Text: Martin Hieslmair
Fotos: Claudia Schnugg, Jan Bernstein, Juliane Götz, Sebastian Neitsch
Breitengrad 48,3096589; Längengrad 14,2838818,19. Linz, Österreich, 23. Februar 2016, 1600. Es ist der zweite Tag in Folge, an dem die 11-köpfige internationale Jury im Ars Electronica Center zusammensitzt und darüber berät, wer von den 322 KünstlerInnen aus 53 Ländern die außergewöhnliche Chance bekommt im Rahmen einer Residency zur Europäischen Südsternwarte (ESO) nach Chile zu reisen. Nach dem Aufenthalt der chilenischen Künstlerin María Ignacia Edwards im Jahr 2015 ist dies bereits die dritte Gelegenheit für KünstlerInnen, ins Feld der Wissenschaft einzutauchen und Inspiration für ihre künstlerische Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Wie bei jeder art&science-Residency folgt ein Aufenthalt im Ars Electronica Futurelab – die Ergebnisse werden schließlich beim Ars Electronica Festival und auf Plattformen weiterer Netzwerk-Partner präsentiert.
„Satelliten“ von Quadrature
„Voyager“ von Quadrature
Quadrature, das ist das KünstlerInnenkollektiv aus Deutschland, das es diesmal geschafft hat, die Jury zu überzeugen. Letztendlich bringen Jan Bernstein, Juliane Götz und Sebastian Neitsch nicht nur enorm viel Interesse und Vorwissen über die ESO-Standorte in Chile mit. Ihre Projekte wie „Voyager“ oder „Satelliten“ drehten sich auch bisher um thematisch ähnliche Themefelder. Die drei KünstlerInnen haben sich an der Kunsthochschule kennengelernt und im Jahr 2013 ihr Kollektiv gegründet, in das jede und jeder Einzelne seither persönliche Kompetenzen und Schwerpunkte einbringt. Lesen Sie dazu ein Interview mit den drei KünstlerInnen auf dem Ars Electronica Blog.
Credit: Sebastian Neitsch
Aber nun auf nach Chile, zu den Standorten der Europäischen Südsternwarte (ESO). Dank der guten Sichtbedingungen von den auf über 2.500 Metern Seehöhe liegenden Gipfeln der südamerikanischen Atacamawüste lässt es sich von hier aus kristallklar in die Tiefen des Weltraums blicken. Sofern die Sonne nicht scheint und keine Wolken die Sicht verdecken. Die 1962 gegründete ESO betreibt hier mehrere Teleskope an einzigartigen Beobachtungsstandorten, mit deren Hilfe bisher eine Reihe bedeutender Entdeckungen in der Astronomie gemacht wurden. Spätestens 2024 wird die ESO wieder von sich hören lassen, denn dann wird das geplante Riesenteleskop, das European Extremely Large Telescope (E-ELT), in Betrieb gehen – so steht es auch in der Zeitung, als wir mit den KünstlerInnen in Chile ankommen.
Credit: Claudia Schnugg
Zunächst geht es in die chilenische ESO-Zentrale in Santiago, wo die KünstlerInnen erstmals auf die WissenschaftlerInnen und AstronomInnen der Organisation treffen.
Credit: Sebastian Neitsch
Im großen Sesselkreis in den Büroräumlichkeiten des „ESO Offices“ werden bei einem netten Gespräch erste Fragen beantwortet und die einzelnen Forschungsgebiete der WissenschaftlerInnen näher erläutert.
Credit: Claudia Schnugg
Aber auch die KünstlerInnen selbst haben die Gelegenheit sich der österreichischen Botschafterin Dorothea Auer, der Kulturreferentin der deutschen Botschaft Barbara May, dem Leiter des Goethe-Instituts Volker Redder und dem Chefredakteur der deutsch-chilenischen Zeitung Arne Dettmann vorzustellen.
Credit: Claudia Schnugg
Nach all den vielen Namen, Gesichtern und Gesprächen wird es dank der weiten Wüstenlandschaft zunächst wieder etwas ruhiger, doch bei der Einfahrt Richtung Cerro Paranal, ein etwa 12 Kilometer von der Meeresküste entfernter Berg in Chile, wird die Vorfreude noch viel größer.
Credit: Claudia Schnugg
Auf über 2.600 Meter Seehöhe wartet das Paranal-Observatorium bereits auf seine Gäste – die Teleskope am Hügel sind bereits von weitem zu erkennen. Was es jetzt noch braucht, sind Besucherpässe, die den drei KünstlerInnen am „Grenzübergang“ ausgehändigt werden.
Credit: Claudia Schnugg
Die Unterkünfte der WissenschaftlerInnen und des Personals sind etwa 200 Meter von den Bodenteleskopen entfernt, damit keines der künstlichen Lichter auf die Idee kommt, die Tätigkeit der empfindlichen Riesen zu stören.
Credit: Juliane Götz
Nach einem Café de Paranal geht es gleich mit einer ersten Besichtigung des Geländes los.
Credit: Sebastian Neitsch
In Paranal thronen vier riesige Teleskope namens Antu, Kueyen, Melipal und Yepun – alle „Unit Telescopes“ zusammen, also von UT1 bis UT4, bilden das Very Large Telescope (VLT) der ESO. Das astronomische Großteleskop hier am Boden übertrifft dank zahlreicher Anpassungen mittlerweile den Auflösungen des Hubble-Space-Teleskops, das im Weltall um die Erde kreist. Wer jedoch genau schaut, sieht eine weitere Einheit – oder genauer gesagt, eine kleine graue Gartenhütte – am Hügel stehen. Das ist UT5, das Teleskop für BesucherInnen, das es seit 2015 gibt.
Credit: Claudia Schnugg
So wie bei seinen großen Kumpanen kann man beim kleinen UT5 das Dach öffnen und mit einem Teleskop in die Weiten des Universums blicken.
Credit: Claudia Schnugg
Vom Dach der Unterkünfte hat man eine herrliche Aussicht auf UT1 bis UT4 – die nächste Station, die die KünstlerInnen gemeinsam mit Fernando Comerón, dem Repräsentanten der ESO-Vertretung in Chile, unternehmen. Er war es auch, der seitens von ESO in der internationalen art&science-Jury saß.
Credit: Claudia Schnugg
Bevor es hinauf zu den Teleskopen geht, werden noch ein paar Steine aus dem Weg geräumt.
Credit: Claudia Schnugg
Das sind Überbleibsel der Filmaufnahmen zu „James Bond 007: Ein Quantum Trost“, die hier in Paranal im Jahr 2008 stattgefunden haben.
Credit: Sebstian Neitsch
Quadrature ist auf der Plattform des VLT angekommen – zufriedene Gesichter im ersten Selfie aus Paranal.
Credit: Claudia Schnugg
Das Teleskop UT4 hat es den Dreien besonders angetan. Denn abseits der ausgeklügelten Optik sind hier mehrere Laser eingebaut, die einen Lichtpunkt in der oberen Atmosphäre erzeugen können – sozusagen einen „künstlichen Leitstern“ bzw. einen Laser Guide Star (LGS), mit dem die Unruhe in der Luft durch Anpassungen der Optik ausgeglichen werden kann.
Credit: Sebastian Neitsch
Er ist zwar etwas lästig, aber wenn man ihn dann doch brauchen sollte, ist es gut, ihn bereits auf dem Kopf zu haben: Den weißen Schutzhelm der ESO.
Credit: Claudia Schnugg
Fernando Comerón erklärt den drei KünstlerInnen dann persönlich, wie das VLT funktioniert, wie sich das Riesenteleskop drehen kann, welche Kalibrierungen notwendig sind wie das alles mit den Spiegeln und Lasern funktioniert.
Credit: Sebastian Neitsch
Im Kontrollraum werden die Helme plötzlich rot und blau. Und wie wichtig Farben im Informationsfluss der Wissenschaft sind, sieht man schließlich an den Wänden.
Credit: Sebastian Neitsch
Davon, dass sich Kunst und Wissenschaft gegenseitig inspirieren, ist Fernando Comerón vollkommen überzeugt, wie er zuletzt in einem ausführlichen Interview über die Tätigkeiten der ESO auf dem Ars Electronica Blog erwähnte:
„Es ist sehr erfrischend für uns, diese neuen Perspektiven von Menschen zu sehen, die aus einer anderen Welt kommen, die nichts zu tun hat mit der Welt der AstronomInnen. KünstlerInnen bringen einen frischen Blick auf das Observatorium als Ort ohne High-Tech, blenden all die wissenschaftlichen Entdeckungen und technische Fachbegriffe aus, aber nehmen den Ort als inspirierenden Ort wahr, der sich sehr vom wissenschaftlichen Feld unterscheidet.“
Credit: Sebastian Neitsch
Einer der ersten Tage neigt sich dem Ende zu – die Sonne geht über dem Pazifischen Ozean unter und läutet damit die Hauptarbeitszeit der WissenschaftlerInnen ein. Gearbeitet bzw. Daten gesammelt wird in der dunklen Nacht.
Credit: Sebastian Neitsch
Die nächste Station der Tour durch Paranal führt in den Beschichtungsraum der ESO. Hier werden die in den Teleskopen verwendeten Spiegel neu mit Aluminium beschichtet.
Credit: Claudia Schnugg
Da sich die Reflexionsschicht der Spiegel im Laufe der Jahre immer wieder verschlechtert – zum Beispiel durch Oxidation oder Verschleiß – müssen diese empfindlichen Elemente alle paar Jahre wieder neu beschichtet werden.
Credit: Claudia Schnugg
Die über 100 Tonnen schwere Beschichtungsanlage kommt so wie die KünstlerInnen aus Deutschland und wurde in den 1990ern angeliefert – und von der Donau, über den Rhein-Main-Donaukanal, Antwerpen und den Atlantischen Ozean, durch den Panama-Kanal bis ins chilenische Antofagasta per Schiff transportiert.
Credit: Claudia Schnugg
Instrument Inside.
Credit: Claudia Schnugg
An manchen Stellen in Paranal ist es auch notwendig, sich von Kopf bis Fuß einzupacken – diesmal jedoch den extrem sensiblen Instrumenten zuliebe.
Credit: Claudia Schnugg
In der Metallwerkstatt schlägt Jan Bernsteins Herz plötzlich viel schneller. Hier, wo die TechnikerInnen der ESO Instrumente bauen und reparieren, ist er zuhause – denn als gelernter Metallbauer hat er sehr viel Freude daran, die Maschinen und Geräte im Detail zu begutachten.
Credit: Claudia Schnugg
Weiter geht es durch den Interferometrie–Tunnel des VLT. Interferometrie? Nun, die Bodenteleskope, die es bisher gibt, sind viel zu klein, um etwa Oberflächenstrukturen auf einem unserer Nachbarsterne sehen zu können – da bräuchte es ein Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 1,5 Kilometern! Der Hauptspiegel eines der vier Teleskope hier in Paranal hat jedoch einen Durchmesser von 8,2 Meter. Größere Spiegel sind nicht nur unheimlich teuer, sie sind auf unserem Planeten auch nicht formbar, da das Eigengewicht eines solchen Spiegels dazu beiträgt, dass sich dieser durch die Schwerkraft verformt.
Credit: Claudia Schnugg
Jetzt kommt der Tunnel ins Spiel. Dank Interferometrie können mehrere Spiegel zusammengeschalten werden und man bekommt dieselben Ansichten des Universums als ob man einen viel größeren Spiegel im Einsatz hätte. Und Tunnel dieser Art sind für dieses „virtuelle“ Riesenteleskop nichts anderes als Verzögerungsstrecken der Wellen, die auf die vier einzelnen Teleskope treffen.
Credit: Claudia Schnugg
Schnitt. Zurück in der harten Lebensumgebung der Atacamawüste. Jan Bernstein marschiert ein paar Schritte alleine durch diesen trockenen Abschnitt unseres Blauen Planeten.
Credit: Claudia Schnugg
Es ist Zeit, wieder einmal an große Dinge zu denken. Jan Bernstein im Interview:
„Der Weltraum als Ort ist real und gleichzeitig nicht greifbar. Seine Größe und Unendlichkeit lassen ihn zu einer unglaublich abstrakten, fast unwirklichen Idee werden, deren Ausmaße und Inhalte unsere Vorstellungskraft oft übersteigt. Diese Grenzen des Möglichen und des Machbaren, des Verstandes und des Wissens interessieren uns am meisten.“
Credit: Claudia Schnugg
Auch FotografInnen würden sich hier sehr wohl fühlen – schließlich gibt es herrliche Sonnenuntergänge, Wolken- und Bergformationen. Ästhetische Bilder sind da vorprogrammiert.
Credit: Claudia Schnugg
Unweit von den bestehenden Teleskopen Paranals ist ein Grundstück abgesteckt. Ein Hausbau der ganz anderen Art steht bevor. Hier werden in Kürze erste Bagger rollen, denn hier entsteht das EELT, das European Extremely Large Telescope, das mit einem Hauptspiegel von 39 Metern Durchmesser das weltweit größte optische Teleskop werden wird. Im Jahr 2024 geht es in Betrieb. Sebastian Neitsch hat sich schon mal in die Mitte dieses Areals positioniert.
Credit: Claudia Schnugg
Wir sind immer noch in Paranal und nicht am Mars. Die Nacht begegnet uns erneut und wenn wir nicht so in Eile wären, hätten wir hier noch für mehrere Wochen unsere Zelte aufgeschlagen.
Credit: Claudia Schnugg
Wie haben die KünstlerInnen zu ihrer Faszination des Weltalls gefunden – Sebastian Neitsch hat dazu im Interview des Ars Electronica Blog eine ganz simple Erklärung:
„Wir sind aufgewachsen mit Geschichten und Bildern über unser Universum, sowohl mit echten als auch utopischen. Raketen, Zeitreisen, Weltraumstationen, Leben auf dem Mars, Aliens, … Der Weltraum und seine Erforschung bieten nicht nur für WissenschaftlerInnen eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle.“
Credit: Sebastian Neitsch
Ein paar bemalte Steine weiter führt uns die Reise zum Atacama Pathfinder Experiment, kurz: APEX, in die Nähe von San Pedro.
Credit: Claudia Schnugg
Hätte das Auto eine Panne gehabt, hätten wir auch den Bus nehmen können.
Credit: Claudia Schnugg
Zu Fuß durch das Valle de La Luna wär’s es dann doch etwas weit gewesen.
Credit: Claudia Schnugg
Bei APEX, einem großen Radioteleskop mit 12 Metern Reflektordurchmesser, führt der Wissenschaftler Carlos De Breuck durch die Räumlichkeiten.
Credit: Claudia Schnugg
Mit Francisco Montenegro, dem Astronom und Leiter der Wissenschaftsgruppe, geht es dann aufs Dach von APEX. Von hier aus hat man eine perfekte Sicht auf die Antennen von ALMA, das Atacama Large Millimeter Array, dem wir uns dann später noch nähern werden. Die gute Sichtverbindung ist auch wichtig, um die hier im APEX empfangenen Daten per Funk an das ALMA zu übertragen.
Credit: Claudia Schnugg
Ende Mai, Minus 7 Grad Celsius. Hier ist es doch recht kalt und windig. Der Wissenschaftler Michael Dumke trägt jedoch perfekte Kleidung und führt der wissbegierig blickenden Gruppe aus Europa vor, wie schnell sich so ein Teleskop eigentlich drehen kann.
Credit: Claudia Schnugg
Ein Blick in die Instrumentenkammern sagt mehr als tausend Worte.
Credit: Claudia Schnugg
Mehr als tausend Worte reichen aber noch lange nicht, um all das im Detail erklären zu können, was hier an technologischen Abläufen so vor sich geht.
Credit: Claudia Schnugg
Wir erbitten Zugang ins ALMA, in das größte Radioteleskop der Welt – und warten auf den Gesundheitscheck. 5.000 Meter Seehöhe können dem Wohlbefinden gerne mal einen Strich durch die Rechnung machen. Hier will die Menschheit alles über die Geburt von Sternen und Planeten herausfinden – um das zu erreichen, haben sich gleich mehrere Partner aus Europa, den USA, Asien und Südamerika zusammengeschlossen.
Credit: Claudia Schnugg
Jan Bernstein hat schon zuvor in einem Interview angekündigt, dass das ALMA seine Neugierde geweckt hat:
„Der scheinbar recht aufwendige Besuch des ALMA-Standortes hat uns sehr neugierig gemacht – gerade wegen der Schwierigkeit, diesen Ort zu erreichen. Die dünne Luft dort oben, die erforderlichen Gesundheitschecks, die lange Anreise: näher an den Weltraum werden wir so schnell nicht kommen.“
Credit: Claudia Schnugg
Fernando Comerón führt durch den Kontrollraum und setzt in seiner freundlichen Art und Weise ausführlich das Erklären fort, wie das alles mit den verschiedenen Bandbreiten funktioniert und zusammenspielt.
Credit: Claudia Schnugg
Wer noch weiterführende Erklärung sucht, ist mit einem Blick an die Wand gut aufgehoben. Hier hängen Plakate des „Front End Cryostat“. Eine Erklärung, was das schon wieder ist, würde an dieser Stelle vielleicht zu weit führen. Sebastian Neitsch hat sich das aber schon mal auf seinem Smartphone gespeichert.
Credit: Claudia Schnugg
Zum Glück gibt es da noch den Wissenschaftler Armin Silber, der die exklusive Tour durch das ALMA fortsetzt und alle weiteren Details erklärt.
Credit: Claudia Schnugg
Draußen in der Wüste liegt Schnee. Und draußen stehen auch 66 (!) einzeln verschiebbare Antennen in der sandigen Landschaft.
Credit: Claudia Schnugg
Wie fühlt es sich an, eine solche Reise anzutreten? Juliane Götz hat darauf schon vor dem Antritt ihrer Residency im Ars Electronica Blog geantwortet:
„Tatsächlich fühlen wir uns selbst ein bisschen wie EntdeckerInnen, wie Forschungsreisende, die in eine abgelegene, schwer zugängliche Gegend vordringen dürfen, um dort Einblick in eine andere Welt zu erhalten. Man kennt die ESO-Standorte von Fotos, man weiß: es gibt sie. Aber nun wirklich Zugang zu dieser Art „Kolonie der Wissenschaft“ zu haben, diese verrückte Highend-Technik in dieser abgeschiedenen, abgelegenen Gegend der Welt zu erleben, das ist sehr verheißungsvoll.“
Credit: Claudia Schnugg
Und da ist es schon, das „High-end“ bzw. die „Low-Loaders“ und Transporter Otto und Lore. Sie sind es, die jede einzelne der 66 Antennen von A nach B transportieren können.
Credit: Claudia Schnugg
Jede Konfiguration der Antennen hat ihr eigenes Forschungsziel. Will man eine hohe Auflösung oder eher eine größere Fläche des Sternenhimmels abtasten? Otto und Lore helfen dabei, die schönen schneeweißen Antennen ein paar Mal im Jahr umzustellen.
Credit: Claudia Schnugg
So schnell vergehen eineinhalb Wochen in Chlie. Jan Bernstein, Juliane Götz und Sebastian Neitsch, ja ganz Quadrature hat sich ein wohltuendes Bad in einer der heißen Quellen der Umgebung verdient. Und wir sagen Danke an all jene ESO-MitarbeiterInnen und Partner, die es den KünstlerInnen und uns ermöglicht haben, diese beeindruckende Expedition zu erleben!
Credit: Claudia Schnugg
Zurück in Europa, genauer gesagt in Garching in Deutschland, dem Hauptsitz der ESO, werden die KünstlerInnen und wir ein paar Wochen später wieder sehr herzlich von Fernando Comerón und seinem Team empfangen.
Credit: Claudia Schnugg
Es gibt immer noch ein paar offene Fragen und Wissenschaftler Gerardo Avila bedient sich den Zutrittskarten Fernando Comeróns, um die Funktionsweise eines Spiegelsystems zu erklären.
Credit: Claudia Schnugg
Hier in Garching, in der Nähe von München, wird gerade das neue Besucherzentrum „ESO Supernova“ errichtet. Wieder weiße Helme. Lars Lindberg Christensen führt durch die Baustelle.
Credit: Claudia Schnugg
Carlos Guirao zeigt Jan Bernstein ein Spektroskop, mit dem sich alle möglichen Lichtquellen hinsichtlich ihres Spektralbereichs erkunden lassen.
Credit: Claudia Schnugg
Juliane Götz hingegen interessiert sich vielmehr über die CCD-Kameras, die die ESO einsetzt, um die gewonnenen Bilder auf „Film“ zu bannen. Javier Reyes stellt sich bereit, ihr das zu erklären.
Credit: Claudia Schnugg
Und was macht Sebastian Neitsch? Er wiederum lauscht ebenso den Ausführungen von Javier Reyes über Laserstrahlen und die dahinterliegende Technologie.
Credit: Claudia Schnugg
Kurz vor dem vorläufigen Ende dieser langen Reise gelangen die KünstlerInnen noch ins Integration Lab, wo Samuel Leveque aktuelle Tests, die hier durchgeführt werden, vorstellt.
Credit: Samuel Leveque
Von links nach rechts: Fernando Comerón (ESO Chile), Claudia Schnugg (Ars Electronica Futurelab), Jan Bernstein (Quadrature), Juliane Götz (Quadrature) und Sebastian Neitsch (Quadrature).
Und wie hat es den KünstlerInnen bisher gefallen? Wir haben sie um einen kurzen Kommentar gebeten:
“Sie sind hellwach in der Nacht und regenerieren sich tagsüber. Die großen weißen Teleskope versuchen laufend die letzten störenden und irdischen Einflüsse zu beseitigen. Als technisch überlegene Wesen vollziehen sie einen endlosen Tanz der Kalibrierung und Beobachtung. There is no cause for alarm… but there probably will be…”
Letzteres ist eine automatisierte Durchsage, die in einem der Kontrollräume der ESO in Chile alle fünf bis zehn Minuten wiederkehrt und bestätigt, dass alles in Ordnung ist mit den Teleskopen da draußen. Eine nette Metapher für diesen endlosen Kalibrierungsprozess, dessen Spruch eigentlich von einer bekannten Fernsehserie der 1990er Jahre stammt: „Pinky and the Brain“.
Der nächste Halt von Quadrature wird das Ars Electronica Futurelab in Linz sein. Das, was das KünstlerInnenkollektiv aus dieser Residency gemacht hat, können Sie beim Ars Electronica Festival „RADICAL ATOMS and the alchemists of our time“ von 8. bis 12. September 2016 in Linz selbst erleben. Wir sehen uns!