What does a bacterial civilization leave behind?

What does a bacterial civilization leave behind? / Yitong Tseo - Photo: Yitong Tseo

What does a bacterial civilization leave behind?

Porträts mikrobieller Archäologie

Yitong Tseo (US)

What does a bacterial civilization leave behind? ist ein Experiment in mikrobieller Archäologie. Eine Bakterienkolonie wurde über sechs Jahre in Isolation gezüchtet – über 8 000 Generationen, ein evolutionärer Bogen vergleichbar mit der Geschichte des Homo sapiens. Welche Zivilisationen sind in diesem Reagenzglas entstanden und untergegangen?

Das Werk entschlüsselt diese gelebte Geschichte durch das menschliche Gesicht, unser empathischstes Medium. Ein Künstler*in-Porträt wird synchron zur evolutionären Entwicklung des bakteriellen Genoms verändert, das im Laufe der sechs Jahre in regelmäßigen Abständen sequenziert wurde. Jede Maske wird zu einem evolutionären Relikt aus bakteriellem Biofilm, der durch im Ars Electronica Futurelab entwickelte Bioreaktoren erhalten wird.
Während des Festival kann das Publikum dem Wachstum dieser uralten und doch modernen Fossilien beiwohnen – eine persönliche Begegnung mit einer evolutionären Reise, die tiefer und existenzieller ist als unsere eigene.

  • Photo: Thanh Nha Nguyen

    Yitong Tseo

    Yitong Tseo ist Wissenschaftler*in und Bio-Künstler*in am MIT und erforscht die Grenzen von materieller, künstlicher und biologischer Intelligenz. Wenn moderne Wissenschaft noch keine Sprache für bestimmte Fragen hat, wird die Kunst zu Tseos Labor. Disziplinübergreifend zielt Tseos Arbeit darauf ab, Gaias verstreute Enklaven zu verbinden – um Gaia näher zu sich selbst zu bringen. Im Sommer 2025 stößt they als Gastwissenschaftler*in zum visionären Team des Ars Electronica Futurelab, um gemeinsam neue Formen der Erkenntnis zu entwickeln.

Credits

The artist extends heartfelt thanks to the Council for the Arts at MIT, MIT MISTI Austria, and the Priscilla King Gray Public Service Center for their generous support of this project. Continued gratitude goes to Professor Ian Hunter, the BioInstrumentation Laboratory, and the MIT Computational and Systems Biology PhD Program for their unwavering guidance and encouragement.