Ein Wochenendausflug ins Weltall

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Uniview ist seit Jahren eines der beliebtesten Programme im Deep Space. Nach der technischen Rundumerneuerung des Deep Space im Sommer 2015 ist die Reise durch das Universum nun auch in einzigartiger 8K-Auflösung zu sehen und wieder ein wichtiger Teil der regelmäßigen Best of Deep Space 8K Präsentationen.

Am SA 5.3. und SO 6.3.2016 wird es sogar ein ganzes Deep-Space-Wochenende zum Thema „Uniview 8K – Reise ins Universum in 3-D“ geben. Unter anderen reisen Herbert Raab sowie Erich Meyer von der Linzer Astronomischen Gemeinschaft mit den BesucherInnen im Deep Space 8K in milliardenfacher Lichtgeschwindigkeit weg von unserem Sonnensystem durch die Milchstraße, vorbei an weiteren Galaxien, bis zum theoretischen Ende des Universums. Wir haben mit den beiden zuvor gesprochen.

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Credit: Magdalena Leitner

Was genau ist die Linzer Astronomie Gemeinschaft und wer kann Mitglied werden?

Herbert Raab: Die „Linzer Astronomische Gemeinschaft“ (LAG) ist ein Verein von Hobbyastronomen und -astronominnen, der unter anderem die Kepler-Sternwarte am Freinberg in Linz betreibt. Mitglied kann jeder werden, der sich für Astronomie interessiert und sich mit Gleichgesinnten austauschen möchte oder das Angebot der LAG nutzen möchte. So können unsere Mitglieder etwa Bücher aus unserer Bibliothek entleihen, sich aber beispielsweise auch ein Teleskop ausborgen oder an unseren Beobachtungsabenden teilnehmen. Einen Überblick über unsere Aktivitäten bietet unsere Webseite www.sternwarte.at.

Das Programm Uniview gibt es eigentlich schon seit mehreren Jahren im Deep Space. Was hat sich durch die technischen Weiterentwicklung zum Deep Space 8K bei Ihren Vorträgen geändert. Erkennt man durch die extrem hohe 8K-Auflösung nun mehr in den Sternenbildern?

Herbert Raab: Die höhere Auflösung macht sich vor allem bemerkbar, wenn wir in Uniview einzelne Himmelsobjekte „anfliegen“ – beispielsweise, wenn wir einen der Planeten des Sonnensystems näher betrachten oder wenn wir über unserer Milchstraße schweben. Die hochauflösende Darstellung vermittelt den Eindruck, als würden wir durch das Panoramafenster in eine interstellarem Raumschiff nach draußen blicken.

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Credit: Martin Hieslmair

Welche Anforderungen müssen die Fotos, die Sie bei Ihren Vorträgen verwenden, erfüllen? Kann ein Teleskop diese erfüllen?

Erich Meyer: Bei meinen kommenden beiden Vorträgen beim Deep-Space Themenwochenende „Uniview 8K – Reise ins Universum in 3-D“ verwende ich ausschließlich „Uniview“. Bei meinen letzten beiden Vorträgen verwendete ich auch externe Bilder für den Deep Space 8K und ich muss sagen, die neuen Anforderungen für die 8K-Auflösung an das Bild- bzw. Videoformat sind enorm. Man benötigt extrem hochauflösende Aufnahmen. Aber die heutigen Teleskope bzw. noch wichtiger, die heutigen Spiegelreflexkameras, erfüllen diese Voraussetzungen eigentlich fast alle.

Herbert Raab: Ich verwende bei diesem Deep-Space-Wochenende ebenfalls keine externen Bilder. Da konzentrieren wir uns ganz auf Uniview 8k. Aber grundsätzlich stellt der DeepSpace mit seiner enormen Auflösung natürlich sehr hohe Ansprüche an die Bildqualität. Gerade Astrofotografen legen aber sehr viel Wert auf eine technisch perfekte Ausarbeitung der Bilder, so dass wir hier auf einen großen Fundus spektakulärer Aufnahmen zurück greifen können.

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Credit: Martin  Hieslmair

Warum denken Sie, wollen die BesucherInnen nach so vielen Jahren noch immer Uniview sehen?

Herbert Raab: Ich denke, das Universum und seine Erforschung hat die Menschen immer schon fasziniert – und die Faszination wird durch den nahezu unablässigen Strom neuer Erkenntnisse und Entdeckungen sicherlich nicht geringer. Die großflächige, hochauflösende und dreidimensionale Darstellung des gesamten Universums mit „Uniview“ im Deep Space kann diese Faszination eindrucksvoll vermitteln.

Erich Meyer: Den Weltraum in 3-D mit der neuen Technik zu sehen, ist einzigartig. Mit Ihrem Deep Space reist man eben wirklich in den „Deep Space“.

Herr Raab, sie gehen in einem Ihrer Vorträge auf das Cosmic Web ein. Was versteht man darunter?

Herbert Raab: Es ist nicht die Erweiterung des World Wide Web für Astronauten. :-) Man versteht darunter die großräumige Struktur des Universums, in dem die Galaxien und Galaxienhaufen nicht gleichmäßig verteil sind, sondern diese in einer netzartigen Struktur angeordnet sind.

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Credit: Magdalena Leitner

Bei einem zweiten Vortrag sprechen Sie über unser Sonnensystem. Konstantin Batygin und Mike Brown vom California Institute of Technology in Pasadena haben nun angeblich einen 9. Planeten gefunden. Ist es wirklich ein 9. Planet und warum wurde dieser nicht schon früher entdeckt?

Herbert Raab: Tatsächlich hat man den 9. Planeten noch nicht direkt beobachtet, aber die Verteilung der Bahnen von Objekten im äußeren Sonnensystem lässt den Schluss zu, dass diese Bahnen durch die Schwerkraft eines noch unbekannten, weit entfernten Planeten beeinflusst wurden. Noch ist der „Planet IX“ also eine Hypothese.

Herr Meyer, Sie blicken mit den BesucherInnen einerseits in die Vergangenheit und andererseits in die Zukunft des Universums. Schaut nicht jedes Teleskop in die Vergangenheit des Universums?

Erich Meyer: Genau, mit Teleskopen blickt man in die Vergangenheit. Astronomie ist quasi „Archäologie in der Raumzeit“. Mit diesen Erkenntnissen ist es möglich, die astrophysikalischen Zusammenhänge zu verstehen und damit auch ein Bild von der Zukunft unseres Universums zu entwerfen.

Herbert Raab ist ein österreichischer Informatiker, Amateurastronom und Asteroidenentdecker. Er trat 1983 der Linzer Astronomischen Gemeinschaft bei, seit 1996 ist er Präsident dieser Vereinigung und Leiter der Johannes-Kepler-Sternwarte Linz. Ab 1990 entwickelte er die verbreitete Software Astrometrica, die zur astrometrischen und photometrischen Auswertung von Aufnahmen von Asteroiden und Kometen eingesetzt wird. Zu seinen bedeutendsten Beobachtungen zählen präzise Positionsbestimmungen des Kometen Shoemaker-Levy 9, die er 1993 gemeinsam mit Erich Meyer und Erwin Obermair gewinnen konnte und die wesentlich dazu beigetragen haben, den späteren Impakt dieses Kometen auf dem Planeten Jupiter vorherzusagen.

Erich Meyer ist ein österreichischer Ingenieur, Amateurastronom und Asteroidenentdecker. Er entdeckte zwischen 1996 und 1999 an der Privatsternwarte Meyer/Obermair in Davidschlag insgesamt 21 Asteroiden, sieben davon zusammen mit seinem Kollegen Erwin Obermair und einen zusammen mit Herbert Raab. Darüber hinaus war er im Zeitraum 1996 bis 2005 an sechs weiteren Asteroidenentdeckungen beteiligt, die von der Internationalen Astronomischen Union der Sternwarte Davidschlag zugesprochen wurden. Am 4. April 1997 wurde Meyer das Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen.

Machen Sie mit uns am SA 5.3. und SO 6.3.2016 beim Deep-Space-Wochenende „Uniview 8K – Reise ins Universum in 3-D“ einen Wochenendausflug ins Weltall und reisen mit uns in einzigartiger 8K-Auflösung 8K in milliardenfacher Lichtgeschwindigkeit weg von unserem Sonnensystem durch die Milchstraße, vorbei an weiteren Galaxien, bis zum theoretischen Ende des Universums. Mehr Infos finden Sie unter: https://ars.electronica.art/center/2016/01/19/deep-space-wochenende-uniview-8k/

Tipp:

Mit Erich Meyer reisen Sie bereits am DO 3.3.2016, 20:00 bei Deep Space LIVE in brillanter 8K-Auflösung zu verschiedenen Sternbildern: https://ars.electronica.art/center/2015/12/16/deep-space-live-uniview-8k/

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