Medienkunst aus Chile: Group Show am Ars Electronica Festival 2018

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Gemeinsam mit dem chilenischen Ministerio de las Culturas, las Artes y el Patrimonio und dem Ministerio de Relaciones Exteriores | Gobierno de Chile rief Ars Electronica dieses Jahr erstmals dazu auf, kreative Arbeiten aus Chile für das Ars Electronica Festival 2018 einzureichen. Ob Künstlerin, Wissenschaftler, Designer, Geschäftsfrau oder Social Activist, Menschen aus Chile oder mit chilenischem Hintergrund konnten kreative Projekte aller Art vorschlagen. „Gemeinsam starteten wir eine Zusammenarbeit, die auf lange Sicht neue Möglichkeiten und Chancen der Entwicklung für die Künstler, Künstlerinnen und Agenten und Agentinnen der Neuen Medienkunst in Chile fördern sollte“, erklärt Clara Szwarc, Koordinatorin für künstlerische Bereiche des Ministerio de las Culturas, las Artes y el Patrimonio.

Defective Apparatus. Credit: Roy Macdonald

Im September in Linz: Fünf chilenische Projekte

Fünf Projekte haben es geschafft und werden im September am Ars Electronica Festival präsentiert. So etwa „The Water Resistances Laboratory Toboggans“ von Claudia González Godoy – die imposante Soundinstallation versucht mit Wasser, Elektrizität und einem Gerüst aus Rohren eine Verbindung zwischen Natur und Synthetik herzustellen. Auch der „Defective Apparatus“ von Roy Macdonald wird als Installation gezeigt. Der Apparat weigert sich ständig, sich nach den anfangs festgelegten Regeln zu verhalten, und versucht dringend, Menschen auszuweichen. Das System basiert auf einem Laserstrahl, der sich immer neu konfiguriert, mithilfe Machine Learning Algorithmen während der Mensch-Maschinen-Interkation dazulernt und sich daher im Ausweichen auch stetig verbessert.

Inaccurate Collaborations. Credit: Cristóbal Valenzuela.

Das Thema Machine Learning beschäftigt auch Cristóbal Valenzuela. In „Inaccurate Collaborations“ zeigt er, wie generative und deterministische Machine Learning Algorithmen für fehlerhafte Resultate genutzt werden können, die Impulse für neue Mensch-Maschine-Kollaborationen geben. Sein interaktives, digitales Werkzeug wird mit prozeduralen Fehlern gefüttert, die schließlich zu abwegigen Resultaten des Algorithmus führen.

Videoinstallationen rund um Chiles Geschichte

Die zwei letzten Arbeiten befassen sich beide mit einem Teil chilenischer Geschichte: Cristóbal Cea Sánchez zeigt mit „Glorias“ eine Videoarbeit, in der Aufnahmen der jährlichen Ereignisse rund um den 21. Mai in Valparaiso mit CGI-Rekonstruktionen vermischt werden. Der Künstler verwendet Computerrekonstruktion als ein Medium zwischen subjektiver Erfahrung und dem Archiv und arbeitet so einen Teil der Geschichte seines Landes auf. Die Videoarbeit „Acceder“ von Nani Gutiérrez hingegen handelt von der Kommunikation zwischen verschiedenen chilenischen Autoritäten zum Zeitpunkt der Tsunami- und Erdbebenkatastrophe von 2010. Basierend auf Notfallprotokollen und Bürokratie fasst „Acceder“ die Geschehnisse in einem Erzählstrang zusammen.

„Die Teilnahme an einer Ausstellung der Ars Electronica ist für sie ein sehr wichtiger Schritt aufgrund der Relevanz des Festivals und seiner Auswirkungen auf dem Gebiet der Neuen Medienkunst auf internationaler Ebene“, ist Clara Szwarc überzeugt. Und: „Die Kenntnis der Entwicklungsräume der Ars Electronica und die Möglichkeit, mit verschiedenen Künstlern, Künstlerinnen, Kuratoren und Kuratorinnen Netzwerke im Festival zu knüpfen, kommt den Künstlern und Künstlerinnen in ihrer eigenen Karriere zweifellos sehr zugute.“

Wer sich die fünf ausgewählten Projekte ansehen möchte, hat am diesjährigen Ars Electronica Festival die Chance dazu. Von 6. bis 10. September 2018 sind die fünf Arbeiten in der POSTCITY Linz zu sehen, Details erfahren Sie auf unserer Webseite.

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