Systems of Unrest untersucht, wie Körper innerhalb instabiler technologischer Systeme Handlungsfähigkeit bewahren können. In fünf interaktiven Installationen, die Themen und Technologien wie Motion Capture, Virtual Reality, kinetische Skulpturen, KI-basierte Überwachung und spekulative Schnittstellen behandeln, analysieren Künstler*innen der Estnischen Kunstakademie und der Aalto-Universität die Balance zwischen Kontrolle und Systemversagen.
An einer Grenzkontrollstelle wird die digitale Präsenz der Besucher*innen bewertet. Die Ausstellung umfasst vielfältige Arbeiten, darunter eine Marionette in endlosem Sinkflug, eine VR-Anwendung, die kooperative Interaktion fordert, eine kinetische Skulptur basierend auf Bewegungsdaten sowie eine farbintensive, abstrakte Landschaft, in der Verlangen und Chaos verschmelzen. In allen Arbeiten fungiert Technologie nicht nur als Werkzeug, sondern als komplexe Kraft, deren Einfluss ausgehandelt werden muss.
Vor dem Hintergrund von Gaming-Kultur, algorithmischer Entscheidungslogik, digitaler Überwachung und folkloristischen Erzählungen adressieren die Projekte grundlegende Fragen zu Identität, Autorität und körperlicher Autonomie. Das Projekt fordert das Publikum dazu auf, sich in diesen Systemen zu orientieren, die sowohl Anziehung als auch Ablehnung oder Irritation hervorrufen können, und hinterfragt, ob allein die Anwesenheit als Akt des Widerstands verstanden werden kann.