Styriaversum – ein interaktives Foyer

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Mit acht Tageszeitungen, über 130 Wochenzeitungen und Magazinen, sechs Buchverlagen, zwei Radios, der Beteiligung an einem TV-Sender, sechs Online-Newsportalen, sieben Online-Marktplätzen und 25 Content- und Communityportalen gehört die Styria Media Group AG zu den größten Medienkonzernen in Österreich, Kroatien und Slowenien.

Durch den Neubau der Unternehmenszentrale in Graz stellte sich auch die Frage, wie sich der Konzern mitsamt seinen vielfältigen Produkten im 390 Quadratmeter großen Eingangsbereich den BesucherInnen und vor allem auch den rund 1.000 MitarbeiterInnen präsentieren kann, die tagtäglich im Medienhaus tätig sind. Bei einer Ausschreibung, an der nationale und internationale Akteure teilnahmen, kam Ars Electronica Solutions mit seinem Konzept „Styriaversum“ zum Zug – das Projekt ist nun abgeschlossen und das interaktive Foyer ist ab sofort für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Foto: Martin Hieslmair

Der „Styria Pillar“

Das Jahr 1869 ist das Gründungsjahr des Medienkonzerns – lediglich 14 Jahre zuvor wurden erstmals Litfaßsäulen im öffentlichen Raum aufgestellt. Um an diese enge Verbindung zur Mediengeschichte anzuknüpfen, erwartet die BesucherInnen des Foyers eine schon vom Eingang sichtbare digitale Version der klassischen Litfaßsäule. Der „Styria Pillar“ präsentiert auf 18 Touchscreens aktuelle Inhalte der hauseigenen Medien. Sechs Tageszeitungen können hier durchgeblättert werden, Videos und Statistiken, die den aktuellen Traffic auf den Styria-Portalen erfassen, werden angezeigt.

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Foto: Martin Hieslmair

Die „Media Wall“

Die wohl schon allein aufgrund ihrer Größe auffälligste Installation ist die „Media Wall“ an der Wand des Foyers. 27 Screens, verteilt auf fünf Bereiche, bieten den BesucherInnen mehrere Möglichkeiten zur Interaktion. Im „passiven Modus“ treffen aktuelle Nachrichten von den Marken der Styria Media Group ein und poppen als kreisrunde Bild- und Textelemente auf. Auch das umfassende Tätigkeitsfeld des Medienunternehmens wird auf dieser Visualisierung dargestellt.

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Foto: Martin Hieslmair

Wenn sich BesucherInnen der Wand nähern und die Inhalte genauer betrachten möchten, nimmt dies eine Reihe an Bewegungssensoren wahr und die Wall schaltet in den „aktiven Modus“ um. Damit geht es tiefer in die Details der einzelnen Produkte.

Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group, zur Umsetzung des Konzepts: „Sobald unsere MitarbeiterInnen oder BesucherInnen das Foyer betreten und auf die Objekte dieses Styriaversums blicken, nimmt man uns als vielseitigen Medienkonzern wahr. Wenn sie aber dann auf die Media Wall mit ihren Inhalten und Animationen schauen, werden wir nicht nur wahrgenommen, sondern hier spürt man uns auch.“

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Foto: Martin Hieslmair

Im Präsentationsmodus wird die „Media Wall“ auch bei Führungen eingesetzt – mit einem Tablet in der Hand kann ein Guide verschiedene Präsentationen aufrufen und den BesucherInnen zielgruppengerecht das Unternehmen und seine Produkte vorstellen. Wenn Veranstaltungen im Foyer stattfinden, können hingegen mit dem „Eventmodus“ Bilder auf der ganzen Wand dargestellt werden. Selbst eine Video-Live-Übertragung von einem der audiovisuellen Medien des Hauses ist möglich.

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Foto: Martin Hieslmair

Der „Media Table“

Die Tochterunternehmen der Styria Media Group werden auf den Touchscreens des “Media Table” vorgestellt. Informationsseiten, Statistiken und Websites informieren über die Tätigkeiten, die auch bei Präsentationen auf die „Media Wall“ zur größeren Ansicht verschoben werden können. Sämtliche Audio-, Video- und Radio-Inhalte können angehört werden, indem man einen Ohrhörer zur Hand nimmt.

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Foto: Martin Hieslmair

Der „Styria Table“

Printprodukte des Medienkonzerns finden sich auf dem “Styria Table” wieder, die hier aufgelegt werden können. Auf einfache Weise lässt sich der Tisch auch in transportable Einzelteile zerlegen und bei Messeauftritten als Eyecatcher verwenden.

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Foto: Martin Hieslmair

Das „History Book“

Die geschichtliche Entwicklung der Tageszeitungen lässt sich im “History Book” nachschlagen. Dabei werden historische Faksimiles der Styria-Tageszeitungen „Die Presse“, „Kleine Zeitung“ und „Vecernji list“ auf die Seiten des offenen Buches projiziert. Fachliche Kommentare in drei Sprachen – in Deutsch, Englisch und Kroatisch – betten die Zeitungsseiten in die Begebenheiten des jeweiligen Jahres ein.

„Persönlich gefällt mir das History Book am besten, weil es in eleganter Weise mehrere Medien kombiniert und die Geschichte unseres multimedialen Medienhauses so schön widerspiegelt. Es lädt regelrecht zum Entdecken ein“, so der Styria-Vorstandsvorsitzende Mair bei der Präsentation des Foyers Ende April 2015 in Graz.

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Foto: Martin Hieslmair

Der „Styria Ticker“

Sämtliche Installation der Ars Electronica Solutions im Foyer lassen sich von einem Content Management System verwalten – auch der von einem anderen Unternehmen entwickelte „Styria Ticker“, eine Laufschrift an der Außenfassade des Styria Media Center, die aktuelle Schlagzeilen präsentiert.

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Foto: Martin Hieslmair

Kunst als Vermittler

„Die Projekte der Ars Electronica Solutions bringen genau die Gleichzeitigkeit und den Übergang unserer Gesellschaft hin ins Digitale wunderbar zum Ausdruck“, so Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter der Ars Electronica. „Wir leben in einer Zeit, in der das Digitale eine unheimliche Dominanz hat, in der wir immer mehr merken, wie stark wir davon abhängig sind. Wir müssen das aber auch in die reale Welt übersetzen. Das ist etwas, was für uns Menschen ganz wichtig ist. Mit diesem künstlerischen Zugang wird diese Vermittlungsaufgabe gut gelöst.“

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Im Bild (v.l.n.r.): Matthias Opis, Koordinator der Styria Media Group, sowie Michael Badics, Senior Director der Ars Electronica Solutions. Foto: Martin Hieslmair

Anforderung: Eine „Visitenkarte“ des Unternehmens

Ein multimedial bespieltes Foyer, bei dem die MitarbeiterInnen jeden Tag aufs Neue sehen, dass sie in einem Medienunternehmen arbeiten – das war die Anforderung dieser begehbaren „Visitenkarte“ in Graz. Matthias Opis, Koordinator der Styria Media Group: „Wir hatten wirklich den Eindruck, dass wir mit dem Vorschlag der Ars Electronica Solutions am besten verstanden worden sind. Auch die anderen eingereichten Projekte waren interessant, aber der große Bogen und die Gesamtidee waren hier am überzeugendsten.“

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Foto: Martin Hieslmair

Nachdem der Entschluss feststand, mit der Ars Electronica Solutions zu arbeiten, begann ein 14 Monate langes Projekt, das nun abgeschlossen ist. „Es war eine sehr sachorientierte und angenehme Zusammenarbeit. Von Seiten der Ars Electronica wurde sehr stark auf unsere Bedürfnisse eingegangen“, so Opis. „Damit war ein ebenso konstruktiver wie kreativer Entwicklungsprozess möglich, an dem beide Seiten, Auftraggeber und Auftragnehmer, aktiv beteiligt gewesen sind. Vor diesem Hintergrund kann und will ich Ars Electronica Solutions ein Kompliment machen.“