In einer Zeit, in der wir oft nach Lösungen in fernen Welten suchen, zeigt MycoGravity, was wir hier und jetzt tun können – und wirft die Frage auf, und was wir bereit sind aufzugeben. In einem speziell gebauten Bioreaktor, der an einem KUKA-Roboterarm montiert ist, wachsen rosa Austernpilze unter simulierten und teilweise veränderten Gravitationsbedingungen. Mit der Zeit entstehen skulpturartige Pilze, die sich ohne feste Ausrichtung ihrer Umgebung anpassen und so auf ungewohnte Bedingungen reagieren. Sensoren und Kameras überwachen die Umweltbedingungen und das Pilzwachstum im Bioreaktor, und Besucher*innen können die Veränderung online in Echtzeit verfolgen. Die Arbeit erinnert uns daran, dass Anpassung in fremden Welten möglich ist – doch die Balance in unserer eigenen Welt zu bewahren, bleibt wahrscheinlich die größere Herausforderung und unsere wichtigste Aufgabe.

MycoGravity / Amir Bastan, Noor Stenfert Kroese, Johannes Braumann - Photo: Amir Bastan
Exhibit
MycoGravity
Amir Bastan (IR), Noor Stenfert Kroese (NL), Johannes Braumann (AT)
Ticket //
POSTCITY Ticket, ONE DAY PASS, FESTIVALPASS, FESTIVALPASS+
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Photo: Nick Helderman
Noor Stenfert Kroese
Noor Stenfert Kroese ist Künstlerin und Forscherin mit einem Hintergrund in Performancekunst, Szenografie und Mykologie. In ihrer Arbeit untersucht sie biomediierte Interaktionen zwischen Menschen, lebenden Organismen und Robotik mittels Medienkunst. Im Rahmen ihrer Promotion am Creative Robotics Lab beschäftigt sie sich mit Data Storytelling lebender Organismen, pilzbasiertem Biocomputing und Rahmenbedingungen für (nicht-)menschliche Interaktion. Noor lehrt an der Universität für angewandte Kunst Wien sowie an der Kunstuniversität Linz.
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Photo: Amir Bastan
Amir Bastan
Amir Bastan ist Künstler und Forscher mit einem Hintergrund in Bildender Kunst, Philosophie und Interaktionsdesign. Derzeit ist er Doktorand bei Creative Robotics und lehrt an der Kunstuniversität Linz. In seiner Arbeit erforscht er menschliches Bewusstsein, KI und Robotik im Kontext von Medienkunst und Interaktions-Frameworks. Seine Forschung The Human Robot Transference verknüpft Psychoanalyse mit Mensch-Roboter-Interaktion. Er entwickelte Bunraku, eine Software zur Echtzeitsteuerung und Simulation von Robotern.
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Photo: Johannes Braumann
Johannes Braumann
Johannes Braumann ist Professor für Creative Robotics an der Kunstuniversität Linz und leitet ein interdisziplinäres Forschungsteam, das Roboter als Schnittstelle zwischen der digitalen und der physischen Welt erforscht. Als Mitbegründer der Association for Robots in Architecture ist Johannes sowohl mit der Robotik- als auch mit der Design-Community eng verbunden. Er ist der Hauptentwickler des Robotersimulations- und Programmiertools KUKA|prc, das heute weltweit von Universitäten und Unternehmen für hochentwickelte robotergestützte Fertigung eingesetzt wird.
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Creative Robotics
Creative Robotics ist eine Forschungseinheit an der Kunstuniversität Linz, die mit dem Ziel gegründet wurde, Robotik als Schnittstelle zwischen der digitalen und der physischen Welt zu erforschen.