Zentrum des Erlebens, wie Emotionen sich manifestieren, verzerren und replizieren.
Die Ausstellung simuliert die chaotische und überwältigende Erfahrung von Panik als „ausführbaren“ Prozess und verwischt dabei die zunehmend feinen Grenzen zwischen menschlichen Emotionen und digitalen Systemen.