Planai Dachstein

Interaktive Installationen am Dachstein Gletscher

Der fortschreitende Klimawandel setzt den Gletschern am Dachstein sichtbar zu – allein die Hälfte des Hallstätter Gletschers ist im Verlauf der vergangenen 100 Jahre abgeschmolzen. Im neueröffneten Besucher*innenzentrum der Dachstein-Gletscherbahn werden Interessierte auf die Ursachen und dramatischen Auswirkungen der Erderwärmung aufmerksam gemacht. Drei interaktive Stationen von Ars Electronica Solutions machen auf intuitive Weise begreifbar, welch zentrale Bedeutung das Klima für die Natur und damit uns Menschen hat. Nach einem knapp neunmonatigen Umbau der Bergstation nimmt die Dachstein-Gletscherbahn heute, am 24. Mai 2024, ihren Betrieb wieder auf.

image: Isabel Schölmbauer

Klima im Wandel: Global – Regional – Lokal

Einen ersten Blickfang gibt es bereits in der Talstation mit dem „Half Dome“ Globe“: Ars Electronica Solutions präsentiert eine Darstellung der Erdkugel, die mittels atmosphärischer Daten, Informationen über Landflächen und Ozeandaten – bereitgestellt von der ESA – globale Phänomene der Klima- und Erderwärmung veranschaulicht. Der Half Dome Globe verdeutlicht auf globaler Ebene, dass der Klimawandel nicht nur einzelne Regionen betrifft, sondern die gesamte Welt. Es ist wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen und zu erkennen, wie alles miteinander verbunden ist. Durch die Betrachtung einer globalen Perspektive können wir die Auswirkungen des Klimawandels im Gesamten erfassen und ein Verständnis dafür entwickeln, dass wir alle davon betroffen sind.

image: APPtauen, Land OOE

In der Bergstation auf 2.700 Höhenmetern wurden, finanziert vom Land Oberösterreich, zwei Installationen entwickelt: Ein interaktiver Touchscreen visualisiert Daten und Fakten zu klimabedingten Veränderungen der Region Dachstein, die aus der App APPtauen Dachsteingletscher (Land Oberösterreich) stammen – und speziell für die großflächige Darstellung am Touchscreen erweitert wurden. Durch die Darstellung von „APPtauen Dachsteingletscher“ wird der Fokus auf die spezifische Region, den Dachstein, gerichtet. Durch diesen Blickwinkel werden der Klimawandel und seine Folgen greifbar /verständlicher/ nachvollziehbar.   Es verdeutlicht, dass der Klimawandel nicht nur ein abstraktes Konzept ist, sondern auch Auswirkungen hat, dort wo wir uns konkret befinden.


images: Hannah Bachl, Isabel Schölmbauer

Im Gletscherrestaurant kann das Digitale Fernrohr ausprobiert werden: Der Blick in die reale Berglandschaft wird ergänzt von einer digitalen Ebene (Overlay), die sich je nach Bewegung des Fernrohres verändert und Informationen einspielt. Besucher*innen erhalten einen völlig neuen Blick auf die Gipfelkette, die imposante 850 Meter hohe Dachstein-Südwand oder das Abschmelzen des Gletschers am Rosmarie Stollen. Der Blick durch das „Digitale Fernrohr“ auf den Durchstieg am Berg schafft einen unmittelbaren lokalen Bezug. Dadurch wird die Gletscherschmelze hautnah und verständlich erlebbar gemacht durch das drastische Verschwinden des ewigen Eises.

image: Harald Steiner

Als im Jahr 2023 der alpine Schibetrieb am Dachstein Gletscher endgültig eingestellt wurde und in Folge auch die Schlepplifte abgebaut wurden, war dies der Beginn einer Neuausrichtung. Als erster und richtungsweisender Schritt wurde die Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn komplett saniert und modernisiert. Es wurde ein neues Gletscherrestaurant mit einer 1.000 Quadratmeter großen Glasfassade und einer großzügigen Dachterrasse geschaffen, das mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage ausgestattet wurde. Künftige Besucher*innen dürfen sich auf zusätzliche Aussichtsplattformen, Foto-Hotspots und interaktive Installationen von Ars Electronica Solutions freuen.

 

„Ars Electronica Solutions zeigt mit der Installation im neuen Besucherzentrum der Dachstein-Gletscherbahn, was technisch alles möglich ist. In der Talstation ist der Half Dome Globe ein Eyecatcher, in der Bergstation gibt´s gleich zwei Installationen – alle drei geben beeindruckende Einblicke. Sie zeigen nicht nur die Änderungen im Klima, sondern auch, dass Oberösterreich nicht nur ein Land der Arbeit und Wirtschaft, sondern auch ein Land der Technik und Innovation ist.“  Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich

„Mit den beiden Installationen machen wir auf die größte Herausforderung in der Menschheitsgeschichte – den Klimawandel – aufmerksam und sensibilisieren für dieses Thema direkt an dem Ort, wo die Klimakrise bereits sichtbare Spuren hinterlassen hat. Seit knapp 20 Jahren beforschen wir den Rückgang des Hallstätter Gletschers am Dachstein und es ist erschreckend, in welchem Tempo wir das ewige Eis verloren haben und weiter verlieren werden.“ Stefan Kainederoberösterreichischer Umwelt- und Klima-Landesrat

„Ars Electronica Solutions eröffnet einen einzigartigen Blick auf den höchsten Gipfel Oberösterreichs und macht die Schönheit aber auch Fragilität der Natur sichtbar. Mittels interaktiver Stationen werden wissenschaftliche Fakten zum Klimawandel verständlich aufbereitet und wird gezeigt, was dies ganz konkret am Beispiel des Dachstein Gletschers bedeutet.” Doris Lang-Mayerhofer, Kulturstadträtin & Beiratsvorsitzende von Ars Electronica

Project Credits:
Team:
Chris Bruckmayr, Florian Cossee, Dominik Trichlin, Yvonne Metnitzer, Harald Moser, Markus Wipplinger, My Thrinh Müller- Gardiner

Extern:
ESA, idee Concept & Exhibition Engineering GmbH, Peak Impact, Smesh OG