Oktober 2021: Weltausstellung, Konzerte und die Zukunft der Medizin

, Credit: Expoaustria

Kaum ist das Festival vorbei, die letzten Kunstwerke wieder auf dem Weg in ihre Heimat oder ihre neuen Bestimmungsorte, sind wir im Oktober 2021 bereits mittendrin in neuen Projekten. Wir blicken zurück auf eine Residency mit Fokus auf Südosteuropa, zurück auf die Vergangenheit der Ars Electronica, und nach vorne auf die Zukunft der Medizin und hin nach Dubai, wo der Österreich-Pavillon der EXPO 2020 mit entscheidendem gestalterischen Beitrag aus Linz mit einem Jahr Verspätung endlich eröffnet wird.

Blick zurück…

Zuerst aber möchten wir euch unsere “Throwback”-Serie vorstellen, mit der wir wöchentlich donnerstags am Blog und auf Social Media einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979 geben.

Klaus Schulze playing the Steel Symphony
Throwback, photo: Peter Wurst

Weiter geht’s mit einem Rückblick auf das erste Jahr der ArtScience Residency, welche von der Art Collection Deutsche Telekom ermöglicht wurde. Die Residency war Künstler*innen aus Südosteuropa gewidmet, die an der Schnittstelle von Kunst/Wissenschaft/Technologie arbeiten und sich für die sozialen Auswirkungen technologischer Entwicklungen interessieren. Mit der JKU, der Johannes Kepler Universität in Linz und insbesondere mit Martina Maras Robopsychology Lab wurde ein Wissenschaftspartner gefunden. Nach dem Open Call und einer umfassenden Diskussion unter den Jurymitgliedern wurde Kyriaki Goni als erste Künstlerin im Rahmen dieser Partnerschaft gefördert.

Der online Austausch zwischen der Künstlerin Kyriaki Goni und der Wissenschaftlerin Martina Mara begann im Februar und wurde von einer Forschungs- und Produktionsphase weitergeführt. In dieser Phase arbeitete Kyriaki an ihrem Werk, das unter dem Titel Not Allowed for Algorithmic Audience beim Ars Electronica Festival im September 2021 zum ersten Mal gezeigt wurde. Die folgende Kurzdoku zeigt, welche Form das Kunstwerk angenommen hat:

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Auch das Futurelab blättert noch einmal durch das Album an Bildern, Videos und Erinnerungen des heurigen Jubiläumsjahres, das ebenfalls während des Festivals ausgiebig gefeiert wurde. Eine schriftliche Zusammenfassung gibt’s hier.

…und nach vorne

So, jetzt aber genug mit Rückblicken, jetzt sind wir wieder ganz im Oktober und bei den aktuellen Ereignissen angekommen. Die erste Weltausstellung in einem arabischen Land beginnt im Oktober 2021. Auf 438 Hektar zwischen Dubai und Abu Dhabi werden drei Pavillons errichtet, die die Themen Nachhaltigkeit, Mobilität und Chancen repräsentieren. Unter den 192 teilnehmenden Nationen ist auch Österreich mit dem Motto „Austria Makes Sense“ vertreten. Ars Electronica Solutions war gemeinsam mit querkraft, bleed und büro wien für die Konzeption der Veranstaltungsräume verantwortlich und hat alle Medieninstallationen im Pavillon entwickelt und realisiert.

Patrick Sagmeister (WKÖ), Barbara Heidinger (BMDW), Wirtschaftsdelegierter in Abu Dhabi Richard Bandera (WKÖ), Regierungskommissärin Beatrix Karl, Botschafter Andreas Liebmann-Holzmann (BMeiA), Helmut Döller (WKÖ), Credit: Expoaustria
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Der Pavillon ist den Themen Klimawandel, erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und Digitalisierung gewidmet. Die Architektur selbst und die Innenraumgestaltung nehmen Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit, indem ein nachhaltiges Belüftungssystem sowie eine Lehmverkleidung zur Kühlung des Gebäudes eingesetzt werden. In dieser zukunftsweisenden Kombination aus architektonischer Tradition, modernen Baukonzepten und neuester Technologie kommunizieren Medienkunstinstallationen mit der Atmosphäre des Innenraums, um alle menschlichen Sinne herauszufordern und zu beleben und unser Denken über Nachhaltigkeit und nachhaltige Innovation neu zu gestalten. Dieses Projekt wurde gefördert und in Auftrag gegeben vom Bundesministerium Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich.

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Von der Zukunft Östereichs und der ganzen Welt springen wir weiter zur Zukunft des Medizinstudiums. Und das Ars Electronica Futurelab zeigt, wie ebendiese aussehen kann: Studierende in Linz können jetzt die hochauflösende Anatomie echter Menschen in 3D erleben, frei zoombar und drehbar bis zum kleinsten Gefäß. Im neuen JKU medSPACE, einer exportierten Version des Deep Space 8K, erkunden sie den Menschen auf völlig neue Weise: von der äußersten Hautschicht bis zur feinsten Vene – raumfüllend in 8K-Auflösung auf 14 x 7 Metern. Die Besonderheit neben der 3D-Projektion: Mit „Virtual Anatomy“ – basierend auf einer Software von Siemens Healthineers – sind statt abstrahierter Modelle die Daten lebender Menschen direkt aus der Radiologie (MRT- und CRT-Bilder) zu sehen.

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Neben Zukunftsmusik wurde währenddessen in unserem Deep Space 8K im Ars Electronica Center die Musik der Gegenwart gespielt. Konzerte, je nach Covid-Regeln vor Ort sowie parallel auch via Ars Electronica Home Delivery erlebbar, luden zum Grooven und Mittanzen ein, wie zum Beispiel bei der Albumpräsentation der Linzer Originale TEXTA. Eine Sammlung aller Konzerte aus dem Deep Space 8K findet ihr hier.

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Und auch sonst wurlt es wieder ein wenig mehr im Center als noch zuletzt im Frühling. Ein buntes Herbstprogramm nicht nur für unsere jüngsten Besucher*innen, die pünktlich zum Festival neu eröffnete There is no Planet B Ausstellung sowie die Kinderkulturwoche warten mit Workshops, Führungen und spannenden Objekten auf.

There is no Planet B, photo: vog.photo

Noch eine letzte Neuigkeit möchten wir euch vorstellen: In Oberösterreich bündelt sich die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststoffindustrie. Darüber hinaus gibt es hier branchenübergreifende Forschungs- und Lernnetzwerke, die seit Jahren erfolgreich zu nachhaltigen und umweltfreundlichen Systemen der Kunststoffproduktion forschen und arbeiten.

S+T+ARTS Center OÖ, photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Um diese Entwicklungen weiter zu befeuern und zusätzlich völlig neue und innovative Systeme zu implementieren, braucht es aber nicht nur das Knowhow der Expert*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Sondern auch den kreativen Input von Künstler*innen und Designer*innen, das Engagement von Aktivist*innen und nicht zuletzt die Akzeptanz und Unterstützung einer möglichst breiten Öffentlichkeit. Das ist die Mission des neuen S+T+ARTS Center Oberösterreich. Am neuen S+T+ARTS Center Oberösterreich wirken die Greiner Innoventures GmbH, Johannes Kepler Universität und der Innovationshauptplatz der Stadt Linz mit, geleitet und koordiniert wird die Initiative von Ars Electronica.

Und der letzte Blick voraus bringt den Rückblick auf den November 2021 mit sich, der in Kürze hier am Blog verfügbar sein wird. Stay tuned, zwei Monate noch, dann ist das Jahr 2021 endgültig vorbei!