In Kooperation mit dem Ars Electronica Festival 2025 zeigt Bildraum 07 den aktuellen Videoessay Above All sowie eine ortsspezifische Installation der Künstlerin Enar de Dios Rodríguez. Die Preisträgerin des Marianne.von.Willemer – Preis für digitale Medien 2024, der von der Stadt Linz für innovative Werke vergeben wird, die digitale Medien kreativ sowohl als Werkzeug als auch als Ausdrucksmedium nutzen, verbindet visuelle, materielle und narrative Ebenen zu dichten, atmosphärischen Environments. Darin macht sie bestehende Machtgefüge sichtbar – und stellt sie zugleich kritisch in Frage.
Bereits in ihren früheren Arbeiten Ecotone und Liquid Ground thematisierte de Dios Rodríguez die Segregation von Land im Kontext der Inbesitznahme der letzten natürlichen Ressourcen auf der Erde und unter Wasser. In Above All ( 2025) wendet sie sich der vertikalen Dimension zu: Der Luftraum – einst als entgrenzt und unberührt imaginiert – zeigt sich heute durchdrungen von toxischen Emissionen, Überwachungstechnologien und militärischer Präsenz. Im Bildraum 07 beschreibt Enar de Dios Rodríguez den Himmel als einen Ort lebenserhaltender Systeme, in dem jedoch ungleiche Machtverhältnisse fortbestehen und der zugleich als Kulisse für neokoloniale Träume von Aneignung und Ausbeutung fungiert.
Die Installation greift die vertikale Perspektive auf, um sie dann visuell zu unterlaufen. Darstellungen von Lufträumen bedecken in einer dichten Formation den Boden des Bildraum 07 – nicht als kartografische Anordnung, sondern als homogene Fläche. Wer den Raum betritt, greift unweigerlich in ihn ein: Die Bilder verschieben sich, knittern, reißen und offenbaren eine ebenso fragile wie unausweichliche Präsenz. Durch das Zusammenspiel von Video, Installation und Interaktion entstehen komplexe visuelle und konzeptionelle Ebenen, in denen sich geopolitische Spannungen, historische Kontinuitäten und kollektive Handlungen überlagern.