Foto: Claudia Schnugg
Der dritte Gewinner des Prix Ars Electronica Collide@CERN Recidency Awards, Ryoji Ikeda, hat im Juli den ersten Teil seiner Residency in CERN begonnen. Nach den ersten zehn Tagen von Ryoji Ikeda in der Welt der Partikelphysik, des LHC und der theoretischen und experimentellen Physik, hat Arts@CERN zu Ryoji Ikedas Antrittsvorlesung im Globe of Science and Innovation in der Schweiz geladen. Ryoji Ikeda und sein wissenschaftlicher Inspirationspartner Dr. Tom Melia, theoretischer Physiker in CERN, sprachen sowohl über ihre bisherigen Arbeitsschwerpunkte als auch über die geplante Zusammenarbeit und Interaktion der Kollision von Kunst und Wissenschaft im Rahmen der Residency.
Dr. Tom Melia. Foto: Claudia Schnugg
In den ersten Tagen in CERN tauchte Ryoji Ikeda vollkommen in die Welt der Physik ein und arbeitete eingehend an zwei Fronten: Erstens war es ihm wichtig, die Grundlagen dessen zu verstehen, woran die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen arbeiten, um auch eine interessante Position in seiner Arbeit einnehmen zu können. Zweitens war er von der Menge der Daten, die in CERN täglich produziert und gesammelt werden, beeindruckt:
„Normalerweise arbeite ich mit ein oder zwei Seiten an Daten um meine Werke zu erzeugen, aber das ist riesig. Ich bin überwältigt.“
Bevor er jedoch erste Andeutungen macht, in welche Richtung sich seine Arbeit in CERN entwickeln wird, möchte er noch mehr über die wissenschaftlichen Grundlagen und Projekte lernen, denn es ist ihm wichtig, die Vorgänge zu verstehen, um wirklich damit arbeiten zu können. „Das ist eine ganz besondere Zeit hier für mich“, betont Ikeda. Im Moment verbringt er viel Zeit damit, mit unterschiedlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu sprechen, über ihre Arbeiten nachzulesen und Berechnungen anzustellen. Es ist eine besondere Zeit für ihn, da ihm diese Residency auch die Möglichkeit gibt, Abstand von sich selbst und den eigenen Arbeiten zu nehmen und neue Zugänge zu finden.
Director General CERN Prof. Rolf-Dieter Heuer. Foto: Claudia Schnugg
Die Vorlesung am Abend des 10. Juli 2014 wurde vom Director General des CERN Prof. Rolf-Dieter Heuer, Ariane Koek, der Leiterin des Arts@CERN Programms, und Horst Hörtner, Senior Director des Ars Electronica Futurelab, eröffnet. Ryoji Ikeda und Tom Melia sprachen dann über ihre Arbeiten und warum sie sich für diese Residency bzw. die Zusammenarbeit entschieden haben. Beide sehen diese als eine einmalige Gelegenheit, um sich gegenseitig für ihre künftige Arbeit inspirieren zu lassen und neue Perspektiven kennenzulernen. Dabei hatte das Publikum das seltene Vergnügen, Ryoji Ikeda zu sehen und ihn über seine Arbeiten sprechen zu hören, da er ansonsten seine Person eher in den Hintergrund stellt und rein seine Arbeiten für sich sprechen lässt.
Hier kann das Video zur Vorlesung angesehen werden: http://cds.cern.ch/record/1744982