Die Art, wie Kontrolle ausgeübt wird, hat spürbare Folgen für die Zukunft der Artenvielfalt und nachhaltiger Ernährungssysteme. Versteckte Macht- und Profitinteressen können den Ausbau dieser Systeme einschränken. Ritual Device for Fungal Humus schlägt eine andere Logik vor: Hier geht es um Geben und Nehmen, um Fürsorge und ein gemeinsames Ökosystem.
Gezeigt wird eine gartenähnliche Vorrichtung, in der saprophytische Pilze (Pilze, die abgestorbenes Material wie Laub, Holz oder Pflanzenreste zersetzen) gezüchtet und hörbar gemacht werden. Diese Pilze sind wichtige Indikatoren für Artenvielfalt, weil sie zeigen, wie Lebewesen zusammenarbeiten, damit der Boden gesund bleibt. Während die Pilze wachsen, werden ihre Entwicklungen in Klänge übersetzt. Besucher*innen können den Klang beeinflussen, indem sie einfach anwesend sind oder den Boden berühren – ihre Handlungen werden live in die Musik integriert. Durch die Verbindung von Kultivierung, Klang und menschlicher Beteiligung entsteht ein Raum für Zusammenarbeit statt reiner Kontrolle. So werden wir eingeladen, den Boden zu sehen und zu hören – und ihn als Erweiterung unseres Körpers und Teil eines größeren Systems wahrzunehmen.

Ritual Device for Fungal Humus / Santiago Morilla - Photo: Santiago Morilla
Exhibit
Ritual Device for Fungal Humus
Everyone should be a musician, a dancer, and a fungus farmer (at the same time)
Santiago Morilla (ES)
Ticket //
POSTCITY Ticket, ONE DAY PASS, FESTIVALPASS, FESTIVALPASS+
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Photo: Mercedes Fadrique
Santiago Morilla
Santiago Morilla ist ein multidisziplinärer Künstler und mit einem PhD im Bereich zeitgenössische Kunst (ausgezeichnet mit dem Ehrenpreis 2021 der Universidad Complutense de Madrid – UCM). Er spezialisierte sich auf New Media Art am MEDIA Lab der University of Art and Design Helsinki und lehrt in Bachelor- und Masterstudiengängen an der UCM. Seine kunstbasierte Forschung entfaltet sich im Zusammenspiel von zeitgenössischer Kunst + (Post-)Natur + situierten Technologien – mit besonderem Interesse an Kommunikation zwischen verschiedenen Spezies und Datenvisualisierung.
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Quo Artis
Quo Artis ist eine internationale gemeinnützige Organisation mit Sitz in Barcelona, gegründet im Jahr 2015, die sich der Förderung von Verbindungen zwischen Kunst, Wissenschaft, Technologie und Ökologie widmet. Sie fungiert als Bindeglied zwischen Fachleuten aus diesen Bereichen und kuratiert, koordiniert und begleitet Forschungsreisen, Symposien, Ausstellungen und Bildungsworkshops. Darüber hinaus betreut die Stiftung die Entwicklung von Auftragsprojekten und betreibt Forschung an der Schnittstelle von Kunst und dem Verlust von Artenvielfalt.
Credits
Concept and Art Direction: Santiago Morilla. | Created within the residency program of the Tilling Roots and Seeds project, developed in collaboration with Ferrer Sustainability, Tectum Garden, Món Sant Benet – Fundació Catalunya La Pedrera, and Fundación Contorno Urbano. | With the support of Quo Artis Foundation, the Dept. of Culture of the Government of Catalonia, and the Barcelona City Council. | Physical Computing, Interactive Design and Software Development: Joaku de Sotavento & Fernando Fernández. | Music, Field Recordings and Soundscape Design: Santiago Morilla and Joaku de Sotavento (with the special vocal collaboration of Coco Moya). | Hardware Design and Construction: Santiago Morilla, Olly Needham and Nicholas Burridge. | Fungi Suppliers (collaborators): Fungi Natur (Santolaya de Cabranes). Academic support: Research group arte-conocimiento.com, Universidad Complutense de Madrid.
This project has been developed and is presented in the context of Tilling Roots&Seeds. Tilling Roots&Seeds is co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union.