Das interdisziplinäre Team rund um die Software „Virtual Anatomy“ – Johannes Kepler Universität, Siemens Healthineers und Ars Electronica Futurelab – hat bei den renommierten Triple E Awards die Silbermedaille als „Innovation and Entrepreneurship Team of the Year“ geholt. Die Triple E Awards sind eine weltweite Anerkennung für die Bemühungen um Unternehmertum und Engagement in der Hochschulbildung. Sie werden auf regionaler Ebene verliehen und sollen den Wandel in den Hochschulen fördern und ihre Rolle in ihren Gemeinschaften und Ökosystemen betonen.
Die Silbermedaille ging unter dem Titel „Three for Virtual Anatomy – Bringing anatomy education into the future“ an die JKU und ihre Partnerinstitutionen Futurelab und Siemens Healthineers. Bereits 2022 wurde „Virtual Anatomy“ mit internationalen Preisen ausgezeichnet: Das Projekt erhielt bei den E&T Innovation Awards den ersten Platz als „Best Emerging Technology of the Year“ und in der Kategorie „Most Innovative Solution in Digital Health and Social Care“ die Silbermedaille.
Mit „Virtual Anatomy“ werden MRT- und CT-Daten von realen Patient*innen auf eine völlig neue Art erlebbar: als fotorealistische Daten in 8K stereoskopischem 3D – mit der Möglichkeit, die Bilder frei zu drehen und bis in kleinste Strukturen zu zoomen. Die weltweit verfügbare Software kann in virtuellen Erlebnisräumen wie dem Deep Space 8K des Ars Electronica Center präsentiert werden: mit bis zu 33 Millionen Pixeln und bis zu 16 mal 9 Meter großen Wand- und Bodenprojektionen.
Lehrreiches Staunen
Bereits über 180.000 Besucher*innen haben „Virtual Anatomy“ im Deep Space 8K des Ars Electronica Center in Linz erlebt – und diesen mit einem ganz neuen Gefühl der Inspiration und Ehrfurcht vor dem menschlichen Körper verlassen. Besonders hilfreich sind die einzigartigen Möglichkeiten des Programms für Medizinstudierende, unsere Ärzt*innen von morgen: Sie können nun regelmäßig im JKU medSpace der JKU Linz – entwickelt und betreut vom Ars Electronica Futurelab – „Virtual Anatomy“-Vorlesungen besuchen. Umfragen zur Zufriedenheit mit dem Kurs ergeben durchwegs hervorragende Bewertungen und erste Studien zeigen einen Lernzuwachs von bis zu 40%.
Letztlich waren drei Faktoren ausschlaggebend dafür, dass die Idee „Virtual Anatomy“ so erfolgreich umgesetzt werden konnte: Das Zusammentreffen von drei Fachleuten aus unterschiedlichen Disziplinen, ihre Begeisterung für das Projekt und der Wille, über die Grenzen der Fachgebiete und den aktuellen Stand der Technik hinaus zusammenzuarbeiten. Immer mit dem Blick auf die zukünftigen Möglichkeiten und vielfältigen Anwendungsbereiche, von Einblicken für die breite Öffentlichkeit bis hin zu hochspezifischen Vorträgen für Mediziner*innen. Als Ratschlag aus diesem Projekt, das sich auch nach acht Jahren ständig weiterentwickelt, gibt das Team mit, Innovation größer zu denken und die Gesellschaft, ihre Zukunft und ihre Begeisterung als Ansporn und Impulsgeber mitzunehmen.
„Virtual Anatomy“ basiert auf der „Cinematic Rendering“ Library von Siemens Healthineers: Sie importiert Daten aus MRT und CT und rendert die 3D-Bilder; anschließend wird „Virtual Anatomy“ eingesetzt, um Interaktionsmöglichkeiten hinzuzufügen, die Daten in stereoskopischem 3D auf der großen Leinwand darzustellen und auf mehreren Arbeitsstationen zu synchronisieren. Die Teams von Siemens Healthineers, der Johannes Kepler Universität und dem Ars Electronica Futurelab arbeiten bereits seit mehreren Jahren erfolgreich zusammen, geleitet von der Expertise und den Visionen von Prof. Franz Fellner von der Medizinischen Fakultät der JKU und dem Zentralinstitut für Radiologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz.
Weitere Informationen finden Sie auf den Projektseiten des Ars Electronica Futurelab zu „Virtual Anatomy“ und JKU medSpace. Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder unsere Technologie einsetzen wollen, freuen wir uns über eine Nachricht!