„Von A wie Apfel bis Z wie Ziegenkäse“ – der Bio-Bauernmarkt am Ars Electronica Festival 2017

Farmer’s Market BIO Austria,

Selbstgemachte Öle, Bioeis, liebevoll abgefüllte Marmelade und frisch gebackenes Brot – der Bauernmarkt am Ars Electronica Festival vergangenen Jahres ließ keine Wünsche offen. Auch dieses Jahr veranstaltet die BIO AUSTRIA wieder einen Markt mitten in der POSTCITY Linz und füllt das alte Postverteilzentrum mit hausgemachten Leckereien. Zwischen Medienkunstwerken, Robotern und der neuesten Technologie werden Österreichs BiobäuerInnen die köstlichsten Schmankerl ihrer Höfe darbieten.

Marlene Wolfsteiner, verantwortlich für Messen und Veranstaltungen der BIO AUSTRIA, gibt schon jetzt erste Einblicke in das umfangreiche Angebot der BiobäuerInnen – und verrät, warum die biologische Landwirtschaft unabdingbar für unsere Gesellschaft ist.

BIO Austria Bauernmarkt

Credit: Tom Mesic

Auch heuer bieten oberösterreichische BiobäuerInnen in der POSTCITY den FestivalbesucherInnen Bio-Produkte aus der Region an. Auf welche Schmankerl können wir uns im September 2017 freuen?

Marlene Wolfsteiner: Es wird auch heuer wieder ein buntes Markttreiben am Ars Electronica Festival geben. Es ist uns wichtig, dass die Besucher und Besucherinnen ein breites Angebot an regionalen, bäuerlichen Bio-Produkten und Bio-Spezialitäten vorfinden. Von A wie Apfel bis Z wie Ziegenkäse wird es eine riesige Auswahl an Bioprodukten zum Mit-Nach-Hause-Nehmen und zum Direktverzehr geben. Wir wollen auch zeigen, wie innovativ unsere Biobäuerinnen und Bauern Lebensmittel herstellen und vermarkten. Die Besucher dürfen sich auf das Verkosten der hochwertigen biologischen Produkte und auf das persönliche Gespräch mit den Biobäuerinnen und Biobauern freuen.

Farmer's Market Meeting

Credit: Tom Mesic

Beim Bauernmarkt werden alle Bio-LandwirtInnen selbst vor Ort sein und mit den KundInnen direkt ins Gespräch kommen können. Ist dieses persönliche Treffen mit den ErzeugerInnen in Zeiten von Online-Shops, dem Zustellen von Lebensmitteln und dem Einkaufen in Großmärkten wichtiger geworden?

Marlene Wolfsteiner: Die Herkunft unseres Essens heute ist oft unklar, denn viele Nahrungsmittel werden „anonym“ in Supermärkten verkauft. Viele Konsumenten und Konsumentinnen wollen wieder wissen, wo ihr tägliches Essen herkommt, unter welchen Umständen es erzeugt und verarbeitet wird. Im direkten Gespräch mit den Biobauern und Bäuerinnen oder beim Einkauf direkt am Biohof können Konsumenten und Konsumentinnen die Zusammenhänge erkennen und sich selbst ein Bild über die Arbeitsweise machen. Das schließt ja nicht aus, dass unsere Biobauern und Bäuerinnen ihre Produkte zusätzlich über Onlineshops und im Supermarkt anbieten. Aber mit dem Einkauf biobäuerlicher Produkte direkt beim Erzeuger kann der regionale Kreislauf gestärkt und die Nähe zur Landwirtschaft wieder hergestellt werden.

Farmers Market in POSTCITY

Credit: Tom Mesic

BIO AUSTRIA hat eigene Verbandsrichtlinien festgelegt, die über dem gesetzlichen EU Bio-Mindeststandard liegen. Aber was bringt die Bio-Landwirtschaft abseits von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln eigentlich der Gesellschaft?

Marlene Wolfsteiner: BIO AUSTRIA Betriebe produzieren mit ihren BIO AUSTRIA Produkten eine besondere Qualität, denn die BIO AUSTRIA Verbandsrichtlinien unterscheiden sich in mehr als 170 Punkten vom gesetzlichen EU Bio-Mindeststandard. Die Unterschiede reichen von der verpflichtenden Umstellung des gesamten Betriebes auf Biolandbau bis hin zu strengeren Richtlinien in der Tierhaltung, Fütterung, bei Bestandsobergrenzen und bei der Düngung. BIO AUSTRIA hat zum Beispeil als einziger Bioverband die verpflichtende Verwendung von Biolegehennen, deren Bruderhähne aufgezogen werden, sowie die verpflichtende Weidehaltung für Milchkühe in ihren Richtlinien für alle Mitglieder verankert.

„Wir schauen aufs Ganze“ ist der Leitsatz von BIO AUSTRIA. Bio ist mehr als ein Produktionsstandard, Bio ist wertvoll für die ganze Region, unsere Kultur, unsere Landschaft, unsere Vielfalt und unsere Gesellschaft: Biobäuerinnen und Biobauern schützen durch ihre Wirtschaftsweise das Klima, indem sie seit Jahrzehnten CO2 einsparen. Der Aufbau humusreicher Bio-Böden speichert nämlich große Mengen CO2 und alleine der Verzicht auf stickstoffhaltige Düngemittel reduziert den Verbrauch von Erdöl drastisch.

BIO Austria

Credit: BIO AUSTRIA

Gesunde, robuste Tiere und Pflanzen sichern die Ernährung für alle. Biobäuerinnen und Biobauern setzen auf genetische Vielfalt. Sie züchten seit jeher Tierrassen und Pflanzensorten, die ihrer Umgebung und ihrem Klima angepasst sind. Dies garantiert eine geschmackliche Vielfalt biologischer Lebensmittel. Unbelastete, hochwertige Lebensmittel sind Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und tragen zum Wohlbefinden aller bei. Biobäuerinnen und Bauern verzichten nicht nur auf gentechnisch modifizierte Pflanzen und Tiere, auch bei den Futtermitteln und in der Lebensmittelverarbeitung verwendeten Zusatzstoffen ist Gentechnik verboten.

Die Qualität unseres Trinkwassers sowie unserer Flüsse, Seen und Meere hängt stark davon ab, welche Landwirtschaft betrieben wird. Biobäuerinnen und Biobauern schützen unsere Lebensgrundlage Wasser, weil sie konsequent auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Dünger verzichten. Auch die Vielfalt unserer wild lebenden Tier und Pflanzenwelt wird dadurch geschützt.

Schweinchen Bauernmarkt

Credit: BIO AUSTRIA

Abwechslungsreiche Landschaften bieten allen Erholung und Wohlbefinden. Biobäuerinnen und Biobauern ist eine vielfältige Kulturlandschaft sehr wichtig. In den Bio-Feldern finden Vögel und Insekten ihren Lebensraum als Nützlinge für einen natürlichen Pflanzenschutz. Werden Hecken und Ackerwildstreifen oder Feldgehölze angelegt, wird diese Wirkung verstärkt.

Damit auch in Zukunft noch genug Lebensmittel für alle auf dieser Welt produziert werden können, benötigt es dringend den Schutz unserer natürlichen Ressourcen. Die biologische Landwirtschaft erbringt gute Erträge und schützt gleichzeitig unser Wasser, unser Klima, unsere Böden und unsere biologische Vielfalt.

Try Organic Products

Credit: Tom Mesic

Das Ars Electronica Festival beschäftigt sich 2017 mit dem Thema der künstlichen Intelligenz. Wie viel „Technologie“ verträgt „Bio“ eigentlich?

Marlene Wolfsteiner: Die Bio-Landwirtschaft ist die modernste Form der Landwirtschaft, denn sie schützt Klima, Boden, Wasser und die biologische Vielfalt. In der Bio-Landwirtschaft werden Technologie und Maschinen in einem intelligenten Maß eingesetzt. Die Biobäuerinnen und -bauern setzen sich verstärkt mit ihrer Lebensgrundlage – dem Boden – auseinander, sie fördern das Bodenlebewesen und führen eine sanfte Bodenbearbeitung mit Maschinen durch. Auch der Einsatz anderer Technologien wie beispielsweise der eines Melkroboters ist in der Bio-Landwirtschaft selbstverständlich. Bio-Landbau braucht aber den Menschen, denn das Gespür und der Kontakt zum Tier und zur Umwelt bleibt der wichtigste Eckpfeiler. Technologien und Maschinen sind intelligente Hilfsmittel – nicht mehr und nicht weniger!

Haben Sie Appetit bekommen? Beim diesjährigen Ars Electronica Festival können Sie die Köstlichkeiten der Biobauern und Biobäuerinnen der BIO AUSTRIA persönlich kosten und auch kaufen.

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