750 Künstler*innen aus 34 Ländern an dualer Ars Electronica beteiligt

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(Linz, 13.9.2021) „Es war fantastisch, hier in Linz wieder einmal Künstler*innen, Forscher*innen, Designer*innen und Aktivist*innen aus aller Welt zu treffen, ihre Begeisterung und ihren Optimismus zu spüren“, blickt Gerfried Stocker, Künstlerischer Geschäftsführer von Ars Electronica, auf die vergangenen fünf Tage zurück. „Ob Mitwirkende oder Besucher*innen – ich glaube, es hat allen sehr große Freude bereitet, einander wiederzusehen, sich auszutauschen und gemeinsam nach vorn zu blicken.“ „Wer am Wochenende durch ‚Kepler’s Gardens‘ geschlendert ist, sich die Ausstellungen und Präsentationen angesehen und mit den vielen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen unterhalten hat, ist ohne Zweifel sehr inspiriert nach Hause gegangen“, schwärmt auch Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, von der einmaligen Atmosphäre am Campus. Das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft – es war trotz Pandemie einmal mehr Forum für intensive Debatten, Bühne für große Auftritte, Werkstätte für kunstvolle Basteleien und Spielwiese für viele leuchtende Kinderaugen.

Stichwort Corona – die Ausrichtung dieser Ars Electronica stellte für alle Beteiligten erneut eine riesige Herausforderung dar. „Es ist nach wie vor unglaublich schwierig, Künstler*innen aus anderen Teilen der Welt nach Linz zu holen“, so Gerfried Stocker. „Überall gelten andere, teils sehr strenge Bestimmungen, die sich zudem ständig ändern – es waren Künstler*innen hier bei uns, die nach ihrer Heimreise nun bis zu drei Wochen in Quarantäne müssen, bevor sie ihre Familien und Freunde wieder treffen dürfen.“ Umso erfreulicher daher, dass dennoch 668 Künstler*innen der Einladung nach Linz gefolgt sind und hier vor Ort ihre Installationen, Projekte und Performances präsentierten.

206 Medienvertreter*innen aus 21 Ländern hatten sich im Vorfeld akkreditiert, darunter Journalist*innen, die etwa für Arte, Süddeutsche Zeitung, Central News Agency Taiwan, The Economist, Leonardo, Bayerischer Rundfunk, Schweizer Radio und Fernsehen, RTV Slovenija, Agencia EFE, Heise Verlag, Nikkei oder SWR2 tätig sind.

Linz feierte die Liaison von Kunst und Wissenschaft
„Im August waren 14.208 Besucher*innen im Ars Electronica Center – so viel wie in keinem anderen August seit dem Kulturhauptstadtjahr“, sagt Gerfried Stocker. „Wir haben deshalb im Vorfeld natürlich gehofft, dass auch das Festival auf großes Interesse stoßen wird.“ Sonntagabend zählte dieses Festival dann mehr als 30.000 Besuche – und übertraf damit die Erwartungen. Sowohl die von Mittwoch bis Sonntag zugänglichen Locations in der Innenstadt (insgesamt 11.000 Besuche) als auch die von Donnerstag bis Sonntag geöffneten „Kepler’s Gardens“ auf dem Campus der JKU waren sehr gut besucht. „Trotz dieser sehr erfreulichen Zahlen möchte ich aber festhalten, dass gerade die Pandemie sichtbar gemacht hat, dass es in Sachen Kunst und Kultur nicht in erster Linie um Zahlenspiele und Besuchsstatistiken gehen darf“, sagt Gerfried Stocker. „Angesichts der massiven Spaltung unserer Gesellschaft und der unsäglichen Rolle, die die Algorithmen unserer digitalen Welt dabei spielen, wird deutlich, wie wichtig die Förderung künstlerischer Reflexion ist. Wir müssen einen breiten gesellschaftlichen Dialog aufrechterhalten und immer wieder anstoßen. Der Beitrag, den die Kunst dazu zu leisten imstande ist, kann gar nicht überschätzt werden.“

186 Partner*innen bespielen 86 Festival-Gardens auf allen Kontinenten
86 Festival-Gardens wurden im Rahmen der Ars Electronica 2021 angelegt – alle Kontinente waren vertreten. Insgesamt 186 Partner*innen aus 47 Ländern haben dazu beigetragen, dass in diesen vielen Gärten Ausstellungen, Konferenzen, Konzerte, Performances und Führungen angeboten werden konnten. „In Zeiten wie diesen ist es einfach ein großartiges Statement, wenn sich so viele Künstler*innen und Institutionen rund um die Welt zusammentun und vor Ort wie online versuchen, die Menschen zum Nachdenken anzuregen und in einen Dialog rund um unsere Zukunft zu verstricken“, bedankt sich Gerfried Stocker bei allen, die bei dieser Ars Electronica mit dabei waren.

Spannender Feldversuch in Sachen Online-Festival
Zum ersten Mal präsentierte sich diese Ars Electronica auch als eigenständiges Online-Festival. Nach dem Experiment des Vorjahres wurde also auch diesmal wieder viel Neues ausprobiert. Schon im Vorfeld gab es eine 11-teilige „Home Delivery“-Reihe, die Einblicke in Thema, Struktur und Programm des Festivals eröffnete, begleitet von zahlreichen Blogartikeln, die Künstler*innen und ihre Projekte vorstellten. Während des Festivals wurde dann erstmals die Eventplattform Swapcard genutzt, auf der 466 einzelne Programmangebote gebündelt wurden. 3948 Beiträge wurden hier in diversen Chats gepostet und 3068 Kontakte ausgetauscht, dazu kamen mehr als 100 geschlossene Meetings auf Zoom. „Eine erste Bewertung dieses Online-Auftritts ergibt zweierlei; die Monetarisierung hat die Reichweite vermindert und den Community-Effekt verstärkt“, so Gerfried Stocker. „Anders gesagt; das 9-Euro-Ticket kauft eine Community, die sich überdurchschnittlich und teils für ganz spezifische Inhalte interessiert und deshalb auch die Möglichkeit der Vernetzung sehr stark nutzt.“ Bei den kostenfrei angebotenen Streams verhielt es sich hingegen genau anders herum; der Highlight- und der Partner-Channel verzeichneten zusammen mehr als 25.000 Zugriffe, Interaktion gab es auf diesen Kanälen aber weit weniger.

Festival University: Kettenreaktion der Veränderung am Freitag, 17.9.2021

Während die Ars Electronica 2021 gestern Abend endete, geht die prototypische „Festival University“ nun erst in die heiße Phase. „Die Studierenden haben im Laufe des Festivals eine ganze Reihe renommierter Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen getroffen und sich mit ihnen ausgetauscht. In den nächsten Tagen werden die einzelnen Gruppen nun an konkreten Projekten arbeiten. Ihre Ergebnisse sollen dann eine ‚Kettenreaktion der Veränderung‘ bilden und am Freitag im Ars Electronica Center vorgestellt werden“, ist Gerfried Stocker schon gespannt, was sich die 100 Teilnehmer*innen aus 41 Ländern einfallen lassen werden.

Und 2022?
Weil nach dem Festival bekanntlich vor dem Festival ist, sei zum Schluss noch angemerkt, dass die nächste Ars Electronica von 7. bis 11. September 2022 stattfinden wird. Wir freuen uns schon!

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Arena / Ugo Dehaes (BE) / Foto: Gregor Tatschl / Printversion

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Big Concert Night / Foto: tom mesic / Printversion

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Festival University / Foto: tom mesic / Printversion

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Morphologies / Maki Namekawa (JP/AT) / Foto: tom mesic / Printversion

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A Father’s Lullaby / Rashin Fahandej (US) / Foto: vog.photo / Printversion

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The Transparency Of Randomness / Vera Tolazzi (AT), Mathias Gartner (AT) / Foto: vog.photo / Printversion