Du hast 1979 live miterlebt, kennst das neue Ars Electronica Center von Anfang an, bist in und um Linz zuhause und viele der WegbegleiterInnen der Ars Electronica kennst du nicht nur mit Namen? Dann haben wir hier die besten Festivaltipps für alle LinzerInnen und WegbegleiterInnen zusammegestellt – und alle, die’s noch werden möchten.
Das Festival beginnt vor allem für die LinzerInnen bereits einen Tag früher: Noch bevor das Festival offiziell losgeht, ist Mittwochabend vor allem das lokale Publikum zu einer ersten Eröffnungsrunde, zum Pre-Opening, geladen. Vier Locations der Ars Electronica 2019 können dabei vorab besichtigt werden: der Mariendom (16 Uhr), das LENTOS Kunstmuseum (17 Uhr), die Kunstuniversität Linz (18:30 Uhr) und das neue Ars Electronica Center (20 Uhr).
Eine Station dieses Pre-Opening möchten wir euch noch einmal gesondert empfehlen, denn sie ist euch, den LinzerInnen, gewidmet: In der Stadt, mit der Stadt, für die Stadt: „ARS and the City“ lautet das Motto der Schau im LENTOS Kunstmuseum. Im Mittelpunkt stehen legendäre Kunstprojekte der vergangenen vier Jahrzehnte, die heute – und das nicht nur in Linz – noch immer Gesprächsthema sind. Im Auditorium des LENTOS Kunstmuseum zeigen Uwe Rieger und Yinan Liu vom arc/sec Lab „LightWing II“ eine spektakuläre interaktive Installation, die eine kinetische Konstruktion mit stereoskopischen 3D-Projektionen und räumlichen Klängen überlagert.
„ARS on the Wire“ in der POSTCITY legt als zweiter Teil der 40-Jahre-Ausstellung den Fokus auf die Entwicklung des Netzes, von den Anfängen des WWW bis ins Jahr 2019. Die Schau zeigt, wie sich das Internet von einer zunächst rein technischen Infrastruktur zu einem sozialen, öffentlichen Raum entwickelte und schließlich zum Brennpunkt unserer Gesellschaft wurde. Die Ausstellung ruft in Erinnerung, dass junge „Netz-KünstlerInnen“ sich schon Ende der 1970er Jahre mit den Strukturen dieses neuen Mediums befassten und dessen Potentiale ausloteten. Ein Schauplatz dieser wegweisenden künstlerischen Auseinandersetzung war schon damals die Ars Electronica in Linz…
Die Geschichte der Ars Electronica ist, wie auch in der Ausstellung Ars and the City gezeigt, sehr eng mit einer Institution verbunden, damals wie heute: Der Stadtwerkstatt!
Vor vierzig Jahren, 1979, als KünstlerInnenkollektiv gegründet, ist die Stadtwerkstatt (STWST) – ein lebendiger und aktiver Kulturraum – stolz auf ihre eigenständige Struktur. STWST48x5 STAY UNFINISHED, die 5. Ausgabe des 48-stündigen Showcase-Spektakels, bringt 2019 kritische ProduzentInnen und KünstlerInnen zusammen, um sich mit dem dauerhaft Unfertigen auseinanderzusetzen. Um auf das unfertige Archiv der Stadtwerkstatt zum 40-jährigen Jubiläum aufmerksam zu machen, werden unter den Titeln TALK RE:TALK und ACT RE:ACT zwei Nächte des UNFINISHED CLUB stattfinden, die jeweils fünf Sitzungen umfassen und das Publikum auffordern, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in Linz wach zu bleiben.
Wer damals nicht dabei sein konnte, aber auch wer 1979 schon dabei war, dem sei am Donnerstag ein Besuch in der POSTCITY beim History Summit nahe gelegt: Hier bittet das diesjährige Festival WegbereiterInnen wie Hannes Leopoldseder, Herbert W. Franke, Christine Schöpf und andere visionäre Geister auf die Bühne, die an der Gestaltung und Entwicklung dieses einmaligen Festivals für Kunst, Technologie und Gesellschaft maßgeblich beteiligt waren. Ein Round Table mit mehr als 30 RednerInnen beleuchtet die Kunstformen und -praktiken, die dabei im Lauf der vergangenen 40 Jahre entstanden sind.
Ein Fixpunkt während der Ars Electronica und eng mit deren Geschichte verbunden ist ein ganz spezielles Event: Die Visualisierte Klangwolke – sie feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag – wird 2019 von David Pountney inszeniert. Der international renommierte Opernregisseur und Intendant ist ein Meister spektakulärer szenischer Effekte, die er virtuos als Ausdrucksmittel einzusetzen versteht. Solar – Der Sonne entgegen behandelt die Beziehung der Menschheit zum Himmelskörper Sonne in fünf Akten. Gleichzeitig ist die Visualisierte Klangwolke die Brücke zwischen dem Ars Electronica Festival und dem traditionellen Brucknerfest, den beiden größten Festivals in Linz.
Den Abschluss der Tipps markiert bereits der Sonntagabend, obwohl es am Festival ja noch bis zum Montag weitergeht. Mit der „Episode am Fluss“ laden Ars Electronica, Bruckner Orchester und Brucknerhaus am Abend zur Hommage an die allererste Klangwolke. Ausgangspunkt dieser einmaligen Klangreise wird so wie schon 1979 das Orchesterkonzert im Großen Saal des Brucknerhauses sein. Dessen Musik wird allerdings nicht einfach nur nach draußen, auf die mächtige Soundanlage der Klangwolke übertragen, sondern bildet das klangliche Ausgangsmaterial für Wolfgang „Fadi“ Dorninger, Ali Nikrang, Roberto Paci Dalò, Rupert Huber, Markus Poschner, Sam Auinger sowie Christian Fennesz und Lillevan, die daraus neue akustische, analoge und digitale Klangräume schaffen.
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