Schauplatz war der dem Lift vorgelagerte Gangbereich im Erdgeschoss des Kaufhauses. Alle Besucher*innen, die auf ihrem Weg zum Lift, der Information oder Parkgarage hier vorbeikamen, wurden von zwei Kameras erfasst. Ihre Bilder wurden in Echtzeit auf dem vor dem Lift befindlichen, 2,5 Quadratmeter großen Monitor angezeigt. Ging man auf diesen Monitor zu, sah man sich quasi “auf sich selbst zu kommen“ — und fand sich in einer märchenhaften Welt wieder. Umrahmt von Ästen und Blättern erschien der Gangbereich jetzt als Lichtung. Hier und da lugten Rehe aus dem Dickicht hervor, zögerten erst und wagten sich dann ins Freie. Je nachdem, wie schnell man sich über die Lichtung bewegte, wirbelte man mehr oder weniger herabgefallenes Laub auf, erschreckte die Tiere oder veranlasste sie, näher zu kommen. Dann begann es auf einmal zu regnen. Ein anfängliches Tröpfeln wurde rasch zum Wolkenbruch und verwandelte die Lichtung in eine große Pfütze und die Rehe verschwanden. Stattdessen tummelten sich auf ein Mal Schwäne und Enten. Jeder Schritt löste Wellen aus, die sich als konzentrische Kreise über den ganzen Gang ausbreiteten. Ebenso plötzlich, wie der Regen begann, klarte es wieder auf. Das Wasser versiegte und die Lichtung kam wieder zum Vorschein. Eine zyklische Abfolge, die auf die Wandlungen verwies, die das Passage-Kaufhaus über die Jahrzehnte durchlief und dabei die Erfahrungen und Erinnerungen der in Linz aufgewachsenen Generationen immer wieder anders geprägt hat.
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In unserer Serie “Throwback“ geben wir einen Rückblick auf vergangene Veranstaltungen, Ausstellungen, Installationen und weitere spannende Ereignisse aus dem Universum der Ars Electronica seit 1979.