Nominierung
Obwohl Pflanzen über kein Nervensystem verfügen, können sie, ähnlich wie Tiere, von ihrer Umgebung elektrochemisch stimuliert werden. Wenn wir diese Stimuli messen, beginnen wir, die Reiz-Reaktions-Mechanismen zu verstehen, aus denen sich primitive pflanzliche Intelligenz zusammensetzt. Wir haben ihre kollektive Intelligenz vernetzt und gebündelt und erforschen so neue Formen biokooperativer Interaktion. Das Ergebnis ist halb Garten, halb eigenständiges Fahrzeug – eine kybernetische Lebensform, die wir Hortum machina, B genannt haben.
Diese geodätische Kugel mit einem Umfang von drei Metern und einem robotischen Kern, in dem zwölf Gartenmodule eingekapselt sind, kann ihren Körperschwerpunkt verlagern, um so, von den „Gedanken“ der Pflanzen im Inneren gesteuert, sanft umherzurollen. Wenn die unten platzierten Pflanzen das Gefühl haben, sie brauchen mehr Sonnenlicht, „stimmen“ sie dafür ab, dass sich die Kugel rollend umdreht. Wenn es vielen Pflanzen zu heiß wird, findet Hortum machina, B einen kühleren Platz im Schatten. Es handelt sich also um eine eigenständige, demokratische und vernetzte, durch Robotertechnologie verstärkte pflanzliche Lebensökologie.
Credits
Artists: William Victor Camilleri, Danilo Sampaio
Collaborator: World Wilder Lab
Das Interactive Architecture Lab (UK) ist eine multidisziplinäre Forschungsgruppe an der Bartlett School of Architecture (UCL). Die Gruppe beschäftigt sich mit dem Verhalten und der Interaktion von Dingen, Umwelten und ihren Bewohnern. Das reEarth-Projekt wird von William Victor Camilleri (MT) und Danilo Sampaio (BR) geleitet und von Ruairi Glynn betreut. Das parametrische Design und die Herstellung wurde von William Bondin, Francois Mangion und Thomas Powell unterstützt.